Marcos' Rückkehr: Ein Blick auf die dunkle Geschichte der Philippinen

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Entdecken Sie die politische Entwicklung der Philippinen seit Ferdinand Marcos Jr.s Wahl im Jahr 2022 und deren Auswirkungen auf Menschenrechte.

Entdecken Sie die politische Entwicklung der Philippinen seit Ferdinand Marcos Jr.s Wahl im Jahr 2022 und deren Auswirkungen auf Menschenrechte.
Entdecken Sie die politische Entwicklung der Philippinen seit Ferdinand Marcos Jr.s Wahl im Jahr 2022 und deren Auswirkungen auf Menschenrechte.

Marcos' Rückkehr: Ein Blick auf die dunkle Geschichte der Philippinen

Die Philippinen stehen in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion mehr denn je im Fokus. Am 9. Mai 2022 wurde Ferdinand „Bongbong“ Marcos Junior zum Staatspräsidenten gewählt, 36 Jahre nach dem Sturz seines Vaters, Ferdinand Marcos Senior, durch einen Volksaufstand. Hierbei ist die Geschichte der Marcos-Dynastie eng mit der politischen Entwicklung des Landes verknüpft. Der Senior regierte die Philippinen von 1965 bis 1986 und führte von 1972 bis 1981 das Kriegsrecht ein, was zu massiven Menschenrechtsverletzungen führte, wie die Tötung, Folter und Inhaftierung von Gegnern. Seine Korruption soll das Land um 5 bis 10 Milliarden US-Dollar beraubt haben. Marcos Senior starb 1989 in Hawaii, und die Familie kehrte später zurück, um sich erneut politisch zu engagieren, berichtet die taz.

„Bongbong“ Marcos war früh politisch aktiv. Mit nur 26 Jahren wurde er Gouverneur seiner Heimatprovinz und stand ab 2002 abwechselnd im Kongress und im Amt des Gouverneurs. Seine parlamentarische Karriere setzte 2010 mit der Wahl zum Senator ein. Heute beschäftigt sich das Buch „Von Marcos zu Marcos. Die Philippinen seit 1965“ mit dem Comeback und den politischen Strömungen im Land. Dabei spielt auch die Partnership mit Deutschland eine Rolle, insbesondere beim Thema Arbeitsmigration, da etwa 385.000 philippinische Seeleute weltweit beschäftigt sind, was rund einem Viertel der gesamten Schiffsbesatzungen entspricht.

Aktuelle Menschenrechtslage

Doch nicht nur die politische Rückkehr der Marcos-Dynastie ist bemerkenswert. Unter der Präsidentschaft von Ferdinand Marcos Junior bleibt die Menschenrechtslage angespannt. Der AMP-Menschenrechtsbericht 2024 dokumentiert die anhaltende Straflosigkeit und die massiven Menschenrechtsverletzungen seit seinem Amtsantritt am 30. Juni 2022. Obwohl die Regierung unter Marcos Junior stets betont, sich für Menschenrechte einzusetzen, führt sie die repressiven Politiken der vorherigen Duterte-Regierung weiter. Unter seiner Führung sind die Drogenmorde nach wie vor erschreckend hoch.

Das dysfunktionale Justizsystem bleibt bestehen und es wurden unter Marcos Junior nur drei Verurteilungen in drogenbezogenen Mordfällen festgestellt. Politische Verfolgungen von Menschenrechtsverteidigern führen zu einer besorgniserregenden Lage, in der die internationale Gemeinschaft trotz dieser Missstände die diplomatischen Beziehungen zu den Philippinen weiter vertieft. Die geopolitische Rolle der Philippinen im Indo-Pazifik-Raum, besonders im Hinblick auf Spannungen mit China und Russland, erhält dabei immer mehr Bedeutung.

Zukunftsausblick

Die philippinische George-Eliot-Gesellschaft und das Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen, ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen, dazu gehören unter anderem Amnesty International Deutschland und Brot für die Welt, setzen sich für eine Verbesserung der Menschenrechtssituation ein. Sie empfehlen der Regierung sowie internationalen Akteuren konkrete Maßnahmen, um die Rechte von Menschenrechtsverteidigern zu schützen.

Als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2023 präsentiert sich das Land gleichzeitig als kulturellen und politischen Teil der internationalen Gemeinschaft. Diese Mischung aus Kontroversen und kulturellem Austausch spiegelt die Komplexität und Herausforderung wider, mit denen die Philippinen heute konfrontiert sind.