Alarmierende Gewalt gegen Herner Rettungskräfte: Ein besorgniserregender Trend

Herne verzeichnet alarmierende Übergriffe auf Rettungskräfte. Im Fokus: Gewaltprävention und gesellschaftliche Wertschätzung.

Herne verzeichnet alarmierende Übergriffe auf Rettungskräfte. Im Fokus: Gewaltprävention und gesellschaftliche Wertschätzung.
Herne verzeichnet alarmierende Übergriffe auf Rettungskräfte. Im Fokus: Gewaltprävention und gesellschaftliche Wertschätzung.

Alarmierende Gewalt gegen Herner Rettungskräfte: Ein besorgniserregender Trend

In den letzten zehn Tagen gab es in Herne mehrere alarmierende Vorfälle, die die Sicherheit von Einsatzkräften stark in den Fokus rücken. So wurden gleich vier Übergriffe auf Feuerwehrangehörige registriert. Die Besatzungen von Rettungswagen mussten in zwei Fällen körperliche Angriffe nach der Ankunft an Krankenhäusern in Herne und Gelsenkirchen über sich ergehen lassen. Ein weiterer Vorfall ereignete sich in einem Wohnheim, wo Einsatzkräfte ebenfalls Opfer körperlicher Gewalt wurden. Verbal bedroht wurde zudem das Personal in der Leitstelle über den Notruf 112. Die Herner Feuerwehr hat bereits fast so viele gewalttätige Übergriffe auf ihre Einsatzkräfte verzeichnet wie im gesamten vergangenen Jahr. Alle Vorfälle sind bei der Polizei angezeigt worden, und einige der Betroffenen benötigten psychologische Betreuung, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Radio Herne berichtet von diesen erschreckenden Entwicklungen.

Doch was steckt hinter dieser besorgniserregenden Entwicklung? Laut einer Umfrage des Bundeskriminalamtes, die von Statista veröffentlicht wurde, zeigt sich, dass im Zeitraum von 2018 bis 2023 die Gewalt gegen Rettungskräfte in Deutschland insgesamt einen besorgniserregenden Trend aufweist. Insbesondere die Zahlen aus den letzten Jahren belegen einen Anstieg an gewalttätigen Übergriffen. Die Statistiken beinhalten nicht nur Übergriffe auf Feuerwehrleute, sondern auch auf andere Rettungsdienste und zeigen die gesellschaftliche Problematik, die es zu beheben gilt.

Gewaltschutz in der Realität

Diese Problematik ist keineswegs lokal begrenzt. Der Verein „HELFER sind TABU“ setzt sich seit fünf Jahren für die Belange der Mitarbeiter in Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr ein, mit dem Ziel, Angriffe auf diese Einsatzkräfte zu verhindern. Eine vom Verein initiierte Studie, die über 360.000 Rettungseinsätze in Rheinhessen von 2019 bis 2022 analysierte, hat ergeben, dass in diesem Zeitraum 76 Vorfälle von Gewalt registriert wurden, darunter 32 Beleidigungen sowie 12 vollendete und 19 versuchte Körperverletzungen. DRK Rhein-Nahe berichtet über die Ergebnisse, die in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Innenministers Michael Ebling präsentiert wurden.

Die Studie weist darauf hin, dass im Jahr 2021 die polizeiliche Kriminalstatistik 114 gewalttätige Vorfälle gegen Rettungskräfte erfasste, während die Studie selbst nur 16 solcher Vorfälle dokumentierte. Dies deutet darauf hin, dass die Dunkelziffer hoch sein könnte. Minister Ebling betont die Wichtigkeit, gesellschaftliche Wertschätzung für Einsatzkräfte zu zeigen und dass jedes gewalttätige Verhalten hart verfolgt werden muss.

Prävention ist der Schlüssel

Die Ergebnisse der Studie liefen darauf hinaus, dass Angriffe gegen Einsatzkräfte zum Glück kein Massenphänomen sind. Dennoch bleibt die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen unbestritten. Dr. Stefan Cludius, erster Vorsitzender von „HELFER sind TABU“, hebt die relevante Bedeutung der Studienergebnisse für zukünftige Gewaltpräventionstrainings hervor. Auch Jörg Steinheimer, der zweite Vorsitzende, betont die ungebrochene Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden und deren Unterstützung durch gezielte Schulungen.

In Anbetracht dieser aktuellen Entwicklungen ist zu hoffen, dass sowohl innerhalb der Gesellschaft als auch auf politischer Ebene ein Umdenken stattfindet – denn ein sicheres Umfeld für unsere Einsatzkräfte ist unerlässlich, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Es ist an der Zeit, dass wir alle zusammen an einem Strang ziehen.