Henkel und Stadtwerke Düsseldorf: Größte Energiezentrale wird jetzt Realität!

Henkel und Stadtwerke Düsseldorf: Größte Energiezentrale wird jetzt Realität!
Heute wurden in Düsseldorf bedeutende Fortschritte in einem innovativen Projekt im Bereich der Fernwärmeverteilung gemeldet. Die Stadtwerke Düsseldorf und Henkel haben zusammen eine neue Energiezentrale ins Leben gerufen, die auf dem Werksgelände von Henkel errichtet wurde. Ein stählerner Kamin, der nun 51 Meter hoch und 56 Tonnen schwer ist, steht dabei im Mittelpunkt dieser Initiative. Dieser Kamin hat einen Durchmesser von 3,60 Metern und wird ein wichtiges Element zur Nutzung industrieller Abwärme sein. Das Projekt ist Teil der Vereinbarung zwischen Henkel und den Stadtwerken, die bereits 2022 besiegelt wurde, und wird ab Anfang 2026 in Betrieb gehen. Zu den Plänen gehört die Einspeisung industrieller Abwärme in das Fernwärme-Netz der Stadtwerke, was den Erdgasverbrauch deutlich reduzieren und CO2-Emissionen in Düsseldorf um etwa 6.500 Tonnen jährlich senken soll. Diese Informationen und Updates liefert Henkel.de.
Das Vorhaben verfolgt ein klares Ziel: eine nachhaltige Wärmeversorgung in der Region. Der Kamin wurde an einem Standort errichtet, wo zuvor Kohle gelagert wurde – ein Energieträger, der bereits 2024 abgeschafft wurde. Mit der neuen Energiezentrale soll bis zu 35 Prozent der Fernwärme für die Stadtteile Garath und Benrath gedeckt werden, was eine spannende Möglichkeit bietet, mehr industrielle Abwärme zu nutzen, die in Nordrhein-Westfalen (NRW) reichlich verfügbar ist. So zeigt eine aktuelle Wärmestudie, dass das theoretische Potenzial industrieller Abwärme in NRW bei 44,5 TWh/a liegt, was fast doppelt so viel ist wie der gegenwärtige Fernwärmebedarf von 24 TWh/a. Laut Energy4Climate.NRW könnte durch den Ausbau von Wärmenetzen eine viel größere Menge an Abwärme erschlossen werden, die der Klimaziele dienen würde.
Ein starkes Potenzial für die Zukunft
Die Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) an der Universität zu Köln hebt hervor, dass technisch nicht vermeidbare Abwärme aus Industrien wie der Metallerzeugung, Glasherstellung und der chemischen Industrie zu einer wesentlichen Quelle für die Wärmewende in NRW werden kann. Knapp 47 Prozent des theoretischen Abwärmepotenzials in Deutschland stammen aus NRW. Dies eröffnet neue Perspektiven, um die Abwärme gezielt in Fernwärmenetze einzuspeisen. Abwärme könnte in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, nicht nur in der Energieversorgung, sondern auch im Sinne der Dekarbonisierung, schreibt EWI.
Die positiven Entwicklungen in diesem Bereich dürften dabei nicht nur klimapolitische Ziele unterstützen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in NRW stärken. Durch die Integration von Abwärme in Wärmenetze könnte NRW nachhaltig von den natürlichen Ressourcen profitieren, die diese industriellen Prozesse bieten, und den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wärmeversorgung vorantreiben.