Kleve bleibt ohne Lösung: Umsetzung des MVZ-Ratsbeschluss verzögert sich!

Offene Klever fordern seit Oktober 2024 Fortschritte bei der Umsetzung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Kleve.

Offene Klever fordern seit Oktober 2024 Fortschritte bei der Umsetzung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Kleve.
Offene Klever fordern seit Oktober 2024 Fortschritte bei der Umsetzung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Kleve.

Kleve bleibt ohne Lösung: Umsetzung des MVZ-Ratsbeschluss verzögert sich!

In Kleve sorgt eine verlorene Zeit für Unmut: Die Offenen Klever zeigen sich enttäuscht über den schleppenden Fortschritt bei der Umsetzung eines längst beschlossenen Maßnahmenpakets zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in der Region. Der einstimmige Ratsbeschluss, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu prüfen, wurde bereits im Oktober 2024 gefasst, doch bis heute gibt es weder eine Machbarkeitsstudie noch einen erteilten Auftrag.

Wie lokalkompass.de berichtet, wurde im Stadtrat am 9. Juli 2025 bekannt, dass ein Kontakt zur Robert-Bosch-Stiftung nicht zustande kam. Stattdessen händigte man Informationen von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein aus. Ein Umstand, der bei den Offenen Klevern kaum auf Verständnis stößt: Sie betonen die Dringlichkeit, Ratsbeschlüsse konsequent umzusetzen. In Anbetracht der abnehmenden Zahl hausärztlicher Praxen in Kleve sieht man dringenden Handlungsbedarf.

Die Dringlichkeit des Hausarztmangels

Der Hausarztmangel ist symptomatisch für viele Regionen in Deutschland. Prognosen der Robert Bosch Stiftung zeigen, dass bis 2035 deutschlandweit etwa 11.000 Hausarztstellen unbesetzt sein werden. Besonders betroffen sind Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Baden-Württemberg, wo fast 40 Prozent der Landkreise von Unterversorgung bedroht sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: Eine alternde Ärzteschaft, die in den kommenden Jahren zur Ruhe gehen wird, trifft auf einen Nachschub, der mit diesem Defizit nicht mithalten kann. Viele junge Mediziner ziehen es vor, in Anstellungsverhältnissen zu arbeiten, anstatt sich selbstständig zu machen, was nicht nur den Bedarf an Hausärzten verringert, sondern auch die Struktur des Gesundheitswesens belastet.

Die größte Herausforderung ist der demografische Wandel: Immer mehr ältere Menschen benötigen eine umfassende medizinische Versorgung. Dies führt zu einem erhöhten Bedarf an Hausärzten, während gleichzeitig die Anzahl der praktizierenden Mediziner sinkt. Ein Umstand, der in Kleve wie auch anderswo nicht ignoriert werden kann.

Wichtige Schritte zur Überwindung der Krise

Um dieser bedenklichen Entwicklung entgegenzuwirken, fordern die Offenen Klever eine externe Bewertung durch ein Fachbüro, um neue Lösungswege aufzuzeigen. Wie deutschlandfunk.de erläutert, fehlt es bereits jetzt an rund 5.000 Hausärzten in Deutschland, und die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen. Es ist dringend notwendig, regionale Gesundheitszentren aufzubauen, die mit multiprofessionellen Teams auf die Patientenbedürfnisse reagieren und gleichzeitig zur Kostenkontrolle im Gesundheitswesen beitragen.

Ob die politischen Akteure in Kleve und darüber hinaus bereit sind, sich dieser Herausforderung zu stellen, bleibt abzuwarten. Die Offenen Klever kündigen an, das Thema weiterhin aufmerksam zu verfolgen und hoffen auf eine zeitnahe Umsetzung des Ratsbeschlusses. Denn eines steht fest: Wenn in Kleve nichts unternommen wird, könnte die hausärztliche Versorgung bald ein ernsthaftes Problem darstellen.

Auf lange Sicht verlangt es nach besseren Arbeitsbedingungen für Mediziner, weniger Bürokratie und eine Stärkung nichtärztlicher Gesundheitsberufe, um die hausärztliche Versorgung in Deutschland nachhaltig zu sichern.