Enormer Protest gegen Castor-Transporte: Sicherheit in Gefahr!

Enormer Protest gegen Castor-Transporte: Sicherheit in Gefahr!
In Köln und darüber hinaus brodelt es: Der angekündigte Transport von hochradioaktivem Atommüll aus Jülich nach Ahaus in Nordrhein-Westfalen sorgt für massive Proteste und kritische Stimmen aus verschiedenen Lagern. Atomkraftgegner:innen, die Partei Die Linke sowie die Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußern scharfe Bedenken gegen die geplanten Castor-Transporte, die Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland als die „größte Transportserie mit hochradioaktivem Atommüll in der Geschichte der Bundesrepublik“ bezeichnet. Diese Transporte werden nicht nur als schockierend wahrgenommen, sondern auch als eine „politische Bankrotterklärung“, die das Vertrauen in die Sicherheitsverantwortung des Staates erschüttert, berichtet die taz.
Die Situation spitzt sich weiter zu, denn Hubertus Zdebel von der Linkspartei kritisiert die Maßnahmen als „Missachtung des Parlaments“. Ein Antrag gegen diese Transporte wird erst nach der Sommerpause im Bundestag behandelt, was dem Eindruck einer vorschnellen Handlungsweise Vorschub leistet. Patrick Schlüter, der GdP-Chef, beschreibt die Pläne als „Wahnsinn“ und warnt vor großen Sicherheitsrisiken. Er macht deutlich, dass Polizeibeamte von anderen wichtigen Aufgaben abgezogen werden müssten, um den Transport abzusichern.
Geplante Transporte und Sicherheitsbedenken
Alle Augen richten sich auf das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), welches eine Genehmigung für bis zu 152 Castor-Transporte plant, inklusive 10 Transporte aus dem Garchinger Forschungsreaktor der TU München. Alexander Vogt, Vize-Fraktionschef der SPD im NRW-Landtag, erwartet die Genehmigung bis Mitte August, gefolgt vom Transportbeginn in acht Wochen. Allerdings sind die Transporte nicht ohne Risiken, da kritische Stimmen die Sicherheit der Transportwege hemmen. Diese führen durch dicht besiedelte Gebiete und über marode Brücken, was den Protest weiterer Gruppen anheizt, wie die BUND NRW berichtet.
„Es ist unsinnig und gefährlich“, heißt es aus dem Kreis der Initiativen, während sie auf die bereits angeordnete Räumung des Jülicher Atommülllagers aufgrund von Erdbebengefahrt hinweisen. Diese Gefahr gilt seit 2022 als nicht existent, hat jedoch längst zur Schaffung einer aufgeheizten Atmosphäre geführt. Das Zwischenlager in Ahaus gilt als ungeeignet, da es eines der ältesten seiner Art ist und keine „heiße Zelle“ für die sichere Verpackung des Atommülls existiert. Viele befürchten, dass die Transporte bis zu 152 Einzelfahrten über einen Zeitraum von vier bis acht Jahren andauern könnten.
Proteste und politische Verantwortung
Die politischen Verantwortlichen sind ebenfalls stark in den Kritiken vertreten. Die grüne NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und der CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst sehen sich Vorwürfen ausgesetzt, den Koalitionsvertrag zu ignorieren. Proteste und Mahnwachen stehen bereits auf der Agenda. Anti-Atom-Initiativen kündigen Mahnwachen vor den Zwischenlagern in Jülich und Ahaus an und rufen zu einem großen Anti-Atom Spaziergang am 31. August auf. Die Kritik wird laut und deutlich, denn die Menschen fordern ein Umdenken in der Atompolitik sowie eine langfristig sichere Zwischenlagerung des Atommülls, so die Wikipedia.
Insgesamt wird die Debatte über die Castor-Transporte von einer breiten Ablehnung kulturell und politisch flankiert. Angesichts der bevorstehenden Transportgenehmigung bleibt abzuwarten, ob sich die Proteste noch verstärken, während die Politik weiterhin gefordert ist, transparent und verantwortungsbewusst zu agieren.