Euskirchen trauert: Dreiborners Urgestein Werner Kaspar zieht Bilanz!
Werner Kaspar beendet nach 26 Jahren seine politische Karriere in Schleiden und reflektiert über Erfolge und Herausforderungen.

Euskirchen trauert: Dreiborners Urgestein Werner Kaspar zieht Bilanz!
Im malerischen Dreiborn, einem kleinen Ort in der Eifel, verabschiedete sich ein wahrer Lokalmatador von seiner politischen Laufbahn. Werner Kaspar, der viele Jahre als politischer Kopf in der Region tätig war, hat nach 26 Jahren seine aktive politische Arbeit beendet. Der 66-Jährige, der seit 1979 Mitglied der CDU ist, blickt auf eine lange Zeit der Engagements im Euskirchener Kreistag und im Schleidener Stadtrat zurück. Zusammen mit seiner Frau Petra betrieb er über 45 Jahre lang die Burgschänke in Dreiborn, bevor sie diese vor einigen Jahren verpachteten. Der aus der Gastronomie kommende Kaspar erzählt, dass in seiner Kneipe oft über Politik gesprochen wurde, was ihn schließlich zur Jungen Union und später zur CDU führte.
Als wichtiger Teil der Dreiborner Gemeinschaft war Kaspar nicht nur in der Politik, sondern auch im Vereinsleben aktiv. Er führte unter anderem die DJK Dreiborn und die Ornithologische Gesellschaft Dreiborn und war ein fester Bestandteil des Theatervereins „De Uhsen“. Seine thematischen Schwerpunkte umfassten Haushalt, Schulen, Verkehr und die Entwicklung des Dorfes. Besonders schätzte er die sachlichen Diskussionen in den politischen Sitzungen, die sich im Lauf der Jahre entwickelte.
Politische Meilensteine
Kaspers politische Karriere führte ihn von 1999 bis 2004 in die CDU-Fraktion im Euskirchener Kreistag. Ab 2004 saß er für die CDU im Schleidener Stadtrat und übernahm von 2008 bis 2013 das Amt des Zweiten stellvertretenden Bürgermeisters, bevor er 2013 zum Ersten stellvertretenden Bürgermeister aufstieg. Ein Höhepunkt seiner politischen Laufbahn war der Gedenkgottesdienst im Aachener Dom im August 2021 für die Opfer der Flutkatastrophe, an dem prominente Politiker wie Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier teilnahmen.
Diese Flutkatastrophe hat die Region tief getroffen und bleibt ein heißes Thema in der Politik. Der CDU-Kreisverband sieht die Ampel-Landesregierung in Rheinland-Pfalz und dem Saarland in der Verantwortung, vor allem nach den Anschuldigungen des CDU-Obmanns Dirk Herber, die Landesregierung habe die Menschen im Ahrtal und in der Eifel im Stich gelassen. Herber spricht von einem „kollektiven Unterlassen“ der Regierungsmitglieder und fordert Konsequenzen für die Verantwortlichen. Dies hat zu hitzigen politischen Debatten geführt, bei denen auch die Oppositionsparteien den Umgang der Landesregierung kritisierten n-tv.de.
Ein Abschied mit Wehmut
Kasper selbst blickt auf die positive Entwicklung in Schleiden und Dreiborn, trotz der noch offenen Projekte nach der Flutkatastrophe, mit Zuversicht. Das persönliche Highlight war jedoch sicherlich die Gratulation einer 100-Jährigen im Schleidener Schloss, die er seither jährlich besucht. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlässt er die politische Bühne. „Ich werde meine Weggefährten vermissen,“ sagt er und freut sich darauf, weiterhin die Sportberichte im Fernsehen, vor allem die Spiele von Borussia Dortmund, zu verfolgen.
Der Dreiborner Abschied von Werner Kaspar könnte kaum emotionaler und gefühlvoller sein, und die vielen Jahre des Engagements haben nicht nur das politische Leben bereichert, sondern auch die Gemeinschaft nachhaltig geprägt.