Mieter in Flingern unter Druck: 20% Mieterhöhung und fristlose Kündigungen!

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Mieter in Düsseldorf-Flingern kämpfen gegen drastische Mieterhöhungen und Verwertungskündigungen durch neue Eigentümer.

Mieter in Düsseldorf-Flingern kämpfen gegen drastische Mieterhöhungen und Verwertungskündigungen durch neue Eigentümer.
Mieter in Düsseldorf-Flingern kämpfen gegen drastische Mieterhöhungen und Verwertungskündigungen durch neue Eigentümer.

Mieter in Flingern unter Druck: 20% Mieterhöhung und fristlose Kündigungen!

Im Kölner Stadtteil Flingern machen Mieter*innen auf ihre angespannte Lage aufmerksam. Wie Düsseldorf aktuell berichtet, sind die Bewohner*innen von vier Häusern, die kürzlich einen Eigentümerwechsel erlebt haben, verzweifelt. Jahrelang lebten sie zufrieden mit stabilen Mieten, doch seit dem Verkauf im Sommer 2023 mussten viele von ihnen eine drastische Mieterhöhung von 20 Prozent hinnehmen, die den Düsseldorfer Mietspiegel überschreitet. Während einige Mieter*innen die Erhöhung akzeptierten, haben andere ihre Ungewissheit in Form von Hilferufen an das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum kundgetan.

Der neue Eigentümer meldete im Mai 2024 Modernisierungsmaßnahmen an, die mit geschätzten Kosten von 500.000 Euro verbunden sind. Eine weitere Mieterhöhung steht somit wohl vor der Tür. Die Ankündigung brachte vielen Anwohner*innen Zeitdruck und Unsicherheit, da sie informiert wurden, dass die Modernisierungen zu weiteren Mietsteigerungen führen werden. Zudem bietet der Eigentümer Prämien für freiwillige Auszüge an; offenbar sind bereits einige Mieter*innen diesen Wünschen gefolgt. Alarmierend: Diese Auszüge scheinen mit einer Verschwiegenheitserklärung verknüpft zu sein.

Rechtslage und Verwertungskündigung

In diesem Kontext stellen sich viele Mieter*innen die Frage nach ihren Rechten. Eine mögliche rechtliche Problematik stellt die Verwertungskündigung dar, die einen Vermieter dazu berechtigt, ein Mietverhältnis zu beenden, um das Objekt anders zu nutzen. Typische Gründe sind geplante Umbauten oder eine Umstellung der Nutzung. Es reicht jedoch nicht aus, nur das wirtschaftliche Interesse an einem Umbau zu äußern; der Vermieter muss nachweisen, dass er durch die Fortsetzung des Mietverhältnisses wirtschaftlich erheblich beeinträchtigt wird. Auch die Gerichte gehen genau hin, ob die Kündigung ausreichend begründet ist Rechtsanwalt Weber bietet in diesem Zusammenhang nützliche Informationen.

Für die Mieter*innen bedeutet dies, dass eine Kündigung rechtlich angreifen werden kann, wenn der genannte Grund nicht zutrifft oder unzureichend belegt ist. Gerichte haben ähnliche Fälle behandelt, wie zum Beispiel die Entscheidung des Landgerichts Potsdam, wo eine Kündigung wegen Verkaufsabsicht für unwirksam erklärt wurde, wenn der wirtschaftliche Nutzen nicht gegeben war Mietrecht.org.

Die menschliche Seite der Mieterhöhung

Eines der Paare im Block, das seit 1977 in einer der Wohnungen lebt, erhielt die Kündigung zum 1. Dezember 2025 ohne jegliche Begründung. Der Anwalt des Paares hält diese Kündigung für unwirksam. Fakt ist, dass lange Mietverhältnisse eine Kündigungsfrist von mindestens einem Jahr erforderlich machen. Zudem kämpft der Ehemann des Paares mit gesundheitlichen Problemen nach einem Schlaganfall, was die Situation zusätzlich belastet.

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Sanierung des Daches, die nicht terminiert ist. Bewohner*innen berichten von 19 Wasserschäden, von denen nur drei behoben wurden. Diese Sorgen und unzureichende Reparaturmaßnahmen erhöhen die Unsicherheit der Mieter*innen erheblich. Die leerstehenden Wohnungen werden inzwischen zu höheren Mieten an Studierende vergeben – ein klares Zeichen dafür, dass die Immobilien in eine andere Richtung gelenkt werden.

In Anbetracht all dieser Entwicklungen bleibt zu hoffen, dass die Stadt mehr Unterstützung für die Mieter*innen leisten kann. Momentan scheinen die Interessen der Eigentümer oft höher gewichtet zu werden, worunter der dringend benötigte bezahlbare Wohnraum leidet.