Krefeld setzt ein Zeichen: Demo gegen rechte Gewalt am 27. September!
Ein Bündnis ruft zur Demo gegen Nazi-Gewalt in Krefeld auf. Termin: 27. September, 14 Uhr, Platz der Wiedervereinigung.

Krefeld setzt ein Zeichen: Demo gegen rechte Gewalt am 27. September!
In Krefeld ist der Aufruf zu einer Demonstration gegen rechtsextreme Gewalt auf großes Interesse gestoßen. Am Samstag, dem 27. September, sind alle Bürger:innen eingeladen, ab 14 Uhr auf dem Platz der Wiedervereinigung ein sichtbares Zeichen gegen Neonazis zu setzen. Ein breites Bündnis, darunter die Linksjugend sowie das Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie, organisiert diese wichtige Veranstaltung, die unter dem Motto „Krefeld bleibt bunt. Kein Fußbreit den Faschisten“ steht. Dieser Protest kommt nicht von ungefähr, denn seit Mitte dieses Jahres gibt es immer wieder Übergriffe von jungen Neonazis in der Stadt, die dokumentiert wurden. Das Offene Antifaschistische Treffen (OAT) hat eine Vielzahl von Bedrohungen und Körperverletzungen erfasst und gibt den Betroffenen damit eine Stimme.
Mit über 1.000 Teilnehmern konnte kürzlich eine weitere Demonstration in Hüls, einem Stadtteil Krefelds, durchgeführt werden. Das sonnige Wetter sorgte für eine gute Stimmung, während die Protestierenden mit Schildern wie “Hüls bleibt bunt!” und “Kein Platz für Neo Nazis” durch die Straßen zogen. Georg Meurer, Mitorganisator von Seebrücke, betont, wie wichtig Toleranz für die Gemeinschaft ist. Dieses breite gesellschaftliche Bündnis, das auch den lokalen Einzelhandel, Gewerkschaften und verschiedene politische Parteien umfasst, zeigt, dass das Thema alle Bürger:innen betrifft.
Wachsende rechtsextreme Bedrohungen in der Region
Der NRW-Innenminister hat die „Volksgemeinschaft Niederrhein“ als Teil der Neonazi-Szene identifiziert, die kürzlich in Hüls aktiv wurde. Es gibt Berichte, dass einige Mitglieder dieser Gruppierung versucht haben, sich freundlich in die Nachbarschaft zu integrieren. So schilderte der Bezirksvorsteher Thorsten Hansen, dass sie sich als nette Nachbarn präsentieren. Gleichzeitig gab es auch alarmierende Hinweise: Anonymen Zeugen zufolge wurden fremdenfeindliche Musik gehört und mit Spielzeugpistolen gespielt. Dies zeigt die bedenkliche Verrohung in der Region und die Notwendigkeit, aktiv gegen diese Szene vorzugehen.
Die Zahlen des Verfassungsschutzes offenbaren die Dimension der rechtsextremen Bedrohung. Laut dem Bericht gab es im Jahr 2024 über 50.000 Rechtsextremisten in Deutschland, was einen signifikanten Anstieg zum Vorjahr darstellt. Die Zahl rechtsextremer Straftaten stieg auf 37.835 Delikte, was einen Anstieg von 47,4 % im Vergleich zu 2023 ausmacht. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Gewalt, die mit einem fremdenfeindlichen Hintergrund steht, und die Zunahme von Übergriffen und Bedrohungen ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Protest nicht nur notwendig, sondern dringend ist.
Ein Zeichen setzen
Die bevorstehende Demonstration in Krefeld ist nicht nur eine Veranstaltung, sondern ein klares Bekenntnis gegen Intoleranz und Gewalt. Es geht darum, als Gemeinschaft zusammenzustehen und deutlich zu machen, dass rechtsextreme Ideologien in der Stadt keinen Platz haben. Die Beteiligung unterschiedlichster Organisationen und Bürger:innen zeigt, dass der Wille für eine bunte, vielfältige Gesellschaft stark ist und nicht nachlassen wird. Gerade in Zeiten, in denen das Personenpotenzial der gewaltorientierten Rechtsextremisten steigt, ist es unerlässlich, sich als Gesellschaft gegen diese Bedrohungen zu positionieren.
So bleibt zu hoffen, dass am 27. September viele Krefelder:innen den Weg auf den Platz der Wiedervereinigung finden und lautstark gegen rechtsextreme Gewalt protestieren werden.