Schock für Sauldorfer: Tegometall schließt – 90 Arbeitsplätze weg!
Tegometall Lagertechnik schließt Standort in Konstanz; 90 Mitarbeiter betroffen. Gründe: Umsatzrückgang und steigender Wettbewerb.

Schock für Sauldorfer: Tegometall schließt – 90 Arbeitsplätze weg!
Die Tegometall Lagertechnik GmbH im baden-württembergischen Sauldorf wird Ende September 2025 ihre Pforten schließen. Dies kündigte das Unternehmen in einer Versammlung am 28. August 2025 an, in der rund 90 Mitarbeitende ihre Kündigungen erhielten. Die Entscheidung, die Produktion von Paletten- und Schwerlastregalsystemen nach 35 Jahren einzustellen, fiel aufgrund eines drastischen Umsatzrückgangs von beinahe 60 Prozent, wie die Merkur berichtet.
Der Geschäftsführer Arndt Lüdtke lässt in einer Erklärung durchblicken, dass der Druck durch höhere Kosten und starke Konkurrenz aus Nicht-EU-Ländern maßgeblich für die Schließung verantwortlich ist. Auch die steigenden Energie- und Rohstoffpreise setzen dem Unternehmen zu. Besondere Schwierigkeiten bereiten zudem hohe Stahlpreise und Zölle, die eine Produktion in Europa immer weniger rentabel machen. “Die Prognosen zeigen, dass viele große Kunden in den kommenden Jahren keine Aufträge mit uns realisieren wollen”, erklärte Lüdtke.
Die Zukunft der Mitarbeitenden
Betroffene Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich auf offene Stellen im Schwesterwerk in Krauchenwies zu bewerben, jedoch sieht es für viele nach einer unsicheren Zeit aus. Der Großteil wird wohl auf das Arbeitsamt angewiesen sein, worüber Lüdtke bedauert und hinzufügt, dass vielen langfristig beschäftigten Mitarbeitern keine Perspektive geboten werden kann. “Es war eine schwere Entscheidung”, so der Geschäftsführer, der das gesamtwirtschaftliche Umfeld als herausfordernd beschreibt.
Hinzu kommt, dass die Situation für die Industrie in Deutschland allgemein angespannt ist. Laut Tagesschau plant fast die Hälfte der Unternehmen in der Industrie, Stellen abzubauen. Die Arbeitslosigkeit steigt, und die Beschäftigungszahlen sinken. Kaum ein Viertel der Firmen hat momentan ein Bedürfnis nach neuen Arbeitskräften.
Die Schließung von Tegometall im Kontext
Die Schließung des Tegometall-Standorts in Sauldorf ist nicht nur das Ende einer Ära für das Unternehmen, das einst große Kunden wie Ikea und Lidl belieferte, sondern spiegelt auch das schwierige wirtschaftliche Klima in der Branche wider. Seit 2019 ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie in Deutschland von 7,8 Millionen auf 7,4 Millionen gesunken. Diese Entwicklung wird durch die momentanen Marktbedingungen verstärkt, und viele Unternehmen, darunter namhafte wie ZF, Continental und VW, sehen sich gezwungen, Stellen abzubauen.
Während die Tegometall-Fabrik in Polen weiterhin in minimalem Umfang Lagerregale produzieren wird, bleibt die Zukunft des Werkes in Sauldorf ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Arbeitsmarktlage in den kommenden Monaten entwickeln wird, insbesondere in einem Umfeld, in dem Unternehmen kaum noch neue Stellen schaffen können und der Fachkräftemangel abnimmt. Die Lage der Industrie ist angespannt, und die Herausforderungen sind enorm.
Für die Mitarbeiter von Tegometall in Sauldorf ist die Nachricht der Schließung ein harter Schlag. Eine Umstellung auf andere Industriezweige wurde in der Vergangenheit geprüft, jedoch ohne Erfolg. Die Schließung zeigt eindringlich, dass auch namhafte Unternehmen der Branche unter den veränderten Marktbedingungen leiden, die nicht nur für Tegometall, sondern für viele ebenfalls eine große Herausforderung darstellen.