E-Lastwagen im Nordwesten: Teuer, aber dringend benötigt!

E-Lastwagen in Osnabrück: Hellmann Logistik investiert in Elektromobilität trotz hoher Kosten und fordert staatliche Unterstützung.

E-Lastwagen in Osnabrück: Hellmann Logistik investiert in Elektromobilität trotz hoher Kosten und fordert staatliche Unterstützung.
E-Lastwagen in Osnabrück: Hellmann Logistik investiert in Elektromobilität trotz hoher Kosten und fordert staatliche Unterstützung.

E-Lastwagen im Nordwesten: Teuer, aber dringend benötigt!

Die Elektromobilität im Güterverkehr kommt in Nordwestdeutschland nur schleppend in Fahrt. In Niedersachsen und Bremen ist die Zahl der zugelassenen E-Lastwagen mit über 12 Tonnen geradezu marginal. Aktuell sind in Bremen lediglich drei solcher Schwerlastfahrzeuge unterwegs, was gerade einmal 0,8% der gesamten Flotte von über 490 Lkw ausmacht. In Niedersachsen sieht die Lage noch düsterer aus: Nur 27 E-Lastwagen, das sind 0,2% von über 12.500 Fahrzeugen, sind dort registriert. Wie tageblatt.de berichtet, sind Unternehmen wie Hellmann Logistik aus Osnabrück Vorreiter in diesem Bereich, haben in den letzten Jahren jedoch mit hohen Anschaffungskosten von 220.000 bis 230.000 Euro zu kämpfen.

Die hohen Preise sind ein Hemmschuh. Christian Richter vom GVN erklärt, dass die E-Lastwagen mindestens doppelt so teuer sind wie ihre konventionellen Pendants, was viele Speditionen davon abhält, in die Elektromobilität zu investieren. Trotz dieser Herausforderung hat Hellmann Logistik, das 6 E-Lastwagen angeschafft hat, etliche Anstrengungen unternommen, um den Umstieg zu realisieren. Die Flotte besteht aus zwei 40-Tonnern und vier 16-Tonnern, was etwa 5% der Gesamtheit der Lkw des Unternehmens ausmacht. Diese E-Lastwagen sind im Einsatz zwischen Osnabrück, Bremen und der niederländischen Grenze.

Herausforderungen und Lösungen

Ein zentrales Problem ist die Ladeinfrastruktur. Momentan gibt es nur fünf Ladestationen für E-Lastwagen in Niedersachsen und eine in Bremen, die zudem kaum angefahren werden. Unter anderem plant das niedersächsische Verkehrsministerium den Ausbau auf 539 Schnellladepunkte in den kommenden Jahren und kündigte 36 zukünftige Standorte für E-Lkw an. Auch in Bremen ist die Wirtschaftssenatorin optimistisch und betont, dass bis 2029 weitere öffentliche Ladesäulen bereitgestellt werden sollen. Doch abgesehen von der Infrastruktur ist auch die Stromversorgung ein heißes Thema: Die örtlichen Elektrizitätswerke scheinen nicht in der Lage zu sein, den benötigten Strom bereitzustellen.

Mit Blick auf die Förderung von E-Lastwagen gibt es Unterstützung auf Bundesebene. Das Förderprogramm für Elektromobilität im Güterverkehr sieht Zuschüsse vor, um den Erwerb von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben zu erleichtern. Dabei ist die Antragstellung über das eService-Portal möglich. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass die Entscheidungen über Förderungen im Ermessensspielraum des Bundesamts für Logistik und Mobilität liegen und auf den zur Verfügung stehenden Mitteln basieren. Wie balm.bund.de informiert, sollen nicht nur die Anschaffungskosten gesenkt, sondern auch die notwendige Tank- und Ladeinfrastruktur für reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge gefördert werden.

Der Weg in die Zukunft

Der Aufruf an die Unternehmen ist klar: Der Umstieg auf klimafreundliche Antriebe ist unerlässlich, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Das Bundesverkehrsministerium unterstreicht die Wichtigkeit von E-Lastwagen und plant auch finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aber die nicht zu leugnenden Schwierigkeiten und die Zurückhaltung vieler Unternehmen zeigen, dass noch einiges an Arbeit vor uns steht, um die Elektromobilität im schweren Güterverkehr voranzutreiben.

Die Chancen stehen also gut, dass wir in Zukunft mehr E-Lastwagen auf den Straßen sehen werden, aber dafür braucht es Mut, Unterstützung und eine schnelle Expansion der Ladeinfrastruktur. Informationen zu den aktuellen Förderprogrammen findet man auch auf emovy.de.