Traditionsstandort Essen: Galeria zieht nach Düsseldorf!

Galeria verlagert ihre Unternehmenszentrale von Essen nach Düsseldorf. Der Umzug betrifft 690 Mitarbeitende und beginnt am 1. September 2025.

Galeria verlagert ihre Unternehmenszentrale von Essen nach Düsseldorf. Der Umzug betrifft 690 Mitarbeitende und beginnt am 1. September 2025.
Galeria verlagert ihre Unternehmenszentrale von Essen nach Düsseldorf. Der Umzug betrifft 690 Mitarbeitende und beginnt am 1. September 2025.

Traditionsstandort Essen: Galeria zieht nach Düsseldorf!

Der Traditions-Standort von Galeria in Essen wird bald Geschichte sein. Die Unternehmenszentrale, die in den 60er-Jahren unter dem Architekten Walter Brune als Hauptverwaltung für Karstadt entstand, zieht zum 1. September nach Düsseldorf. Dies wurde heute von einer Sprecherin des Unternehmens bestätigt und fand bereits in einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung Erwähnung. Mit dem Umzug geht das gesamte Service Center, bestehend aus 690 Mitarbeitenden, in die neue Immobilie «RWI 4» in Düsseldorf-Unterbilk, unweit des Medienhafens.

Die Entscheidung für den Standortwechsel wurde bereits im vergangenen Jahr bekannt gegeben. Man erhofft sich durch die Verlagerung eine bessere Erreichbarkeit der Firmenzentrale für die Filialen in Innenstadtlage. Die alte Zentrale, die einst mit drei Gebäuden begann und später um ein viertes erweitert wurde, hatte zu ihren besten Zeiten rund 3.000 Angestellte unter einem Dach. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die einst so bedeutende Firmenzentrale steht heute vor Herausforderungen.

Veränderungen im Stadtbild und der Nutzung

Mit der Schließung der alten Zentrale wird auch die ikonische Bushaltestelle vor dem Bürokomplex, die den Namen «Karstadt Hauptverwaltung» trägt, nicht umbenannt, obwohl die Immobilie schon lange nicht mehr zu Karstadt gehört. Im Jahr 2017 wurde das ursprüngliche Bauwerk sogar unter Denkmalschutz gestellt, nachdem ein Gutachten des Landschaftsverbandes Rheinland dessen historische Bedeutung hervorhob. Die letzte Eigentümerin, die Signa-Gruppe von René Benko, ist mittlerweile insolvent. Über die zukünftige Nutzung der leerstehenden Flächen gibt es bislang leider keine Klarheit.

Ein Blick auf die Historie der Warenhäuser in Deutschland zeigt eine interessante Entwicklung. Warenhäuser sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ein fester Bestandteil urbaner Landschaften. Sie entstanden als Antwort auf das Wachstum der Städte, die steigende Verfügbarkeit von Gütern und den zunehmenden Wohlstand der Bevölkerung. Dabei lernten die deutschen Architekten von französischen und englischen Vorbildern und schufen in den Folgejahren zahlreiche beeindruckende Gebäude, die sowohl Warenpräsentation als auch Repräsentation vereinten, so berichtet Academia.

Die Zukunft der Warenhäuser

Doch die Zeiten haben sich geändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders bis in die 1980er Jahre wurde das Konzept der Warenhäuser mehrfach neu gedacht, um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Viele frühere Konzepte sind inzwischen überholt, und deutschlandweit wird ein Rückgang von Warenhäusern beobachtet. Auswertungen zeigen, dass viele Standorte aufgegeben werden müssen, während umgebaute Warenhäuser wie in Lünen beispielsweise für eine nachhaltige Nachnutzung konzipiert werden.

Insgesamt bleibt in Zeiten des Online-Handels und der steigenden Zahl von Einkaufszentren abzuwarten, wie sich die Landschaft der Warenhäuser weiter entwickeln wird. Das Beispiel Galeria aus Essen ist dabei ein weiterer Punkt in der Entwicklungsgeschichte dieser einzigartigen Handelsform.