Gaffer in Northeim: Stadtbrandmeister fordert härtere Strafen!

Gaffer in Northeim: Stadtbrandmeister fordert härtere Strafen!
In Northeim sorgt das Verhalten von Gaffern an Einsatzstellen für zunehmende Sorgenfalten bei den Rettungsdiensten. Stadtbrandmeister Nils Franke hat sich nun eindringlich zu Wort gemeldet und fordert eine konsequente Ahndung dieser Störer. Gaffer, die sich oft um Unfallszenen versammeln, behindern die Arbeit der Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte und gefährden dadurch nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch die Verletzten selbst. HNA berichtet, dass Feuerwehrleute beim Eintreffen am Einsatzort häufig mit Gaffern konfrontiert sind, die die Absperrungen missachten und oftmals sogar bis zum Stillstand abbremsen, nur um einen neugierigen Blick zu erhaschen.
„Ich habe kein Verständnis für Gaffer“, so Franke, der auf die immer wiederkehrenden Probleme hinweist. Insbesondere auf den Autobahnen, wo solche Vorfälle verstärkt auftreten, sieht er die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gefährdet. „Jede Minute zählt, wenn Leben auf dem Spiel stehen“, betont er und fordert höhere Strafen, um ein Umdenken bei den Menschen zu erreichen.
Rechtliche Konsequenzen
Doch nicht nur in Northeim ist das Problem bekannt. Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, schlägt bundesweit härtere Strafen vor. Derzeit drohen Gaffern Geldstrafen bis zu 1.000 Euro, was laut Banse jedoch nicht ausreichend abschreckend wirkt. Bußgeldkatalog nennt auch einen neuen § 115 StGB, der die Strafen für Gaffen verschärfen soll, insbesondere für diejenigen, die am Unfallort Fotos machen und diese im Internet teilen.
Gaffen kann nicht nur als Ordnungswidrigkeit, sondern in schwerwiegenden Fällen auch als Straftat geahndet werden. Wer beispielsweise die Arbeit von Rettungskräften behindert, sieht sich ebenfalls rechtlichen Konsequenzen gegenüber, die von Geldstrafen bis zu mehreren Jahren Freiheitsstrafe reichen können. Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat DVR gefährdet Gaffen das Leben der Unfallopfer und kann sogar zu Folgeunfällen führen.
Verhaltensregeln für Unfallzeugen
Um die Situation zu entschärfen und den Einsatzkräften das Arbeiten zu erleichtern, fordert die Polizei dazu auf, solche Vorfälle aktiv zu verhindern. Gemeint sind unter anderem klare Verhaltensregeln für Unfallzeugen. Dazu gehört das Bilden einer Rettungsgasse, das Anziehen einer Warnweste und das Absichern der Unfallstelle.
Den Menschen ist häufig nicht bewusst, dass sie nicht nur die Einsatzkräfte durch ihr Verhalten behindern. Jeder Moment, in dem sie sich auf das Gaffen konzentrieren, kann entscheidende Minuten kosten, in denen Opfer möglicherweise dringend benötigte Hilfe erhalten könnten. Zukünftige Gesetze könnten zudem der Polizei die Möglichkeit geben, Smartphones und Kameras von Gaffern am Unfallort einzuziehen, was die Konsequenzen für diese Art von Verhalten weiter verschärfen würde.
Es bleibt zu hoffen, dass mit diesen Maßnahmen und einem Umdenken in der Gesellschaft das Gaffen bei Einsatzstellen bald der Vergangenheit angehört und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer wieder gewährleistet werden kann.