Pflegeheim-Crash in Hameln: Wo sollen die Senioren jetzt hin?

Pflegeeinrichtung in Hameln schließt: Engpass bei Seniorenzimmern. Wo Senioren freie Plätze finden können und welche Herausforderungen bestehen.

Pflegeeinrichtung in Hameln schließt: Engpass bei Seniorenzimmern. Wo Senioren freie Plätze finden können und welche Herausforderungen bestehen.
Pflegeeinrichtung in Hameln schließt: Engpass bei Seniorenzimmern. Wo Senioren freie Plätze finden können und welche Herausforderungen bestehen.

Pflegeheim-Crash in Hameln: Wo sollen die Senioren jetzt hin?

Die Schließung der Curanum-Pflegeeinrichtung am 164er Ring in Hameln hat die lokalen Seniorenheime in eine ernste Lage gestürzt. Dies berichtet dewezet.de. Besonders betroffen ist eine über 90-jährige Seniorin, die aufgrund ihrer Demenz vor ihrem Umzug große Angst hatte. Sorjana Hofer, die Pflegedienstleiterin im „Seniorensitz Arche Noah“, gibt Einblicke in die angespannte Situation, in der bereits drei Bewohner des Curanum in andere Pflegeeinrichtungen umgesiedelt wurden. Viele weitere stehen momentan auf der Warteliste, und das Licht am Ende des Tunnels ist für viele nicht in Sicht.

Bei einem Rundruf über 13 Senioreneinrichtungen in Hameln stellte sich heraus, dass freie Plätze kaum noch vorhanden sind. Die Suche nach einem neuen Zuhause für die betroffenen Senioren gestaltet sich schwierig, was eine Mitarbeiterin als „Witz des Tages“ beschrieb. Sven Jösting, Chef vom „Riepenblick“, bestätigt die angespannte Lage in der Region und weist darauf hin, dass einige Bewohner möglicherweise außerhalb von Hameln-Pyrmont nach neuen Plätzen Ausschau halten müssen.

Plätze und Möglichkeiten in Hameln

Die Tatsache, dass ein Umzug innerhalb Hameln für ältere Menschen oft eine Herausforderung darstellt, macht die Situation noch prekärer. Rund ein Dutzend der 50 Bewohner des Curanum konnten derzeit in andere Einrichtungen untergebracht werden, doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Entscheidung, den Pflegebetrieb bei Curanum bis Ende November 2023 zu beenden, ist nicht die erste dieser Art in der Region. Im November 2022 wurde bereits eine Awo-Pflegeeinrichtung in Bad Münder geschlossen.

Ein weiteres Problem ist die hohe Auslastung anderer Einrichtungen wie „Salve Vita“ oder „Haus am Ohrberg“, die derzeit voll belegt sind. Neue Bewohner können meist nur aufgenommen werden, wenn ein Einzug oder ein Versterben einen Platz freimacht. Die Situation ist so angespannt, dass „Salve Vita“ sogar auf ein Partnerhaus in Rethem verweist, das 100 Kilometer entfernt ist, jedoch noch Plätze hat.

Kosten und Möglichkeiten der Pflege

In diesem Kontext stellt sich die Frage nach den Kosten für die Pflege in den Einrichtungen. Laut wohnen-im-alter.de setzen sich die Pflegekosten in einem Pflegeheim aus verschiedenen Komponenten zusammen: einem pflegebedingten Eigenanteil, den Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie den Investitionskosten der jeweiligen Einrichtung. Hierbei übernimmt die Pflegekasse je nach Pflegegrad einen Teil der Kosten, und unter bestimmten Voraussetzungen können auch Sozialhilfeleistungen in Anspruch genommen werden.

Wichtige Kriterien für die Wahl einer Einrichtung sind unter anderem die Lage, die Kosten, die Ausstattung und die angebotenen Leistungen. Darüber hinaus bieten einige Einrichtungen die Möglichkeit, verschiedene Dienstleistungen wie Friseur oder Fußpflege in Anspruch zu nehmen sowie an Freizeitaktivitäten teilzunehmen. Besonders wenn man Haustiere hat, kann es vorteilhaft sein, eine Einrichtung zu wählen, die deren Haltung erlaubt.

Die gesuchte Qualität der Pflege kann über öffentliche Berichte, wie die des Medizinischen Dienstes, und individuelle Profile der Einrichtungen eingesehen werden. Zudem können die Unterschiede in den Preisen und Eigenanteilen je nach Pflegegrad und Schwerpunkt der Einrichtung durch Informationen auf aok.de relativ gut verglichen werden.

Es wird geraten, frühzeitig zu suchen, da die Wartezeiten für Pflegeplätze je nach Einrichtung und Auslastung stark variieren. Die angespannte Lage in Hameln wirft die Frage auf, wie flexibel die Systeme in Zukunft gestaltet werden können, um den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung besser gerecht zu werden.