Kinos in Frankreich: Zuschauerzahlen brechen ein – Was ist los?

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Der Kinomarkt in Frankreich leidet 2025 unter einem Rückgang der Zuschauerzahlen, ausgelöst durch fehlende Blockbuster und steigende Ticketpreise.

Der Kinomarkt in Frankreich leidet 2025 unter einem Rückgang der Zuschauerzahlen, ausgelöst durch fehlende Blockbuster und steigende Ticketpreise.
Der Kinomarkt in Frankreich leidet 2025 unter einem Rückgang der Zuschauerzahlen, ausgelöst durch fehlende Blockbuster und steigende Ticketpreise.

Kinos in Frankreich: Zuschauerzahlen brechen ein – Was ist los?

Die Kinolandschaft in Frankreich leidet unter einem alarmierenden Rückgang der Zuschauerzahlen, wie Paris Match berichtet. Trotz eines globalen Rekordumsatzes von 2,3 Milliarden Dollar in September 2025, der besten Bilanz der letzten Dekade, steht Frankreich vor den schlechtesten Ergebnissen seit 30 Jahren. Die Zahl der Kinobesucher in diesem Jahr liegt bis Ende Oktober bei unter 122 Millionen, was einem Rückgang von 15% im Vergleich zum Vorjahr entspricht und unglaubliche 29% weniger als im Jahr 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Diese Zahlen zeichnen ein düsteres Bild für die französische Filmindustrie.

Richard Patry, der Präsident der Fédération des cinémas français, macht die Branche für diese Misere verantwortlich. Sie sei stark verschuldet und befinde sich in einer Krise, bedingt durch die Energiekrise, Haushaltskürzungen und Inflation. Um die Situation zu entschärfen, wurde eine Notfallzelle eingerichtet. Dabei übernimmt UGC bis 2028 die Kontrolle von Bolloré, während CGR-CMA 20% der Anteile an Pathé erwirbt.

Große Filme fehlen

Ein weiteres großes Problem sind die fehlenden Blockbuster, die normalerweise das Publikum anziehen. Im Jahr 2025 mangelt es an gelungenen französischen Produktionen; der einzige nennenswerte Erfolg war „God Save The Tuche“, der gerade einmal drei Millionen Zuschauer mobilisieren konnte. Filme wie „Chien blanc“ und „Kaamelott 2“, die ebenfalls in die Kinos kamen, konnten diesen abwärtstrend nicht aufhalten. Komödie ist nicht mehr das, was sie einmal war, und die Zuschauer bleiben aus.

Der hohe Ticketpreis von durchschnittlich 12 Euro für Gelegenheitsbesucher in städtischen Multiplexen trägt ebenfalls zur Abkehr des Publikums bei. Eine Umfrage zeigt, dass 70% der Franzosen das Kino als zu teuer empfinden, was sich in der niedrigen Zuschauerzahl niederschlägt. Zusätzlich könnten zehn bis zwanzig neue Filme pro Woche in den Kinos auflaufen, was die Überlastung weiter anheizt. Die Multiplexe, die 60% aller Kinobesuche ausmachen, werden häufig als anonym und unpersönlich wahrgenommen.

Streaming vs. Kino

Die Verfügbarkeit von Streaming-Diensten hat das Konsumverhalten der Zuschauer grundlegend verändert. Viele ziehen es vor, gemütlich zu Hause zu schauen, anstatt in einen Kinosaal zu gehen. Auf der anderen Seite gibt es einige Lichtblicke: Kinos wie das Méliès in Montreuil haben durch thematische Abende und Veranstaltungen neue Besucherströme angezogen. Zusätzlich bleibt die Hoffnung, dass der kommende dritte Teil von „Avatar“, der für den 17. Dezember 2025 geplant ist, die schwache Jahresbilanz etwas aufbessern kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft des französischen Kinos von Unsicherheiten geprägt ist. Die Herausforderungen sind vielfältig, und es bleibt abzuwarten, wie die Branche auf diese kritischen Entwicklungen reagieren wird. Für Filmliebhaber heißt es vielleicht Abschied nehmen von einem gewohnten Kinoerlebnis und sich auf ein neues, möglicherweise ganz anderes Filmangebot einzustellen, wie es auch die Geschichte von Hélène und Michel zeigt, die aus den 1950er Jahren ins heutige Jahr katapultiert werden, wie Allociné berichtet. Ihre Erlebnisse sind ein Spiegelbild der Herausforderungen, die mit dem Wandel der Zeit einhergehen.

Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen in der Filmbranche gibt es auch bewegende Geschichten im Film selbst. In „Aucinema“ erleben Hélène und Michel, wie ihre Werte und Erinnerungen auf die Probe gestellt werden, als sie sich in einer völlig neuen Welt wiederfinden. Diese narrative Auseinandersetzung mit dem Wandel mag eine fesselnde Perspektive auf die gegenwärtigen Herausforderungen des Kinos bieten.