Droht das Aus für den Gleitschirmflug in Eslohe-Wenholthausen?
Der Gleitschirmverein SauerlandAir kämpft gegen die Genehmigung von Windkraftanlagen in Eslohe, die das Fluggebiet gefährden.

Droht das Aus für den Gleitschirmflug in Eslohe-Wenholthausen?
In der sanften Hügellandschaft von Eslohe-Wenholthausen dreht sich derzeit alles um Windkraft und die Zukunft des Gleitschirmfliegens. Der Gleitschirmverein SauerlandAir setzt mit zwei auffälligen Großflächenbannern ein deutliches Zeichen gegen den Bau von sechs Windkraftanlagen, die das beliebte Fluggebiet auf dem Hochplateau von 500 bis 600 Metern gefährden könnten. Hier, wo die Luftströme ideal für Gleitschirmflieger sind, droht nun die Unsicherheit. Der Erste Vorsitzende von SauerlandAir, Manuel Moreno, hat sich über die ungenügende Kommunikation zwischen den Anlagen-Betreibern und der Verwaltung beschwert und sieht die Gefahren für die Sicherheit der Flieger.
“Eine der geplanten Windkraftanlagen steht viel zu nah an der Hangkante”, bemängelt Moreno, “das könnte fatale Flugunfälle zur Folge haben.” Der Verein mit seinen fast 800 Mitgliedern fühlt sich in die Entscheidungsprozesse zum Windkraftausbau nicht mit einbezogen. Und das, obwohl die Genehmigung für den Windpark Ende Oktober 2025 erteilt wurde, nachdem ein öffentliches Genehmigungsverfahren durchlaufen wurde. Überraschenderweise wurde SauerlandAir in den Phasen der Standortwahl und der Ausweisung der Vorrangflächen nicht konsultiert.
Der Weg zur Genehmigung
Der Antragsteller, die Hochsauerland Energie GmbH (HE), ist nicht die zuständige Genehmigungsbehörde. Dennoch wurde die Prüfung der Flugsicherheit vom Fachdienst Immissionsschutz des HSK bestätigt und auch die Beteiligung des Deutschen Gleitschirmverbands und des Drachenflugverbands (DHV) im Genehmigungsverfahren war vorhanden. SauerlandAir hat zwar Akteneinsicht beantragt, doch die Öffentlichkeitsbeteiligung war im weiteren Verlauf nicht gegeben. Vor diesem Hintergrund plant der Verein nun, gegen die Windkraftanlagen zu klagen.
Die Situation in Eslohe steht nicht alleine da. Im gesamten Bundesgebiet wird aktuell darüber diskutiert, wie der Ausbau von Windenergie beschleunigt werden kann. Damit einher gehen allerdings immer wieder Konflikte mit Naturschutz und lokalen Interessen. Der Ausbau wird von Naturschützern kritisch begleitet, insbesondere im Wildenburger Land, wo eine hohe Biodiversität vorherrscht. Hier zeigt sich, dass der Windkraftausbau nicht nur technische, sondern auch soziale Herausforderungen birgt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Bundesregierung sowie die EU haben zwar ambitionierte Pläne, die Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen zu verkürzen, doch die Realität ist oft von langwierigen Prozessen geprägt. Im Durchschnitt dauert es über zwei Jahre, bis eine Windkraftanlage genehmigt wird. Es sind sogar Ziele von vier bis fünf Anlagen pro Tag bis 2030 angestrebt. Doch gerade in Regionen mit sensibler Natur wie dem Hochsauerland stehen Fortschritte und die Interessen der Anwohner oft in Konflikt.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie es mit der Klage von SauerlandAir weitergeht und ob eine konstruktive Lösung für alle Beteiligten gefunden werden kann. Eines ist sicher: Die Diskussion um Windkraft wird auch in Zukunft da liegen, und die Stimmen der Betroffenen sind unverzichtbar. Denn es geht hier nicht nur um saubere Energie, sondern auch um die Identität der Region und die Sicherheit ihrer Hobbysportler.