Mallorca vor Gastronomie-Krise: Hunderte Restaurants drohen zu schließen!

Mallorca kämpft mit einer Gastronomiekrise, da Touristen wegen steigender Kosten beim Essen sparen. Hundert Restaurants drohen zu schließen.

Mallorca kämpft mit einer Gastronomiekrise, da Touristen wegen steigender Kosten beim Essen sparen. Hundert Restaurants drohen zu schließen.
Mallorca kämpft mit einer Gastronomiekrise, da Touristen wegen steigender Kosten beim Essen sparen. Hundert Restaurants drohen zu schließen.

Mallorca vor Gastronomie-Krise: Hunderte Restaurants drohen zu schließen!

Die Situation auf Mallorca ist in diesem Sommer angespannt. Trotz einer hohen Besucherzahl in der Hochsaison bleibt vielerorts der Restaurantbetrieb hinter den Erwartungen zurück. Gastwirte warnen eindringlich: Eine Pleitewelle steht bevor, da viele Tischreservierungen einfach ungenutzt bleiben. Juanmi Ferrer, Präsident des Gastro-Unternehmerverbands CAEB Restauración, prognostiziert, dass Hunderte Restaurants schließen könnten. In beliebten Urlaubsorten wie Port de Sóller, Sant Elm und Port d’Alcúdia gingen die Gästezahlen sogar um bis zu 40 Prozent zurück. Das schlägt sich wuchtig in der Kasse nieder – der Umsatz pro Tisch ist um zehn bis zwölf Prozent gesunken.

Urlauber, die gerne sparen wollen, essen weniger und verzichten oft auf Wein und zusätzliche Gerichte. Höhere Kosten für Flüge und Hotels zwingen viele Touristen zu diesem Sparverhalten, was nicht nur die Gastronomie, sondern die gesamte Wirtschaft Mallorcas hart treffen kann. Besonders in Palma zeigen die Zahlen ein besorgniserregendes Bild: Hier sind die Besucherzahlen am berühmten Paseo Marítimo rund 20 Prozent unter dem Vorjahr. Einige Restaurants in beliebten touristischen Gegenden gewähren ihrem Personal Urlaub, was die kritische Lage zusätzlich verdeutlicht. Im vergangenen Jahr mussten bereits 370 Gastronomiebetriebe aufgeben, was zu einem Gesamtverlust von etwa drei Prozent der Restaurants auf der Insel führte, wie merkur.de berichtet.

Proteste als Aufschrei gegen den Massentourismus

Während die Gastronomie um ihre Existenz kämpft, gibt es auf Mallorca Stimmen, die gegen den Massentourismus mobil machen. In Palma kam es in den letzten Wochen zu Vandalismus während Protesten, die sich gegen die Überlastung der Infrastruktur richten. Mit Parolen wie „Tourists go home“ wurden historische Gebäude wie die Almudaina und der Hort del Rei beschmiert. Auch in Valldemossa und Sóller blickten Teilnehmer auf die drängenden Probleme, indem sie Straßen und Parkplätze blockierten. Die Organisatoren betonen, dass die Aktionen nicht gegen einzelne Touristen gerichtet sind, sondern auf die wachsenden Herausforderungen des Massentourismus aufmerksam machen sollen.

Die Balearenregierung hat auf die Proteste reagiert und versucht, die Situation mit neuen Maßnahmen zu entschärfen. Dazu gehören unter anderem die Einrichtung von Umweltzonen in Palma und eine erhöhte Touristensteuer in der Hauptsaison. Doch viele Kritiker sind skeptisch: Die Maßnahmen sind nach deren Ansicht nicht ausreichend, um die drängenden Probleme wie Wohnungsnot und Umweltverschmutzung zu bewältigen. Diese Unsicherheiten haben auch Auswirkungen auf das Image Mallorcas als freundliches Urlaubsziel. Reisende aus Deutschland und Großbritannien ziehen es offenbar vor, Alternativen zu wählen, was die Buchungszahlen weiter sinken lässt, wie infranken.de berichtet.

Der Blick in die Zukunft

Die Zukunft des Tourismus auf Mallorca ist ungewiss. Aktuell streben Hoteliers und Politiker einen Wechsel hin zu weniger Massentourismus und mehr Luxus-Tourismus an. Die Herausforderungen sind jedoch enorm. Mit über 13 Millionen Touristen im Jahr 2022 wird Mallorca als überlaufen wahrgenommen, und die Bevölkerung wächst kontinuierlich – von 746.000 im Jahr 2005 auf mittlerweile etwa 967.000. Das hat zu erhöhten Immobilienpreisen geführt; die Balearen haben die höchsten Quadratmeterpreise in Spanien, von denen viele Einheimische betroffen sind, wie tagesschau.de aufzeigt.

Um das Überleben von gastronomischen Betrieben zu sichern, sind dringend finanzielle Hilfen notwendig. Andernfalls droht vielen Restaurants das Aus, während gleichzeitig eine langsam wachsende Bewegung von Bürgerinitiativen lautstark gegen die Auswüchse des Tourismus protestiert. Es bleibt abzuwarten, ob Mallorca in der Lage sein wird, den Spagat zwischen Tourismus und Lebensqualität für die ansässigen Einwohner zu meistern.