Massinger setzt auf Twitch: Polizei kämpft gegen Cybergrooming!

Thorsten Massinger, neuer LKA-Präsident in Niedersachsen, setzt auf digitale Prävention gegen Cyberkriminalität und Cybergrooming.

Thorsten Massinger, neuer LKA-Präsident in Niedersachsen, setzt auf digitale Prävention gegen Cyberkriminalität und Cybergrooming.
Thorsten Massinger, neuer LKA-Präsident in Niedersachsen, setzt auf digitale Prävention gegen Cyberkriminalität und Cybergrooming.

Massinger setzt auf Twitch: Polizei kämpft gegen Cybergrooming!

In einer Zeit, in der das Internet zunehmend zur Gefahrenquelle für Jugendliche wird, hat Thorsten Massinger, der neue Präsident des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA), klare Prioritäten gesetzt. Massinger, der am 1. Mai 2025 sein Amt antrat, möchte die Präsenz der Polizei im digitalen Raum deutlich erhöhen. „Wir müssen unsere Jugendlichen schützen und ihnen Hilfestellungen im Internet bieten“, erklärt er Antenne.

Mit der aktiven Nutzung von Plattformen wie Twitch, die täglich von bis zu 4 Millionen Nutzern frequentiert wird, verfolgt das LKA Niedersachsen eine innovative Strategie. Seit Ende 2024 streamt ein Team der Polizeidirektion Hannover regelmäßig auf dieser Plattform, um mit jungen Menschen in Kontakt zu treten und über wichtige Themen wie Cybergrooming aufzuklären. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Ansatzes, die Jugend vor den vielen Gefahren des Internets zu schützen, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben.

Gefahren im Netz

Die Problematik des Cybergrooming, also der gezielten Anbahnung sexueller Kontakte zu Minderjährigen durch Täter im Internet, ist alarmierend. Die traurige Realität zeigt sich anhand des Falls der 14-jährigen Ayleen aus Baden-Württemberg, die im Juli 2022 vermutlich von einem 30-jährigen Mann nach einer Reihe sexualisierter Chats getötet wurde. Solche Fälle verdeutlichen die Gefahren, mit denen Kinder und Jugendliche im Netz konfrontiert sind. Experten berichten von einer Zunahme an Vorfällen, die vor allem durch die Unerfahrenheit junger Nutzer begünstigt werden; diese werden oft zu Nacktfotos und sexualisierten Videos gedrängt Volksstimme.

Die Zahlen sind erschreckend: Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden 2022 in Deutschland 2.878 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt erfasst. Die Dunkelziffer ist aufgrund der immer jüngeren Altersgruppen, die Zugang zu Smartphones haben, noch viel größer. Hier prangert Massinger die Notwendigkeit an, die Medienkompetenz von Eltern und Kindern zu schärfen, um potenzielle Opfer besser zu schützen.

Polizei im digitalen Raum

Die Anpassung der Polizeiarbeit an die Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Raums ist unerlässlich. Aktuell nutzen 77% der deutschen Bevölkerung täglich das Internet, unter den 14-Jährigen sind es sogar 100%. Dies macht die digitale Polizeipräsenz zur obersten Priorität. Die Erkenntnisse zeigen, dass nahezu 34 Millionen Menschen in Deutschland Computer- und Videospiele spielen, von denen 15 Millionen Online-Spiele bevorzugen. Diese Nutzerzahlen bieten ein großes Potenzial, um mit Jugendlichen über die Risiken des Internets ins Gespräch zu kommen bpb.

Massinger und sein Team setzen hier auf einen aktiven Dialog. „Wir müssen den jungen Menschen klarmachen, welche Gefahren im Netz lauern und wie sie sich schützen können“, betont er. Neben Aufklärungsarbeit möchte das LKA auch Eltern mehr sensibilisieren. Gefahren wie Internet-Challenges, die Radikalisierung von Jugendlichen sowie bestimmte Zahlencodes in der rechtsextremen Szene dürften nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Zusammengefasst ist es klar: Die Polizei im digitalen Raum muss nicht nur präsenter, sondern auch strategisch besser aufgestellt werden. Massinger hat mit seinem Ansatz einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht, doch die Herausforderungen bleiben groß. Umso wichtiger ist es, dass die gesamte Gesellschaft gemeinsam an Lösungen arbeitet, um Jugendliche im Internet besser zu schützen und die Gefahren aktiv zu bekämpfen.