Achtung Gärtner! Illegaler Grünschnitt kann teuer werden!

Achtung Gärtner! Illegaler Grünschnitt kann teuer werden!
Wenn der Sommer näher rückt, stehen viele Gartenbesitzer in Nordrhein-Westfalen vor der Herausforderung, ihren Grünschnitt ordnungsgemäß zu entsorgen. Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, warnt eindringlich: Illegale Müllablagerungen, insbesondere von Gartenabfällen im Wald, sind nicht nur verboten, sondern können auch ordentlich ins Geld gehen. Verspätete oder uninformierte Gärtner sollten sich dies gut überlegen, denn die Bußgelder in NRW können bis zu 25.000 Euro betragen, je nach der Schwere des Vergehens.
In vielen Fällen landen Rasenschnitt, Äste und Laub unangemeldet im Wald. Diese Praxis ist nicht nur ein Verstoß gegen das Abfall-, Wasser-, Naturschutz- und Forstrecht, sondern gefährdet auch die heimische Flora und Fauna. Beispielsweise können invasive Pflanzen wie der Riesenbärenklau, der für Menschen giftig ist, sich durch solche Ablagerungen ausbreiten und heimische Arten verdrängen. Auch andere nicht-heimische Arten wie Kirschlorbeer und Knöterich machen sich in unseren Wäldern breit, was massive negative Auswirkungen auf die einheimische Tier- und Pflanzenwelt hat, berichtet SR.de.
Die Gefahren illegaler Entsorgung
Ein weiteres Problem der illegalen Ablagerungen: Sie können zu Überdüngung führen. Diese Überdüngung sorgt dafür, dass anspruchsvollere Pflanzenarten verkümmern, während stickstoffliebende Pflanzen wie Brennnesseln in die Höhe schießen. Außerdem verrotten dicht gelagerte Pflanzenabfälle nicht, sondern faulen und fördern so die Vermehrung von Pilzen, die die Baumwurzeln schädigen können. Riegelsberger Förster Christoph Dincher warnt, dass nicht nur die Pflanzenwelt leidet, sondern auch zahlreiche Wildtiere durch den Verzehr von potenziell giftigen Gartengewächsen in Gefahr geraten können.
Was tun also mit dem Grünschnitt? Gorißen empfiehlt die Nutzung der Biotonne, die Anlage eines eigenen Komposts oder die Abgabe an Wertstoffhöfen und Deponien für größere Mengen. Die Kosten für die Entsorgung hängen von der jeweiligen Kommune ab. Darin sind auch alternative Möglichkeiten mancherorts vorhanden: Wer möchte, kann beispielsweise im eigenen Garten einen Totholz-Stapel aus Ästen und Zweigen anlegen, der dem Ökosystem zugutekommt, oder getrockneten Rasen- und Wiesenschnitt zum Mulchen von Beeten verwenden, wie Bussgeldkatalog.org erläutert.
Bußgelder und rechtliche Rahmenbedingungen
Ein Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen verdeutlicht, dass die Konsequenzen der illegalen Entsorgung schwerwiegende Beeinträchtigungen für die Umwelt mit sich bringen können. Das Ministerium weist darauf hin, dass das Abfalldumping nicht nur Tiere gefährdet, sondern auch gefährliche Giftstoffe in Boden und Grundwasser gelangen können.
In NRW bewegen sich die Bußgelder für illegales Entsorgen von pflanzlichen Abfällen zwischen 5 und 30 Euro für einen Eimer, bis zu 200 Euro für einen Kofferraum und sogar bis zu 820 Euro für eine Lastwagenladung. Damit liegt Nordrhein-Westfalen im Mittelfeld der deutschen Bußgeld-Datenbank, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfällt, wie SR.de meldet.
Um die Umwelt zu schützen und hohe Strafen zu vermeiden, ist es ratsam, sich rechtzeitig über die richtigen Entsorgungsmöglichkeiten zu informieren. Wer verantwortungsvoll mit Grünschnitt umgeht, leistet nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern kann auch angefallene Kosten vermeiden. Denn auch die Natur hat ihre Regeln, und sie möchte gut behandelt werden!