Alarmstufe Rot: Gemeinden fordern höhere Mittel für ÖPNV in Niedersachsen!

Kommune und Verbände fordern in einem 5-Punkte-Appell höhere Mittel für den ÖPNV in Niedersachsen, um Dienstleistungen zu sichern.

Kommune und Verbände fordern in einem 5-Punkte-Appell höhere Mittel für den ÖPNV in Niedersachsen, um Dienstleistungen zu sichern.
Kommune und Verbände fordern in einem 5-Punkte-Appell höhere Mittel für den ÖPNV in Niedersachsen, um Dienstleistungen zu sichern.

Alarmstufe Rot: Gemeinden fordern höhere Mittel für ÖPNV in Niedersachsen!

In Niedersachsen stehen die Zeichen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Alarmstufe Rot. Kommunale Spitzenverbände, Verkehrsverbünde und Aufgabenträger haben am 3. Juli 2025 einen eindringlichen „5-Punkte-Appell“ an das Land Niedersachsen übergeben. Dieser richtet sich in erster Linie an Ministerpräsident Stephan Weil und Verkehrsminister Olaf Lies und soll die dringend erforderliche finanzielle Unterstützung für Bus und Bahn ins Schaufenster stellen. Denn die Situation ist ernst: Die bestehenden Angebote sind gefährdet, während die Betriebskosten steigen und zahlreiche Ausbauprojekte ins Stocken geraten. Der Landkreis Osterholz beispielsweise investiert fast 75 Euro pro Einwohner in den ÖPNV, während das Land Niedersachsen gerade einmal rund 15 Euro zuschießt – das ist der niedrigste Wert bundesweit.

Der Appell selbst formuliert fünf zentrale Forderungen. An oberster Stelle steht die Notwendigkeit einer besseren Finanzierung, um eine dauerhafte Perspektive für den ÖPNV zu schaffen. Zudem wird eine gesetzliche Verankerung des Deutschlandtickets gefordert, um die Kosten langfristig zu sichern und die Abrechnung zu vereinfachen. Auch ein umfassendes ÖPNV-Gesamtkonzept bis 2030, das integrierte Bus-Schiene-Systeme und kundenfreundliche Umsteigeanlagen vorsieht, steht auf der Liste. Schließlich plädieren die Verbände für eine Erhöhung der Landesmittel auf mindestens 50 Euro pro Kopf und Jahr bis 2028 und eine vereinfachte Abrechnung mit dynamisierten Zahlungen zur Deckung steigender Betriebskosten.

Alarmierende Prognosen und dringender Handlungsbedarf

Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbands Großraum Braunschweig, hebt in seiner Stellungnahme die immer drängender werdende Notwendigkeit hervor, mehr Geld für den Nahverkehr bereitzustellen. Die finanziellen Mittel für den ÖPNV haben sich in den letzten Jahren merklich verschlechtert. Der Mangel an überzeugenden Angeboten, besonders in ländlichen Regionen, ist ein weiteres Sorgenkind für die Verantwortlichen. „Der ÖPNV ist der Schlüssel für die Mobilitätswende und dafür, gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land zu schaffen“, so Marco Trips, Präsident des Städte- und Gemeindebundes.

Für Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistags, ist klar: Es braucht endlich ein dauerhaftes Bekenntnis Niedersachsens zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. In den letzten zwei Jahren hat der Landkreis Osterholz sein Angebot, bekannt als Osterholz-Takt, erheblich ausgebaut. Trotz steigender Fahrgastzahlen und einer positiven Entwicklung sind die Kosten für den Landkreis hoch und stellen eine Herausforderung dar. Anzeiger Verlag berichtet, dass der Appell von diversen Verkehrsverbänden und Regionalverbänden unterstützt wird, um ein starkes Signal für die Zukunft der Mobilität zu senden.

Wirtschaftliche Stabilität des ÖPNV sichern

Doch wie geht es weiter? Die Initiative zur Zukunft des ÖPNV geht über den reinen finanziellen Appell hinaus. Wie auf vdv.de betont wird, ist eine langfristige Sicherstellung der Finanzierung unerlässlich. Das bedeutet auch, dass Bund und Länder neue Fördermittel und Finanzierungsinstrumente entwickeln müssen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Auch alternative Antriebe und die notwendige Dekarbonisierung der Antriebe spielen eine entscheidende Rolle. Die steigenden Kosten für Betrieb und Investition sind auch ein Ergebnis der erweiterten Angebote und des Anstiegs der Fahrgastzahlen, was den Personal- und Fahrzeugbedarf erhöht.

Abschließend bleibt zu sagen: Die Zeit drängt. Wenn der ÖPNV in Niedersachsen nicht schnellstens gestärkt wird, laufen wir Gefahr, nicht nur ein bewährtes System zu verlieren, sondern auch die gleichwertige Mobilität zu gefährden. Omnibusrevue führt an, dass die Verbände unermüdlich für eine signifikante Besserung der finanziellen Lage werben – die Zukunft des ÖPNV steht auf der Kippe, und es braucht eine starke Stimme für Veränderungen.