Krefeld jubelt: Surfpark-Pläne genehmigt – Chance oder Risiko?

Krefeld plant einen umstrittenen Surfpark: 45 Millionen Euro Investition, neue Arbeitsplätze, aber auch Umweltbedenken.

Krefeld plant einen umstrittenen Surfpark: 45 Millionen Euro Investition, neue Arbeitsplätze, aber auch Umweltbedenken.
Krefeld plant einen umstrittenen Surfpark: 45 Millionen Euro Investition, neue Arbeitsplätze, aber auch Umweltbedenken.

Krefeld jubelt: Surfpark-Pläne genehmigt – Chance oder Risiko?

In Krefeld hat der Stadtrat nach monatelangen Diskussionen nun grünes Licht für den Bau eines Surfparks gegeben. Oberbürgermeister Frank Meyer war sichtlich erleichtert, als die Abstimmung zugunsten des Projekts ausfiel. Das Vorhaben, das erstmals kurz vor Weihnachten 2019 vorgestellt wurde, wird als „Riesen-Chance für Krefeld“ angesehen. Meyer erhofft sich neben einer erhöhten Bekanntheit für die Stadt auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

In einer geheimen Abstimmung stimmten 35 von 58 Ratsmitgliedern für den Bau des Surfparks, während 23 dagegen votierten. Der Investor Elakari wird mit mehr als 25 Millionen Euro in das Projekt investieren, das nicht nur einen Surfpool, sondern auch einen Campingplatz umfassen wird. Dieser Campingplatz ist bereits seit den 1970er Jahren in Planung, konnte jedoch bislang keinen Investor finden.

Technische Details und Umweltbedenken

Für die Umsetzung des Surfparks wird die Technologie der baskischen Firma Wavegarden verwendet, die dafür bekannt ist, qualitativ hochwertige und regelmäßig auftretende Wellen zu erzeugen. Geplant ist ein diamantförmiges Becken, das ganzjähriges Surfen ermöglichen soll. Die Flächen, auf denen der Surfpark entstehen soll, umfassen derzeit Asphalt-Sportplätze und Rasenflächen.

Doch das Projekt ist nicht unumstritten. Kritiker, darunter Vertreter der Umweltorganisation BUND, äußern erhebliche Bedenken. Sie fordern die sofortige Einstellung der Planung und warnen vor dem hohen Wasser- und Energieverbrauch, den der Surfpark mit sich bringen könnte. Außerdem wird auf die prognostizierten 95 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr hingewiesen, was mit dem Jahresausstoß von elf Haushalten vergleichbar ist. BUND sammelt sogar Spenden für eine „Klimaklage“ gegen das Vorhaben. Zudem sorgt die Höhe der Eintrittspreise – rund 60 Euro pro Stunde – für Unmut innerhalb der Bürgerinitiative BIENE, die befürchtet, dass solch hohe Preise andere Sportarten verdrängen werden.

Die Zukunft des Surfparks

Die Stadt Krefeld sieht den Surfpark als Initialzündung für die Neugestaltung des Erholungs- und Sportparks am Elfrather See. Die ungewisse Zukunft des Projekts wirft jedoch Fragen auf, da vergleichbare Vorhaben, wie beispielsweise die Leinewelle in Hannover, oft eine lange Realisierungszeit benötigen. Dort dauerte der Bau insgesamt zehn Jahre. Aber geheime Abstimmungen und finanzielle Zusagen sind schon mal ein guter Start.

Die Diskussionen um den Surfpark in Krefeld zeigen, wie sehr das Thema Wassersport und Freizeitmöglichkeiten die Gemüter bewegt. Ob das Projekt tatsächlich Früchte tragen wird, bleibt abzuwarten. Die nächste Zeit wird zeigen, ob sich die Kritiker durchsetzen können oder ob Krefeld bald ein neues Highlight in der Freizeitszene präsentieren kann.