Essen feiert jüdische Sportlegenden: Wanderausstellung eröffnet!

Eine Wanderausstellung in Essen zeigt jüdische Sportlegenden und thematisiert deren Verfolgung. Eröffnung am 21. Juli 2025.

Eine Wanderausstellung in Essen zeigt jüdische Sportlegenden und thematisiert deren Verfolgung. Eröffnung am 21. Juli 2025.
Eine Wanderausstellung in Essen zeigt jüdische Sportlegenden und thematisiert deren Verfolgung. Eröffnung am 21. Juli 2025.

Essen feiert jüdische Sportlegenden: Wanderausstellung eröffnet!

Im Grugapark Essen wird vom 21. bis 26. Juli 2025 die Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ präsentiert. Die Eröffnung fand heute unter Anwesenheit von Sylvia Löhrmann, Beauftragte für Antisemitismus, und Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, statt. Diese Ausstellung thematisiert eindrucksvoll die Lebenswege jüdischer Athletinnen und Athleten, die im deutschen Sport sowohl Erfolge feierten als auch heftiger Verfolgung ausgesetzt waren. Ziel ist es, an die Sportler zu erinnern, die aufgrund ihres jüdischen Glaubens ausgegrenzt wurden, und somit ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und Ausgrenzung zu setzen, wie [land.nrw] berichtet.

Die Ausstellung wird im Rahmen der FISU World University Games 2025 in Essen präsentiert und schlägt eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart. Jüdischer Sport in Deutschland hat eine lange, allerdings auch tragische Geschichte; viele jüdische Sportler wurden während des Nazi-Regimes diskriminiert und verfolgt. Umso mehr ist es wichtig, ihren Beitrag zur Entwicklung des modernen Sports in Deutschland zu würdigen. Unterstützt wird die Initiative vom Zentrum deutsche Sportgeschichte e. V. in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen und dem DFB, dem Deutschen Olympischen Sportbund und der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Die jüdischen Sportpioniere

In der Ausstellung werden zahlreiche Biografien von jüdischen Sportpionieren vorgestellt. Dazu zählen Größen wie Walther Bensemann, ein Fußballpionier, Lilli Henoch, zehnfache Deutsche Leichtathletikmeisterin, und Julius Hirsch, ein Fußballnationalspieler. Auch Ralph Klein, der israelische und später deutsche Basketball-Nationaltrainer, sowie Helene Mayer, eine Fechtolympiasiegerin, werden gewürdigt. Diese Athleten sind nicht nur für ihre sportlichen Leistungen bekannt, sondern auch für den Kampf gegen die Diskriminierung, denen sie ausgesetzt waren. „Die Ausstellung stellt eine Verbindung zur Gegenwart her“, so [juedische-sportstars.de], was die Bedeutung dieser Themen unterstreicht.

Die jüdischen Sportler haben nicht nur Siege errungen, sondern auch ein Zeichen für die jüdische Identität im Sport gesetzt. Jüdische Sportler wie Emanuel Lasker, Schachweltmeister, und Nelly Neppach, Deutsche Tennismeisterin, hatten großen Einfluss auf den internationalen Sport. Dennoch blieben sie häufig benachteiligt, wie beispielsweise Gretel Bergmann, die vier Wochen vor den Olympischen Spielen 1936 einen deutschen Rekord aufstellte, aber nicht teilnehmen durfte. Solche Geschichten verdeutlichen die schwerwiegenden Auswirkungen des Antisemitismus im deutschen Sport.

Antisemitismus im Sport – damals und heute

Antisemitismus im Sport ist kein neues Phänomen. Bereits im 19. Jahrhundert, als viele jüdische Menschen in deutschen Sportvereinen aktiv waren, begannen antisemitische Strömungen, Einfluss zu nehmen. Diese Entwicklungen führten nicht nur zur Diskriminierung von jüdischen Mitgliedern, sondern auch dazu, dass viele jüdische Sportler aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden. Der Arierparagraph, der 1901 in österreichischen Turnvereinen eingeführt wurde, ist ein Beispiel dafür, wie systematische Ausgrenzung funktionierte. Historische antisemitische Vorurteile haben bis heute im Sport ihre Spuren hinterlassen, wie zahlreiche aktuelle Vorfälle zeigen. Ein Beispiel sind die sportlichen Rückzüge von Fethi Nourine und Mohamed Abdalrasool bei den Olympischen Spielen 2021, um Begegnungen mit israelischen Athleten zu vermeiden. Solche Vorkommnisse betonen die Relevanz der Ausstellung, die nicht nur den historischen Kontext betrachtet, sondern auch die Herausforderungen der Gegenwart beleuchtet.

Die Wanderausstellung ist ein Schritt in die richtige Richtung, um gegen Antisemitismus und Ausgrenzung vorzugehen. Sie wird in einem weiteren Fokus auch die Mitarbeitsverhältnisse von jüdischen Sportlern in Deutschland beleuchten und zur Sensibilisierung beitragen. Der Erfolg dieser Bemühungen hängt jedoch von der Bereitschaft der Sportverbände ab, sich mit dieser Problematik auseinanderzusetzen.

Dies ist nicht nur eine Rückschau auf vergessene Erfolge, sondern auch ein Aufruf, aktiv gegen die Diskriminierung anzutreten und eine inklusive Sportkultur zu fördern.