Waffenruhe zwischen Israel und Syrien nach blutiger Drusen-Eskalation

Waffenruhe zwischen Israel und Syrien nach blutiger Drusen-Eskalation
In den letzten Tagen stand der Nahen Osten einmal mehr im Zeichen von Konflikten und dramatischen Entwicklungen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen in der syrischen Provinz Suwaida haben die Situation so weit eskaliert, dass Israel militärisch eingegriffen hat. Dabei musste die israelische Luftwaffe am 19.07.2025 mehrere Angriffe auf syrische Regierungstruppen fliegen, die dem Druck der Konflikte nicht mehr gewachsen sind. Laut Radiobielefeld sind über 500 Menschen seit dem Ausbruch der Kämpfe in Suwaida ums Leben gekommen.
Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, haben die Regierungen Israels und Syriens in einer gemeinsamen Erklärung eine Waffenruhe vereinbart. Unterstützt von den USA scheint diese Einigung einen ersten Schritt hin zu einer Deeskalation des seit Jahren wiederkehrenden Konflikts darzustellen. US-Botschafter Thomas Barrack gab die Einigung auf der Plattform X bekannt und forderte alle Beteiligten auf, ihre Waffen niederzulegen und auf eine neue syrische Identität hinzuarbeiten.
Kampf um Suwaida
Die Drusen, eine religiöse Minderheit mit Wurzeln im schiitischen Islam, leben verstreut in Syrien, Israel, Libanon und Jordanien. In Suwaida stellen sie die Mehrheit und sind dort in eigenen Siedlungsgebieten angesiedelt. Die militärischen Angriffe Israels richteten sich unter anderem gegen das militärische Hauptquartier sowie ein Ziel nahe dem Präsidentenpalast in Damaskus, was die angespannte Lage noch weiter aufheizte, wie Tagesschau berichtet. Bei diesen Angriffen sind mindestens ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt worden.
Die Drusen werfen der syrischen Regierung vor, systematisch gegen ihre Gemeinschaft vorzugehen. Diese Anschuldigungen haben das Vertrauen in die Regierung weiter beschädigt. Immer mehr Drusen aus Syrien fliehen, während gleichzeitig die Drusen in Israel sich dazu verpflichtet sehen, ihre Glaubensgenossen im Nachbarland zu unterstützen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat öffentlich gefordert, dass die syrische Regierung ihre Truppen aus Suwaida abzieht, um die Drusen nicht weiter zu belasten.
Die europäische Reaktion
Die angespannte Situation bleibt nicht unbemerkt – auch international gibt es Reaktionen. Insbesondere die Türkei hat Israels Luftangriffe als Sabotageakt gegen Friedensbemühungen in der Region kritisiert. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Drusen aus Israel und Syrien gespalten sind in ihrer Meinung über die israelische Intervention. Während einige die militärische Unterstützung begrüßen, befürchten andere eine weitere Einmischung ausländischer Akteure in ihre Angelegenheiten.
Im Großen und Ganzen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Obwohl die Waffenruhe unterzeichnet ist, bleibt unklar, wie lange sie von den Konfliktparteien eingehalten wird. Die Bevölkerung in der Region hofft auf Frieden und Stabilität in einer Zeit, in der der Konflikt alles andere als gelöst erscheint, wie auch Spiegel betont. Die nächsten Schritte in den Verhandlungen werden entscheidend sein für die fragile Situation im Nahen Osten.