Schließung des Curanum-Pflegeheims: 50 Plätze weg in Hameln!

Schließung des Curanum-Pflegeheims: 50 Plätze weg in Hameln!
In Hameln steht ein weiterer schwerwiegender Schritt im Pflegebereich bevor: Das Curanum-Pflegeheim am 164er Ring wird am 30. November 2023 geschlossen. Oberbürgermeister Claudio Griese und die Stadtverwaltung haben sich ein detailliertes Bild von der Situation vor Ort gemacht. Die Schließung erfolgt nicht ohne Grund, denn die Immobilie steht unter einem erheblichen Sanierungsstau, der über Jahre hinweg gewachsen ist. Laut Griese kann der bauliche Zustand des Gebäudes in weiten Teilen nicht mehr als tragbar bezeichnet werden, was die Entscheidung zur Schließung unumgänglich macht. “Ein wirtschaftlich tragfähiger Betrieb an dieser Stelle ist praktisch unmöglich”, so der Oberbürgermeister, der vor den Auswirkungen auf die Bewohner und Mitarbeiter warnt. Die Schließung betrifft letztlich 50 Pflegeplätze in zentraler Lage, was erneut Besorgnis über den Pflegenotstand auslöst.
Der Betreiber Korian Deutschland GmbH, mit Hauptsitz in München, hat bereits Schritte eingeleitet, um die betroffenen Bewohner in andere Einrichtungen zu vermitteln. Unterstützung bei der Suche nach neuen Pflegeplätzen wird geboten, und bereits 23 der 50 Bewohner konnten erfolgreich umplatziert werden. Interessant ist, dass die Situation der Mitarbeiter weniger angespannt ist, da einige bereits neue Arbeitsstellen gefunden haben. Parallel dazu bleibt die betreute Wohneinheit mit 32 Personen von der Schließung unberührt. Die Stadt Hameln ist mit der Heimaufsicht des Landkreises in Kontakt, um den Prozess zu begleiten und sicherzustellen, dass alle Beteiligten bestmöglich unterstützt werden.
Gründe für die Schließung
Die Gründe für die Schließung sind vielfältig und reichen von strategischen Überlegungen über einen akuten Personalmangel bis hin zu den baulichen Gegebenheiten der Einrichtung. Korian kündigte die Maßnahme im Rahmen einer umfassenden strategischen Neuausrichtung an. Am 25. Juni wurden zunächst die Beschäftigten informiert, bevor die Bewohner ebenfalls in Kenntnis gesetzt wurden. Korian betont, dass es Ziel ist, viele Teammitglieder in anderen Pflegeeinrichtungen des Unternehmens weiter zu beschäftigen.
Die Schließung des Curanum-Pflegeheims ist nicht ein Einzelfall. Deutschlandweit haben sich die Herausforderungen im Pflegebereich stark verschärft: Immer mehr Einrichtungen schließen aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen und finanzieller Schwierigkeiten. Laut Pflegemarkt haben alleine im Jahr 2024 112 Pflegeheime ihre Pforten nicht mehr öffnen können, mit einem Verlust von mehr als 5.500 stationären Plätzen.
Die Situation in Hameln ist also Teil eines größeren Problems, das die Pflegebranche betrifft. Der Sanierungsstau, der zur Schließung geführt hat, ist symptomatisch für viele Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Wie auch in anderen Fällen wird auch hier deutlich, wie drängend eine nachhaltige Lösung für den Pflegebereich gesucht wird, um den Bedarf an Pflegeplätzen zu decken.
Die Curanum-Schließung darf nicht nur als Bedauernswertes Ereignis betrachtet werden; sie wirft Fragen über die zukünftige Ausrichtung und Tragfähigkeit des Pflegesektors im Allgemeinen auf. Ob die Stadt Hameln und wie die Akteure im Pflegebereich die Herausforderungen annehmen werden, bleibt abzuwarten.