Freibad Bad Iburg vor dem Aus – Bürger wollen's retten!

Bad Iburg in Niedersachsen kämpft mit Schulden und plant, das Freibad aufzugeben. Bürger diskutieren Übernahme zur Wiedereröffnung 2026.

Bad Iburg in Niedersachsen kämpft mit Schulden und plant, das Freibad aufzugeben. Bürger diskutieren Übernahme zur Wiedereröffnung 2026.
Bad Iburg in Niedersachsen kämpft mit Schulden und plant, das Freibad aufzugeben. Bürger diskutieren Übernahme zur Wiedereröffnung 2026.

Freibad Bad Iburg vor dem Aus – Bürger wollen's retten!

Bad Iburg steht vor einer kritischen Situation. Das lokale Freibad, ein beliebter Anziehungspunkt während der Sommermonate, könnte bald endgültig geschlossen werden, obwohl die Bürger sich tatkräftig für den Erhalt einsetzen. Wie NDR berichtet, plant die Stadt, das Freibad aufzugeben, es sei denn, die Einwohner übernehmen die Verantwortung dafür. Bürgermeister Daniel Große-Albers sieht aufgrund der finanziellen Lage keine anderen Optionen, um das Bad zu betreiben oder notwendige Sanierungen zu finanzieren.

Der immense Schuldenberg von über 20 Millionen Euro und die hohe Pro-Kopf-Verschuldung von mehr als 2.200 Euro in Niedersachsen machen die Lage keineswegs einfacher. Die Stadt hat aufgrund eines Ausgabenproblems, das u.a. durch die Folgekosten der Landesgartenschau 2018 verstärkt wurde, andere Prioritäten gesetzt. Investitionen in Katastrophenschutz und Bildung stehen derzeit ganz oben auf der Liste, während drei marode Schulen dringend renoviert werden müssen.

Die Rolle der Bürger

Dennoch gibt es Hoffnung: Der Förderverein des Freibads hat sich bereits mit rund 500 Mitgliedern aktiv für den Erhalt des Bades eingesetzt und kritisiert die Entscheidung der Stadt. Rund 80 Helfer aus der Gemeinschaft haben sich zusammengeschlossen, um das Freibad auf Vordermann zu bringen, und es gibt erste Pläne für einen Flohmarkt zur Spendenakquise. Die Bürger wollen das Freibad selbst betreiben, benötigen dafür jedoch Ehrenamtliche, Spenden und Zuschüsse. Das Ziel ist ehrgeizig: eine Wiedereröffnung im Jahr 2026.

Ein Freibad ist in Deutschland weit mehr als nur ein Ort zum Schwimmen. Es ist ein kulturelles Erlebnis, das seit dem 19. Jahrhundert existiert. Ein Freibadbesuch bedeutet typischerweise, sich mit Freunden zu treffen, eine Picknickdecke auszubreiten und die Sonne zu genießen. Traditionelle Speisen wie Bratwurst, Pommes mit Mayo und ein leckeres Eis runden das Erlebnis ab. Laut DeutschCentre hat sich diese Freibadkultur zu einem festen Bestandteil des deutschen Sommers entwickelt.

Ein Blick auf die Freibäder in Deutschland

In Deutschland gibt es rund 3.500 Freibäder, von denen über 50 % als öffentlich zugänglich gelten. Diese Bäder sind oft mit zahlreichen Einrichtungen ausgestattet – von Umkleidekabinen bis hin zu Sprungtürmen und Beachvolleyballfeldern. Sicherheit wird großgeschrieben, da Aufsichtspersonal für einen sorglosen Aufenthalt sorgt. Allerdings schließen die Freibäder in der Regel im Herbst und Winter, während Kombibäder manchmal ganzjährig geöffnet bleiben. Informationen über alle Freibäder deutschlandweit bietet die Site Swimcheck, die den Besuchern hilft, ein passendes Bad zu finden.

Die Diskussion über die Zukunft des Freibads in Bad Iburg zeigt, wie wichtig solche Einrichtungen nicht nur für das lokale Freizeitvergnügen sind, sondern auch für das soziale Miteinander. Experten heben die soziale Bedeutung von Freibädern hervor, die gerade für Familien und Kinder essenziell sind. In einem Bundesland, in dem Bäder normalerweise saniert oder neu gebaut werden, dürfen solche Einrichtungen nicht einfach aufgegeben werden – das wäre ein herber Verlust für die Gemeinschaft.

Die Bürger stehen in den Startlöchern, um ihren Teil zu leisten und das Freibad zu retten. Doch ob dies ausreicht, um das Bad wieder zum Leben zu erwecken, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Die Freibad-Kultur ist ein wertvoller Schatz, den es zu bewahren gilt.