SPD-Chefin Bas in Duisburg: AfD-Überraschung erschüttert alte Hochburg

Erfahren Sie, wie die SPD in Duisburg unter Druck durch die AfD leidet, und welche Herausforderungen vor der Kommunalwahl stehen.

Erfahren Sie, wie die SPD in Duisburg unter Druck durch die AfD leidet, und welche Herausforderungen vor der Kommunalwahl stehen.
Erfahren Sie, wie die SPD in Duisburg unter Druck durch die AfD leidet, und welche Herausforderungen vor der Kommunalwahl stehen.

SPD-Chefin Bas in Duisburg: AfD-Überraschung erschüttert alte Hochburg

In Duisburg, einer ehemaligen Hochburg der SPD, herrscht Aufregung. Ober das Schicksal der Sozialdemokraten in der Stadt machen nicht nur Parteichefin Bärbel Bas, sondern auch die SPD-Kandidatin für die bevorstehenden Kommunalwahlen, Merve Deniz Kuntke, sich Gedanken. Bei ihrem Besuch in der Fußgängerzone von Homberg werden sie mit einer ernüchternden Realität konfrontiert: Die Einkaufsstraße sowie der Bismarckplatz sind größtenteils verlassen, und Wahlkampfaktivitäten sind quasi nicht mehr existent. Ein Zeichen der Zeit, das die jungen Politikerinnen zum Nachdenken anregt, da sie kaum inhaltliche Gespräche führen können. Eine Duisburgerin bringt es auf den Punkt: „Warum die Blauen so viele Stimmen bekommen, verstehe ich nicht“, während sie über die Probleme in ihrer Stadt spricht.

In den letzten Jahren ist die SPD in Duisburg von einem Abstieg geprägt. Bei der letzten Bundestagswahl erhielt die AfD in Duisburg II fast 27 Prozent der Erststimmen und 25 Prozent der Zweitstimmen, ein besorgniserregender Trend, den Bärbel Bas nicht ignorieren kann. Die Wahlbeteiligung lag bei den letzten Kommunalwahlen bei mageren 39,1 Prozent, dem niedrigsten Wert in Nordrhein-Westfalen. Diese Zahlen zeigen, dass die SPD offenbar viele Gruppen nicht mehr erreicht und ihre Botschaften nicht ankommen.

Die Herausforderungen der Integration

Das gesellschaftliche Klima spiegelt sich nicht nur in den politischen Präferenzen wider, sondern auch in der Diskussion um Migration und Kriminalität. Die AfD hat das Thema Zuwanderung zu einem zentralen Punkt ihrer politischen Agenda gemacht. Zum einen werden 2023 rund 300.000 Menschen in Deutschland Asyl beantragen, was Landräte und Kommunen stark belastet. Zum anderen ist die Kriminalitätsstatistik im Land ein heikles Thema. Tatsächlich zeigen die Zahlen, dass der Großteil der Zuwanderer nicht straffällig wird; mehr als die Hälfte der registrierten Delikte sind Diebstahl- und Vermögensstraftaten. Besonders besorgniserregend ist, dass die Kriminalität bei jungen migrantischen Tätern seit 2022 angestiegen ist.

Dies lässt Fragen zur Integration aufkommen, denn die Entwicklung der Kriminalität unter Migranten, die oft auf soziale Belastungen und das Fehlen von Perspektiven zurückzuführen ist, sorgt für öffentliche Ängste. Allein im Jahr 2022 gab es 198.000 registrierte Straftaten, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, obwohl viele Zuwanderer aus Konfliktländern wie Afghanistan, Irak und Syrien weniger Straftaten begehen als ihr Anteil an der Gesamtzahl der Migranten vermuten lassen würde. Ein Umstand, den die SPD stärker in den Fokus rücken möchte, um konstruktive Lösungen anzubieten.

Finanzielle Unterstützung und kommunale Strukturen

Bas hat in ihrer Heimatstadt erkannt, dass nicht nur die Konkurrenz durch die AfD zu meistern ist, sondern auch die finanziellen Herausforderungen, die vor allem die Kommunen betreffen. Um dem entgegenzuwirken, plant sie, die finanzielle Unterstützung für kommunale Strukturen zu erhöhen. Insbesondere die Verantwortung für die Unterbringung der Asylbewerber liegt schwer auf den Schultern der Städte und Gemeinden. Hierbei kommt eine Herausforderung hinzu: Obwohl der Bund Milliarden an Länder und Gemeinden zahlt, bleiben viele Kosten ungedeckt, was auch zu Unmut unter den Bürgern führt.

Die SPD möchte sich nicht nur im Kampf gegen die AfD verlieren, sondern wünscht sich einen Neuanfang, um ihrer Gemeinschaft wieder näherzukommen. Dafür müssen die Themen wie Kriminalität, Zuwanderung und Infrastrukturprobleme offensiver angesprochen werden. Bärbel Bas selbst gibt zu, dass die Ideen ihrer Partei möglicherweise nicht mehr den gewünschten Einfluss auf den Kommunalwahlkampf haben werden. Doch ein gutes Händchen in der Kommunalpolitik könnte helfen, das verloren geglaubte Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Zukunft wird zeigen, ob die Sozialdemokraten die Wende schaffen oder ob die AfD weiterhin im Aufwind bleibt. Eines ist jedoch klar: In Duisburg, wie in vielen anderen Städten, gibt es viel zu tun – und die SPD ist gefordert, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen.