Pflegeheim Kaufbeuren: Trotz Umbau und Personalmangel ein Gewinn!
Die Hospitalstiftung Kaufbeuren erzielt trotz Umbau einen Gewinn und präsentiert erfolgreiche Pflegeberatungen.

Pflegeheim Kaufbeuren: Trotz Umbau und Personalmangel ein Gewinn!
Die Pflegesituation in Deutschland ist eine Herausforderung, die immer drängender wird. Ein Beispiel dafür ist das Pflegeheim der Kaufbeurer Hospitalstiftung, das 2024 trotz Umbau und erheblichem Bettenschwund einen Gewinn erwirtschaftet hat. Gestern haben Heimleiter Wolfgang Scupin und die kaufmännische Leiterin Elena Harder den Jahresbericht den Stadträten vorgestellt. Der Bericht zeigt, dass die Einrichtung kürzlich den Versorgungsvertrag von 190 auf 180 Plätze einstellen musste, was eine Herausforderung darstellt, denn die Auslastung lag trotz Renovierungsarbeiten und Sterbefällen bei stolzen 96 Prozent, was man nicht alle Tage sieht. Im Jahresdurchschnitt lebten 173 Bewohner im Haus, und die Einrichtung war dennoch in der Lage, bis zu 15 Kurzzeitpflegeplätze anzubieten. Das ist, wenn man so will, ein gutes Händchen für schwierige Zeiten.
Die Baustellen im Inneren der Einrichtung haben zwar zu hohen Ausgaben geführt, aber die geregelten Pflegesatzverhandlungen, die rückwirkend zum 1. Januar 2024 in Kraft traten, haben zur Stabilität beigetragen. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass der Betriebsertrag um vier Prozent stieg, während die sonstigen Erträge um 33 Prozent sanken. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 2,5 Millionen Euro auf insgesamt 17,65 Millionen Euro, was durch Fördermittel ermöglicht wurde. Ein vielversprechendes Ergebnis, das die Liquidität der Einrichtung auch für die kommenden Herausforderungen sichert.
Umbau und Erweiterung des Pflegeheims
Die Herausforderung wird in Zukunft noch größer, da der Bau des neuen Gebäudes der Hospitalstiftung fast abgeschlossen ist. Der Rohbau wird intensiv weiterverfolgt, um alles rechtzeitig vor dem Winter fertigzustellen. Die Dachabdichtung des Neubaus ist größtenteils abgeschlossen, und die Arbeiten an den Außenwänden schreiten zügig voran. Auch im Inneren des Gebäudes wird hart gearbeitet, mit Fortschritten in der Kellerdecke und der Einrichtung einer hauseigenen Wäscherei. Insgesamt zeigt sich, dass die Bauarbeiten gut im Zeitplan liegen, eine positive Nachricht für die zukünftige Kapazität des Pflegeheims, das seit 1965 besteht und sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt hat.
Die Hospitalstiftung, eine der ältesten Institutionen in Kaufbeuren, hat sich seit ihrer Gründung im frühen Mittelalter dem Wohl der Menschen verschrieben. Ursprünglich für die Errichtung und den Unterhalt eines Spitals gedacht, wird sie heute mit sozialen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen sowie seniorengerechten Wohnanlagen aktiv. Die Sanierung und der Neubau erfolgen mit Fördermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, ein wichtiger Schritt, um die Einrichtung an die modernen Anforderungen anzupassen.
Der Wettlauf um Fachkräfte in der Pflege
Die Fragen um die ausreichende Anzahl an Pflegekräften sind kaum zu übersehen. Laut Prognosen des Statistischen Bundesamts könnten bis 2034 bis zu 350.000 Pflegekräfte in Deutschland fehlen. Selbst im besten Szenario wären es bis zu 90.000 Fachkräfte. Ein Umstand, der nicht nur die Krankenhäuser, sondern auch Einrichtungen wie die Hospitalstiftung betrifft. Die Herausforderung liegt nicht nur in der Gewinnung, sondern auch in der Bindung von Mitarbeitern, besonders während der Bauphase, die zu längeren Abwesenheiten führen kann. Die Personalkosten haben sich um fünf Prozent erhöht, was vor allem an der Tariferhöhung im März 2024 liegt.
Die Pflegesituation bleibt also angespannt, und die Hospitalstiftung ist gut beraten, weiterhin alles zu geben, um die Versorgung der Bewohner sicherzustellen. Der Wettbewerb um Fachkräfte wird stärker, und die Einrichtung muss kreative Lösungen finden, um den Wandel, der vor der Tür steht, erfolgreich zu gestalten.