Weg mit dem Chemie-Einsatz: Tipps zur Insektenabwehr ohne Gift!

Weg mit dem Chemie-Einsatz: Tipps zur Insektenabwehr ohne Gift!
In einer wichtigen Neuerung für den Verbraucherschutz erhalten Produkte zur Schädlingsbekämpfung eine ganz neue Handhabung. Ab dem 22. Januar 2025 dürfen verschiedene Biozidprodukte, darunter Insektensprays und Mäuse- sowie Rattengifte, nicht mehr ohne Beratung angeboten werden. Diese Regelung gilt sowohl für Geschäfte als auch für den Online-Handel, und Verbraucher müssen sich vor dem Kauf von sachkundigen Personen beraten lassen. Das berichtet lokaldirekt.de.
Ziel dieser neuen Vorschrift ist es, die Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt zu minimieren. Pyrethroide, die häufig in Insektensprays enthalten sind, können schädlich für das Hormonsystem und die Entwicklung des Nervensystems sein. Bei Katzen können diese Substanzen sogar tödlich wirken. Diese Bedenken verdeutlicht auch Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW, die die neue Regelung ausdrücklich begrüßt. Produkte mit schädlichen Wirkstoffen sollen also besser kontrolliert werden.
Was ändert sich konkret?
Die Regelung umfasst eine breite Palette von Biozidprodukten. Neben Insektensprays und Nagetiermitteln gehören dazu auch Holzschutzmittel, Antifouling-Anstriche und Beschichtungsschutzmittel. Es wird vorgeschrieben, dass die Beratung Informationen über die richtige Anwendung, Lagerung und Entsorgung dieser Produkte enthalten muss. Die beratenden Personen müssen sicherstellen, dass die Käufer zur in der Zulassung angegebenen Anwenderkategorie gehören, was insbesondere bei biochemischen Mitteln wichtig ist.
Außerdem betont die neue Regelung, dass Produkte mit „harmloseren“ Wirkstoffen, wie zum Beispiel solche auf Essigbasis, weiterhin ohne Beratung verkauft werden dürfen. Im Online-Handel muss die Beratung jedoch nachweislich telefonisch oder per Videoübertragung erfolgen. Hier wird zudem empfohlen, vorallem auf seriöse Anbieter zu achten, um nicht auf dubiose Geschäfte zu stoßen.
Tipps zur Insektenabwehr ohne Chemie
Natürlich müssen Verbraucher nicht nur im Einkauf aktiv werden. Es gibt viele wirksame Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen, die ohne chemische Mittel auskommen. Die Verbraucherzentrale gibt einige hilfreiche Tipps, wie man dem Ungeziefer auf natürliche Weise begegnet:
- Fliegengitter an Fenstern anbringen.
- Futterquellen entfernen und mögliche Eintrittsstellen abdichten.
- Schlupfwespen gegen Kleidermotten einsetzen und befallene Textilien gezielt behandeln.
- Bei hartnäckigem Befall sollte man qualifizierte Schädlingsbekämpfer hinzuziehen.
Diese Möglichkeiten bieten einen guten Ansatz, um Schädlinge effektiv und umweltfreundlich zu bekämpfen und sorgen dafür, dass die eigene Wohnung ein sicherer Rückzugsort bleibt. Informationen zu qualifizierten Schädlingsbekämpfern sind unter anderem beim Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. sowie beim Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V. erhältlich.
Die Umwelt im Blick
Auch die Auswirkungen von Bioziden auf die Umwelt sind ein ernster Punkt. Laut dem Umweltbundesamt können Biozidprodukte nicht nur die Zielorganismen, sondern auch Nicht-Zielorganismen schädigen. Dadurch sind ungewollte Umweltauswirkungen möglich, die sich in Wasser und Böden anreichen können. Unter anderem gelangen diese Stoffe über Kläranlagen in die Umwelt und können dort die Qualität des Wassers beeinträchtigen.
Diese neuen Vorschriften in Kombination mit umweltfreundlicheren Bekämpfungsmethoden signalisieren einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung für einen nachhaltigeren Umgang mit Umwelt und Gesundheit. Es bleibt zu hoffen, dass die Verbraucher gut informiert werden und sich über die neuen Regelungen im Klaren sind, um das eigene Zuhause vor ungebetenen Gästen zu schützen.