Kultureller Genuss in Bardowick: Schüler präsentieren ihre Heimatgerichte!

Kultureller Genuss in Bardowick: Schüler präsentieren ihre Heimatgerichte!
Die „Tage der Kulturen“ an der Hugo-Friedrich-Hartmann-Oberschule in Bardowick sind eine Feier der Vielfalt, die über 300 Schüler zusammenbringt. Bei dieser Veranstaltung wird nicht nur kulinarisch geschlemmt, sondern auch eine wichtige Botschaft über interkulturelle Begegnung vermittelt. Schüler werden dazu ermutigt, internationale Spezialitäten aus ihren Heimatländern mitzubringen, was zu einem bunten Frühstücksbüfett führt, das unter anderem Mahalabia aus Syrien und Dawali, gefüllte Weinblätter, umfasst. Dwana (11) begeistert mit ihrer süßen Nachspeise, während Riman (13) die Gäste mit einer herzhaften Köstlichkeit verwöhnt.
Schulleiter Stefan Sturmfels hebt die Bedeutung der gesamten Schulgemeinschaft hervor, die sich an den Projekttagen beteiligt. Rund 60 Schüler, die einen direkten Migrationshintergrund haben, bringen nicht nur ihre kulinarischen Beiträge mit, sondern helfen auch bei der Organisation der Veranstaltung. Lehrerin Orsolya Mindorf, selbst vor 18 Jahren aus Ungarn nach Deutschland gekommen, berichtet von den Herausforderungen, die viele ihrer Schüler beim Deutschlernen haben. „Die sprachlichen Barrieren sind während der Projekttage kaum ein Thema“, sagt sie, während sie auf die Vielfalt an Erfahrungen und Hintergründen der Schüler hinweist.
Herausforderungen im Bildungssystem
Die Bildungsperspektiven für Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland sind durch zahlreiche Hürden geprägt. Laut bpb.de sind alle neu nach Deutschland kommenden Kinder schulpflichtig, jedoch können Verzögerungen bei der Zuordnung zu Schulplätzen entstehen, insbesondere für geflüchtete Familien. Ein weiteres Problem ist, dass viele Kinder kein Deutsch sprechen, was den Zugang zu Bildung erschwert und ihre Integration behindert.
Die Schulleitung und das Lehrpersonal sind sich der Sprachbarrieren bewusst, die den Bildungserfolg beeinträchtigen können. Für Kinder, die mit einem großen Rucksack an Erfahrungen in den Schulraum treten, ist es entscheidend, dass ihre sprachliche Vielfalt nicht als Hindernis, sondern als Bildungsressource angesehen wird. Wie schulen.de feststellt, können interkulturelle Kompetenzen und Mehrsprachigkeit eine bedeutende Bereicherung für das Bildungssystem darstellen.
Das Potenzial der Vielfalt
Das Bildungssystem in Deutschland muss sich stärker auf die vielen Facetten einer heterogenen Schülerschaft einstellen. In Bardowick zeigt sich eindrucksvoll, wie durch gemeinsame Projekte die Interaktion zwischen den Schülern gefördert wird. Die „Tage der Kulturen“ sind eine Plattform, um diese Vielfalt sichtbar zu machen. Über 21 Workshops wie Sport, Henna-Tattoos und indischer Tanz ermöglichen es den Schülern, auch ohne Sprachkenntnisse aktiv teilzunehmen und sich auszutauschen.
Mindorf und ihr Kollegium setzen auf ein integratives Schulkonzept, das nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten fördert, sondern auch die sozialen Kompetenzen stärkt. „Inklusion ist der Schlüssel für einen besseren Zugang zu Bildung“, betont sie und weist darauf hin, dass Eltern aus verschiedenen Kulturen eine aktive Rolle übernehmen. Solche Formate könnten als Vorbild für andere Schulen dienen, um die Herausforderungen, die mit der Migration verbunden sind, erfolgreich zu meistern.
Die „Tage der Kulturen“ sind damit nicht nur eine kulinarische Reise, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer harmonischen, integrativen Schulgemeinschaft, die zeigt, wie einfach und bereichernd es sein kann, Vielfalt zu leben und zu feiern.