Skandal um alten Fliegerhorst: Giftmüll und Korruption aufgedeckt!
Die Stadt Oldenburg untersucht illegale Abfallentsorgung auf einem ehemaligen Militärgelände, nachdem Gutachten Bedenken aufwerfen.

Skandal um alten Fliegerhorst: Giftmüll und Korruption aufgedeckt!
In Oldenburg brodelt es richtig, wenn es um die Aufdeckung von Missständen auf einem ehemaligen Militärgelände geht. So beauftragte die Stadt Oldenburg den Sachverständigen Georg Karfusehr von ‘Groundsolution’, um ein Gutachten bezüglich der illegalen Abfallentsorgung auf diesem Areal zu bewerten. Karfusehr kam zu dem Schluss, dass weder eine Gefährdung noch ein Sanierungsbedarf besteht. Dies wurde von der Stadt als beruhigend empfunden, wohingegen die Staatsanwaltschaft Osnabrück alarmiert ist und von gefährlichen Stoffen spricht, die Boden und Gewässer belasten könnten. Darunter befinden sich unter anderem Asbest und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) – nicht gerade unbequeme Nachbarn für die Umwelt, wie NDR berichtet.
Die Situation spitzt sich weiter zu: Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Betrugs und Korruption gegen einen Geschäftsführer eines Abbruchunternehmens aufgenommen, das im Rahmen des Projekts Fliegerhorst aktiv war. Ein weiterer Gutachter steht ebenfalls unter Verdacht, da er Rechnungen an die Stadt ausgestellt hat, während er im selben Projekt tätig war. Dies wirft Fragen zur Unabhängigkeit von Karfusehr auf, die durch den FDP-Ratsherrn René Dittrich geäußert wurden, da dessen vorherige Beauftragung nicht offenbart wurde.
Auf der Spur der illegalen Entsorgung
Am Mittwochmorgen fand eine Razzia im städtischen Sanierungsgebiet statt. Ziel der Ermittlungen war der ehemalige Schießstand, wo laut Verdacht schadstoffbelasteter Schutt vergraben wurde. Dabei sind auch die Büros im Rathaus sowie Geschäfts- und Privathäuser in Bad Zwischenahn und Anröchte durchsucht worden. Ein Bauarbeiter gestand, rund 15.000 Tonnen stark belasteten Bauschutt abgelagert zu haben. Die Verpackung dieser illegalen Ablagerungen bestand aus Ziegelsteinen mit Teeranhaftungen und asbesthaltigem Material. Zudem sollen etwa 5.000 Kubikmeter Erdreich verseucht sein, wie taz berichtet.
Was ist die Stadt Oldenburg bereit zu tun? Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, damals noch optimistisch, hatte im November 2022 Entwarnung gegeben, basierend auf einem Bericht der städtischen Bodenbehörde. Doch die aktuellen Entwicklungen führen sicherlich dazu, dass die Stadtverwaltung ihre Strategie überdenken muss. Die Grünen im Rat haben bereits gefordert, Akteneinsicht zu erhalten, während die Stadt anscheinend gewillt ist, eigene Bodenuntersuchungen abzulehnen. Die Kosten für die bisherigen Sanierungsmaßnahmen belaufen sich bereits auf über 20 Millionen Euro, und die Vermarktung der Flächen stockt.
Die Suche nach Transparenz
Die Unabhängigkeit und Integrität der beteiligten Akteure steht nun in der Kritik. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg plant, einen eigenen Sachverständigen zu beauftragen und ermittelt weiter. Diese Entwicklungen werfen ein Schatten über das geplante Großprojekt, bei dem auf dem ehemaligen Fliegerhorst ein neuer Stadtteil für 3.000 Menschen entstehen soll. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Vorwürfe der illegalen Abfallentsorgung bestätigen. Oberbürgermeister Krogmann geht von einer Geschädigtenposition der Stadt aus, sollte sich der Verdacht erhärten.
Die Situation spiegelt wider, dass eine umfassende und transparente Aufklärung dringend notwendig ist. Es bleibt spannend, wie sich die Dinge rund um das einstige Militärgebiet weiterentwickeln werden und ob alle Akteure die nötige Verantwortung übernehmen, um die Bedenken der Bürger zu zerstreuen.