Bonn setzt ein Zeichen: Demo für queere Rechte am Samstag!

Bonn setzt ein Zeichen: Demo für queere Rechte am Samstag!
Am kommenden Samstag, dem 19. Juli 2025, wird die Stadt Bonn ganz im Zeichen der queeren Rechte stehen. Unter dem Motto „Erhalt queerer Rechte“ kündigen die Veranstalter eine große Demonstration an, die um 11 Uhr an der Rheinaustraße in Beuel beginnt. Schätzungen zufolge werden etwa 1.000 Teilnehmer:innen erwartet, die für Gleichberechtigung und Sichtbarkeit der LGBTQI*-Community einstehen wollen. Die Polizei hat bereits angekündigt, dass es während der Veranstaltung zu vorübergehenden Verkehrsbeeinträchtigungen kommen wird, da sie die Demonstration begleiten wird. Das geht aus einem Bericht von ga.de hervor.
Die Route der Demonstration wird durch zentrale Straßen von Beuel und Bonn führen und endet mit einer Kundgebung auf dem Münsterplatz gegen 15 Uhr. Während der Demonstration sind folgende Stationen vorgesehen:
- Combahnstraße
- Professor-Neu-Allee
- Kennedybrücke
- Bertha-von-Suttner-Platz
- Kölnstraße
- Breite Straße
- Berliner Platz
- Sterntorbrücke
- Friedrichstraße
- Belderberg
- Rathausgasse
- Bischofsplatz
- Am Hof
- Martinsplatz
Pride und die Geschichte der queeren Rechte
Der Juli ist traditionell ein Monat voller Feierlichkeiten und Proteste für die LGBTQI*-Gemeinschaft aus aller Welt. In diesem Zusammenhang sind die Pride-Paraden, auch bekannt als Christopher Street Day (CSD), zu einem Symbol des Kampfes für Gleichheit und Sichtbarkeit geworden. Grund für die anhaltenden Proteste sind die immer noch bestehenden Diskriminierungen und Verfolgungen, wie Deutschlandfunk Kultur berichtet. In Deutschland erfahren queere Menschen aktuell einen Anstieg an Übergriffen und Angriffen.
Die Wurzeln des queeren Aktivismus lassen sich bis ins Kaiserreich zurückverfolgen. Hierzu zählt auch der historische Widerstand gegen die Polizeirazzien im „Stonewall Inn“ in New York im Jahr 1969. Damals wurde der Grundstein für eine Bewegung gelegt, die noch bis heute für die Rechte der LGBTQI*-Community einsteht. Der erste große Schritt in der deutschen Geschichte war die Forderung nach der Straffreiheit gleichgeschlechtlicher Beziehungen durch Aktivisten wie Karl Heinrich Ulrichs und Magnus Hirschfeld.
Aktuelle Herausforderungen und der Weg nach vorn
Trotz bedeutender gesetzlicher Errungenschaften in den letzten Jahrzehnten – wie der Ehe für alle im Jahr 2017 und dem Selbstbestimmungsgesetz im Jahr 2024 – ist die Lage für viele in der Community kritisch. Historiker warnen vor möglichen Rücknahmen von Gesetzen und zeugen von einem besorgniserregenden Anstieg queerfeindlicher Straftaten seit 2010. Viele dieser Taten werden nicht einmal angezeigt, was zu einer wachsenden Unsicherheit innerhalb der Gemeinschaft führt. Besondere Aufmerksamkeit erforden die ansteigenden Bedrohungen, insbesondere bei Veranstaltungen wie dem CSD.
Mit der anstehenden Demo in Bonn wird ein weiteres Zeichen gesetzt für Solidarität und ein politisches Bekenntnis zu den Rechten der LGBTQI*-Community. Die Veranstalter und Teilnehmer:innen wollen klarstellen, dass es noch viel zu tun gibt, um die erkämpften Rechte zu verteidigen und weiter voranzutreiben. Wir dürfen gespannt sein, wie die Veranstaltung verlaufen wird und welche Botschaften die Demonstrierenden auf die Straßen bringen.