Frauen in Deutschland: 55% fühlen sich unsicher im öffentlichen Raum!
Mehrheit der Frauen fühlt sich unsicher im öffentlichen Raum in Deutschland. Umfrageergebnisse und politische Reaktionen analysiert.

Frauen in Deutschland: 55% fühlen sich unsicher im öffentlichen Raum!
Die aktuelle Sicherheitslage für Frauen in Deutschland sorgt für Besorgnis. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Funke Mediengruppe zeigt, dass 55 Prozent der befragten Frauen sich im öffentlichen Raum unsicher fühlen. Insbesondere Plätze wie Straßen, öffentliche Verkehrsmittel und Parks wurden häufig genannt. Besonders stark ist das Sicherheitsgefühl in Clubs und Bahnhöfen ausgeprägt: Nur 14 Prozent der Frauen fühlen sich dort sicher. Unter den insgesamt rund 5.000 befragten Personen gaben fast 49 Prozent an, an keinem der angegebenen Orte ein sicheres Gefühl zu haben, berichtet die LippeWelle.
Die Diskussion um Sicherheit wird auch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angeheizt. Er wies darauf hin, dass die Bundesregierung Versäumnisse in der Migrationspolitik gegenüber der öffentlichen Sicherheit korrigiere, jedoch bestehen weiterhin Probleme im Stadtbild. Merz betonte, insbesondere Migranten ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus stellen ein Risiko dar. Diese Äußerungen haben bei mehreren politischen Gruppierungen, darunter der Türkischen Gemeinde, Kritik ausgelöst. Sie werfen ihm vor, zu polarisieren und eine „rechte Stimmungsmache“ zu betreiben, fügt ZDF heute hinzu.
Die Zahlen sprechen Bände
Wie die Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamts (BKA) zeigt, fühlen sich Frauen im öffentlichen Raum deutlich unsicherer als Männer. So gaben nur 33,3 Prozent der Frauen an, sich nachts in öffentlichen Verkehrsmitteln ’sehr sicher‘ oder ‚eher sicher‘ zu fühlen – bei Männern sind es knapp 60 Prozent. Auch in ihrer Wohngegend empfinden nur 61 Prozent der Frauen ohne Begleitung Sicherheit, während dieser Wert bei Männern bei 83 Prozent liegt.
Die Thematik wird zusätzlich durch alarmierende Kriminalitätsraten untermauert. So wurden im Jahr 2023 rund 180.715 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Bei etwa 52.000 Frauen handelte es sich um Opfer von sexuellen Straftaten. Ein großer Teil dieser Taten bleibt unentdeckt; nur rund 1 Prozent der Sexualdelikte werden angezeigt, oft aufgrund von fehlenden Beweisen oder dem Verlangen, die Tat zu vergessen, wie die BKA-Statistik offenbart.
Ein besorgniserregender Anstieg
Die Zahlen belegen einen besorgniserregenden Trend: 2023 wurden 938 Frauen getötet, wobei knapp 85 Prozent der Tatverdächtigen Männer sind. Zudem zeigen die Statistiken einen Anstieg der vorurteilsgeleiteten Straftaten gegen Frauen um 56,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies macht deutlich, dass gesellschaftlich tief verwurzelte Probleme nach wie vor bestehen.
Der Anstieg in der Gewalt gegen Frauen sowie die allgemeine Unsicherheit im öffentlichen Raum sind eine auffällige Burdenschilderung für die Politik. Hilfs- und Präventionsangebote sind von entscheidender Bedeutung, um betroffenen Frauen Unterstützung anzubieten. Die Hilfetelefone für Gewalt gegen Frauen sind hier wichtige Anlaufstellen: 0800 00/116 016.