Protest vor Tesla in Düsseldorf: Aktivisten fordern Umdenken bei Käufern

Protest vor Tesla in Düsseldorf: Aktivisten fordern Umdenken bei Käufern
Am 28. Juni 2025 wurde die Düsseldorfer Königsberger Straße zum Schauplatz eines engagierten Protests der Klimaaktivist:innen von Extinction Rebellion. Rund 20 Aktivist:innen zog es vor das Tesla-Autohaus, um potenzielle Käufer zum Nachdenken über ihren Autokauf zu bewegen. Unterstützt wurde die Aktion vom „Widerstands-Kollektiv Düsseldorf“, das den Demonstrierenden den nötigen Rückhalt gab, um auf die kritischen Themen rund um den E-Auto-Hersteller aufmerksam zu machen. Wie die RP Online berichtet, verteilten die Aktivist:innen Informationsmaterial und positionierten sich vor dem Eingang des Autohauses. Thomas Tönshoff von Extinction Rebellion äußerte, dass Käufer von Tesla-Fahrzeugen damit Autokraten und Rechtsextreme unterstützen würden.
Politische Positionierungen sind nicht die einzige Kritik, die an Tesla geübt wird. Die CO2-Emissionen des Raumfahrtunternehmens SpaceX, das ebenfalls Elon Musk gehört, standen ebenfalls im Fokus der Proteste. Dies ist nicht nur ein regionales Thema, denn ähnlich engagierte Aktionen wurden auch in anderen Städten Deutschlands und sogar in den USA durchgeführt, wo die Protestbewegung unter dem Hashtag #TeslaTakeover an Bedeutung gewinnt. Die Rolling Stone berichtet, dass weltweit über 100 Städte von diesen Protesten betroffen sind.
Proteste im Fokus der Öffentlichkeit
Ein roter Tesla, der mitten in den Protest rollte, symbolisiert die Kontroversen rund um Elon Musk und seine Unternehmen. Während einige Anwohner die Aktion kritisch betrachteten und den Protest als zeitintensiv im Vergleich zu anderen globalen Herausforderungen sahen, ist der Widerstand gegen Musk und co. laut dem sozialen Netzwerk Bluesky ein wichtiges Thema geworden. Der Aufruf zu internationalen Protestaktionen wird von Wissenschaftler:innen wie Joan Donovan unterstützt, die einen klaren Zeigefinger in Richtung der Elon Musk’schen Machenschaften erheben.
In Berlin wurde ein Tesla-Verkaufsladen bereits Ziel einer Farbattacke, bei der mit Sprüchen wie „Musk must fall“ und „Take down Tesla“ die aggressive Stimmung gegen den Tycoon deutlich wurde. Dies zeigt, dass die Protestformen sich nicht nur auf stille Demonstrationen beschränken. Die Polizei in Berlin hat aufgrund der offensichtlichen Provokation und der Sachbeschädigung von Amts wegen Ermittlungen eingeleitet. Solche Demonstrationen sind Teil der breiteren Klima-Protestbewegung, die seit etwa zwei Jahren in Deutschland zunimmt.
Der Druck wächst
Ein weiterer Punkt, der in der Diskussion um die Proteste wichtig ist: Eine Umfrage von ARD zeigt, dass 44 % der Befragten sich wünschen, dass im Klimaschutz schnellere Fortschritte erzielt werden. Trotz dieser drängenden Umfrageergebnisse ist die Unterstützung für radikale Formen des Protests begrenzt – wie eine ZDF-Umfrage zeigt, finden nur 13 % der Befragten solche Aktionen unterstützenswert. Es wird jedoch beobachtet, dass die gesellschaftliche Diskussion über die Umweltthemen in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen hat.
Die Klimaaktivist:innen, die in den letzten Jahren immer wieder mit ihren Aktionen für Aufsehen sorgen, haben vor allem durch Engagement und Hartnäckigkeit das Thema Klimaschutz sowohl in die Medien als auch auf die politische Agenda gebracht. Laut Vincent August von der Humboldt-Universität erzeugen radikale Aktionen keinen negativen Backfire-Effekt und können die Bereitschaft für Klimamaßnahmen steigern. Soziale Bewegungen wie „Fridays for Future“ und „Extinction Rebellion“ unterstreichen die Dringlichkeit der Thematik, auch wenn nicht jede Protestform auf breite Zustimmung stößt, wie die Umfragen zeigen. Die Debatte rund um Musk und dessen Vorhaben wird also nicht nur lokal, sondern auch international weitergeführt.
Es bleibt spannend zu sehen, wie die neuen Proteste und die Strömungen gegen große Unternehmen und deren Praktiken sich entwickeln werden. Die Aktivist:innen machen klar: Klimaschutz ist nicht nur ein Wortspiel, sondern eine dringliche Forderung, die Gehör finden muss.