Kita-Finanzierung in Not: Kirchenvertreter fordern schnelle Lösungen!

Kita-Finanzierung in Not: Kirchenvertreter fordern schnelle Lösungen!
In einer spannenden Diskussion trafen sich heute Vertreter kirchlicher Träger mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Thorsten Schick, um die Herausforderungen in der Finanzierung von Kindertageseinrichtungen zu beleuchten. Superintendent Oliver Günther leitete das Hintergrundgespräch, bei dem zehn kirchliche Vertreter, die zusammen 106 Kindertageseinrichtungen in der Region repräsentieren, anwesend waren. Ein zentrales Thema war die zunehmende Sorge um die Finanzierbarkeit der Einrichtungen in wirtschaftlich angespannten Zeiten, wie lokaldirekt.de berichtet.
Die Landesregierung hat den Haushaltsansatz für frühkindliche Förderung von 5,1 auf 5,6 Milliarden Euro erhöht. Diese Erhöhung könnte den Trägeranteil steigern, der momentan zwischen 10,3% und 7,8% schwankt. Für den Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn bedeutet dies einen jährlichen Aufwand von einer Million Euro bei einem Trägeranteil von 10,3%. Die Kirche selbst sieht sich als attraktiver Arbeitgeber, stößt jedoch personell an ihre Grenzen, was die Qualität der Betreuungsangebote gefährden könnte.
Probleme der Unterfinanzierung und Bürokratie
Die Diskussion verdeutlichte auch die Probleme von Unterfinanzierung und hoher bürokratischer Belastung in den Einrichtungen. Strenge Raumempfehlungen sorgen dafür, dass bei Nichteinhaltung die Betriebserlaubnis gekündigt werden kann. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat deshalb Personal für Prüfungen aufgestockt – bis zu zwei Prüfungen pro Woche sind nun häufig. Hier fordern die kirchlichen Vertreter eine drastische Senkung des bürokratischen Aufwands in den Kitas, damit deren Potenziale besser ausgeschöpft werden können.
Die Herausforderungen bei der frühkindlichen Bildung sind nicht neu. Seit der Jahrtausendwende wird in Deutschland über die Stärkung des pädagogischen Auftrags in der außerfamilialen Kindertagesbetreuung debattiert, wie auch bpb.de festhält. Trotz zahlreicher Reformen bleibt das Verhältnis zwischen Kindergarten und Schule ungeklärt, und es gibt unterschiedliche Auffassungen über die schulvorbereitenden Aufgaben der Kindertageseinrichtungen.
Der Einfluss des Kinderbildungsgesetzes
Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) spielt eine zentrale Rolle in der Finanzierung und den Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung in Nordrhein-Westfalen. Die Reform, die seit August 2020 in Kraft ist, hat das Ziel, die Bedingungen für Kinder und Familien entscheidend zu verbessern. Dies wurde unter anderem durch einen jährlichen Investitionsbetrag von fast einer Milliarde Euro seit dem Kindergartenjahr 2020/2021 möglich, wie mkjfgfi.nrw hervorhebt.
Zu den Schwerpunkten des Reformpakets gehören bessere Rahmenbedingungen, eine verbesserte finanzielle Unterstützung und gesetzliche Verankerung von Leitungszeit. Zudem wurden die Zuschüsse für Familienzentren und Sprachförderung angehoben, was den Einrichtungen helfen soll, qualitativen Unterricht anzubieten. Die Elternbeiträge sind in den letzten zwei Jahren vor der Einschulung beitragsfrei, was die finanzielle Belastung der Familien reduzieren soll.
Thorsten Schick versprach, alle Argumente aus der Diskussion in die Verhandlungen um das Kinderbildungsgesetz einzubringen. Angesichts der steigenden gesellschaftlichen Aufgaben wie Migration und Integration stehen die Träger der Kindertagesbetreuung vor großen Herausforderungen, auf die die Politik und Gesellschaft reagieren müssen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die erhofften Verbesserungen wirklich umgesetzt werden können.