Verdener Bürger kämpft gegen verwilderte Verkehrsinsel – Stadt bleibt untätig!
Bürger Mählmann beschwert sich über verwilderte Verkehrsinsel in Verden. Stadt verspricht Besserung, bisherige Maßnahmen blieben aus.

Verdener Bürger kämpft gegen verwilderte Verkehrsinsel – Stadt bleibt untätig!
In Verden sorgt ein verwildertes Beet auf einer Verkehrsinsel für Unmut unter den Anwohnern. Josef Mählmann, der seit Ende der 90er-Jahre an der Ecke Drögen Moor/Trift wohnt, beschreibt die Situation als „ein einziges Durcheinander“. Trotz mehrfacher Schreiben an die Stadt blieb eine Reaktion bislang aus. Mählmann berichtet, dass die Verkehrsinsel, die ursprünglich dazu diente, den Autoverkehr in der Tempo-30-Zone zu bremsen, vernachlässigt wird. Zu seiner großen Enttäuschung wurde in den letzten eineinhalb Jahren nichts unternommen, um den Zustand zu verbessern. Efeu wuchert auf der Fläche, die Konturen der Insel sind kaum noch zu erkennen, und seine eigene Beschreibung als „Verdener Unkraut-Zuchtstation“ trifft den Nagel auf den Kopf.
Früher zierten zwei Bäume die Verkehrsinsel. Diese sind jedoch nach einem heißen Sommer nicht mehr vorhanden, und Mählmann hat darüber nachgedacht, selbst zu Hand anzulegen. Doch die Sorge, dass seine Bemühungen wieder entfernt werden, hält ihn davon ab. Rainer Kamermann, Fachbereichsleiter im Rathaus, bestätigte, dass die Stadt regelmäßig in der Siedlung unterwegs ist und führt eine Mängelliste. Auf die Frage, warum diese Verkehrsinsel übersehen wurde, bleibt Kamermann vage, versichert jedoch, sich des Problems anzunehmen.
Verkehrsinseln – mehr als nur Beetpflege
Verkehrsinseln, auch bekannt als Fahrbahnteiler oder Schutzinseln, spielen eine wichtige Rolle im Straßenverkehr. Sie sind von der Fahrbahn umschlossene Flächen, die in der Regel nicht befahren werden dürfen. Ihre Gestaltung und Funktion sind vielfältig. Unter anderem dienen sie dazu, gegenläufige Verkehrsströme an Gefahrenstellen zu trennen und erleichtern die Straßenüberquerung für Fußgänger. Diese integrierenden Elemente des Stadtverkehrs tragen ebenfalls zu einer Geschwindigkeitsreduktion bei Ortseinfahrten bei und bieten oftmals Schutz für wartende Verkehrsteilnehmer wie beispielsweise Busse und Straßenbahnen, wie auf Wikipedia zu lesen ist.
Die Gestaltung von Verkehrsinseln kann je nach Zweck sehr unterschiedlich ausfallen. Einige sind erhöht und verfügen über spezielle Bordsteine, während andere aus verschiedenen Materialien bestehen können. Der veraltete RAS-K-Standard beschreibt zudem verschiedene Formen von Verkehrsinformationsinseln, die teilweise sogar für landwirtschaftliche Fahrzeuge überfahrbar sind.
Urbane grüne Infrastruktur stärken
Die Diskussion um die Vernachlässigung der Verkehrsinsel wirft zudem größere Fragen auf: Die Bedeutung urbaner grüner Infrastruktur wird immer deutlicher. Dieses Konzept umfasst die strategische Planung, Sicherung und Entwicklung städtischer Grün- und Freiflächen. Solche Räume sind nicht nur ästhetisch wertvoll, sondern auch entscheidend für die Lebensqualität in Städten. Laut einer Broschüre des Bundesamtes für Naturschutz haben diese Flächen eine Vielzahl von Aufgaben in unserer urbanen Umgebung – von der Förderung der biologischen Vielfalt bis hin zur Bereitstellung von Erholungsräumen. So trägt eine gut geplante grüne Infrastruktur dazu bei, dass die Stadt ein lebenswerter Ort bleibt, wie auch auf der Seite des Bundesamtes für Naturschutz erläutert wird.
Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt Verden die notwendigen Schritte einleitet, um die Verkehrsinsel zu revitalisieren und somit nicht nur den Anwohnern, sondern auch dem Gesamtbild der Stadt gerecht zu werden. Mählmann und seine Frau hoffen auf eine positive Wendung und dass ihre Stimme gehört wird. Schließlich könnte eine gepflegte Verkehrsinsel nicht nur einen ästhetischen, sondern auch einen funktionalen Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer bieten.