Sichere Deiche für Thedinghausen: Pläne gegen Überflutung vorgestellt

Sichere Deiche für Thedinghausen: Pläne gegen Überflutung vorgestellt
In der Gemeinde Thedinghausen wurde heute, am 16. Juni 2025, ein bedeutender Schritt in Richtung Hochwasserschutz vorgestellt. Samtgemeindebürgermeisterin Anke Fahrenholz lud Anwohner, Landwirte und interessierte Bürger in den Renaissancesaal des Erbhofs ein, um die geplanten Maßnahmen zu erläutern. Christian Schönfelder vom Amt für regionale Landesentwicklung in Lüneburg und Susanne Ewert vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturelle (NLWKN) informierten ausführlich über die bevorstehenden Hochwasserschutzprojekte, die zwischen dem Eiterschöpfwerk in Thedinghausen-Eißel und Ahausen (Weyhe) umgesetzt werden sollen.
Ein zentrales Element dieser Pläne ist die Anpassung des Weserdeichs auf einer Länge von etwa 9,2 Kilometern. Das Vorhaben umfasst Maßnahmen wie Böschungsabflachungen, die Verbreiterung des Deichkörpers sowie die Anlage eines Deichverteidigungsweges mit Deichseitengraben. Dennoch wird es erforderlich sein, private Flächen für den Deichbau zu nutzen, was die betroffenen Grundstückseigentümer vor Herausforderungen stellt.
Hochwasserschutz und Flurbereinigung
Die bestehenden Defizite des Deichsystems sind bekannt: Die Binnenböschung ist zu steil, die Deichkrone zu schmal, und es fehlt an sicheren Zufahrten für den Verteidigungsfall. Um die künftige Sicherheit zu gewährleisten, wird über eine Rückverlegung des Deiches nachgedacht, um Verschlechterungen zu vermeiden. Fahrenholz bezeichnete die heutige Veranstaltung als Auftakt zur langfristigen Verbesserung der Hochwassersituation in der Region. „Wir haben ein gutes Händchen, um die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im ländlichen Raum zu verbessern“, sagte Schönfelder.
Zusätzlich wird eine Planung zur Flurbereinigung in Erwägung gezogen, um Tauschflächen bereitstellen zu können. Auch das bestehende Wege- und Gewässernetz wird in die Überlegungen einfließen, um ein effektives Hochwassermanagement zu gewährleisten. Die Maßnahmen basieren auf einem langfristigen Konzept, das mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Der Abschluss der Baumaßnahmen wird in den kommenden Jahren erwartet.
Hintergrundinformationen zum Hochwasserschutz
Die Problematik des Hochwasserschutzes ist kein isoliertes Thema. Auf gesamtstaatlicher Ebene hat die Bundesregierung in den letzten Jahren einen umfassenden Ansatz zur Bekämpfung von Hochwasserfolgen entwickelt. Das Hochwasser-Risikomanagement wird von Bund und Ländern koordiniert, um sicherzustellen, dass technische Lösungen kombiniert werden mit präventiven Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels. So wird künftig mit mehr Starkregen und Trockenheit gerechnet, was die Überflutungsgefahr in Hanglagen und Küstenorten erhöht.
Die Bundesregierung betont, dass es keine absolute Sicherheit vor extremen Wetterereignissen gibt. Daher werden umfassende Strategien zur Verbesserung der Klimavorsorge, wie das Sofortprogramm Klimaanpassung mit einem Budget von 60 Millionen Euro, angestoßen. Auch die Entwicklung von einheitlichen Standards zur Bewertung von Hochwasser- und Starkregenrisiken ist ein zentraler Aspekt, um Gemeinden die erforderlichen Daten zur Verfügung zu stellen. In diesem Kontext wird das Thema Hochwasserschutz flexibler und breiter angelegt, um den Anforderungen zukünftiger Wetterextreme gerecht zu werden.
Für alle Beteiligten ergibt sich somit eine spannende Zeit, in der die Zukunft der Hochwassersicherheit in Thedinghausen aktiv gestaltet wird. In Anbetracht der veränderten klimatischen Rahmenbedingungen zeigt sich, dass hier nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in die uralten Flusslandschaften investiert wird – ganz im Sinne eines erfolgreichen Hochwassermanagements.