Euskirchen erinnert: Widerstandskämpfer im Fokus der Märtyrer-Ausstellung

Euskirchen erinnert: Widerstandskämpfer im Fokus der Märtyrer-Ausstellung
In der Bildungsstätte Maria Rast in Euskirchen wird derzeit eine bemerkenswerte Ausstellung eröffnet, die an die bedeutenden Märtyrer des NS-Regimes erinnert. Besonders im Fokus steht dabei Joseph Roth, ein mutiger Widerstandskämpfer aus Köln, dessen Geschichte die Herzen vieler Menschen berührt. Die Ausstellung, die bis zum 7. September zugänglich ist, beleuchtet die Lebensrealität und den Widerstand von Männern und Frauen, die trotz großer Gefahr für ihre Überzeugungen kämpften. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet von dieser wichtigen Initiative.
Joseph Roth, geboren am 30. Januar 1896 in Köln, war Lehrer und Politiker der Zentrumspartei. Aufgewachsen in einem streng katholischen Umfeld, absolvierte er seine Ausbildung in Euskirchen und diente im Ersten Weltkrieg, wo er für seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz erhielt. Seine politische Laufbahn begann im Windthorstbund, und ab 1924 war er als Redakteur der Godesberger Volkszeitung tätig. Roth war bekannt für seine scharfen Kritiken an den Nationalsozialisten, die schließlich zu seiner Festnahme am 13. März 1933 führten. Trotz seiner Entlassung nach mehreren Jahren im Gefängnis, blieb er ein Ziel des NS-Regimes. Wikipedia liefert einen umfassenden Überblick über sein bewegtes Leben.
Die bewegende Geschichte von Joseph Roth
Die Tochter von Joseph Roth, Adelheid Funke, erinnert sich, dass sie ihren Vater drei Monate lang nicht sehen konnte, nachdem er festgenommen wurde. Erschütternde Berichte über seine Verhaftung und den anschließenden Schicksalsschlag sind Teil des Erbes, das Roth hinterlassen hat. Als sie ihn schließlich antraf, war er kaum wiederzuerkennen. Nach seiner Entlassung 1945 lebte Roth nur noch wenige Monate, bevor er am 22. Januar 1945 verstarb. Seine Frau Katharina kämpfte lange um die Anerkennung seines Schicksals als politisch Verfolgter.
Die Ausstellung in Maria Rast feiert nicht nur Roth, sondern auch andere Helden des Widerstands. Prälat Helmut Moll berichtete während einer Messe über sechs Personen aus der Region Euskirchen, die für ihre Überzeugungen ermordet wurden. Unter diesen ist Willi Graf aus Kuchenheim, ein Mitglied der „Weißen Rose“. Auch die Schicksale von Leo Touret, Heinrich Ruster und Dr. Randolph Freiherr von Breidbach-Bürresheim werden gewürdigt. Zudem wird Maria Laufenberg, die der Schönstattbewegung angehörte, in Erinnerung gehalten. Damit wird ein wichtiges Kapitel der Geschichte erzählt, das für viele Menschen heute von Bedeutung ist.
Durch diese Ausstellung wird der Gedanke des Widerstands gegen Unrecht und Verfolgung lebendig gehalten. Die Themen, die behandelt werden, regen zum Nachdenken an und bieten einen Raum für Gedenken und Reflexion. Der unerschütterliche Mut dieser Märtyrer darf nicht in Vergessenheit geraten, und die Bildungsstätte Maria Rast leistet mit dieser retrospektiven Betrachtung einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte.