Hilfe für Wohnungslose: Aktion am 9. September auf Ratinger Marktplatz!

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Am 9. September informiert die Wohnungslosenhilfe auf dem Ratinger Marktplatz über die Wohnungsnot im Kreis Mettmann.

Am 9. September informiert die Wohnungslosenhilfe auf dem Ratinger Marktplatz über die Wohnungsnot im Kreis Mettmann.
Am 9. September informiert die Wohnungslosenhilfe auf dem Ratinger Marktplatz über die Wohnungsnot im Kreis Mettmann.

Hilfe für Wohnungslose: Aktion am 9. September auf Ratinger Marktplatz!

Am Mittwoch, dem 9. September, wird der Ratinger Marktplatz zum zentralen Ort des Engagements gegen Wohnungslosigkeit. Anlässlich des Tag der Wohnungslosen organisieren die Wohnungslosenhilfe des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) sowie drei weitere Fachberatungsstellen im Kreis Mettmann einen Infostand. Dieser bietet von 9:30 bis 13 Uhr eine Plattform für die wichtigen Anliegen von wohnungslosen Menschen. Unter den Plakaten sind Botschaften zu finden, die aus einer umfassenden Befragung von Betroffenen resultieren. Lintorfer berichtet, dass die Hauptforderungen unter anderem bezahlbarer Wohnraum, Zugang zu Hilfen und soziale Sicherheit umfassen.

„Stimmen wohnungsloser Menschen fehlen in der politischen Debatte“, merkt Karin Knakowski an. Ihre Kollegin, Lisanne Rickert, ergänzt: „Menschen finden keine Wohnungen, es fehlt an politischem Nachdruck.“ Dieses schmerzhafte Problem, besonders im unteren Preissegment, wird auch durch die aktuelle Wohnungsknappheit im Kreis Mettmann verstärkt. Derartige Sorgefälle sind in Deutschland längst kein Einzelfall mehr, wie die Statistiken zeigen.

Die aktuelle Lage der Wohnungslosigkeit

Die Problematik der Wohnungslosigkeit ist laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales vielfältig. Der Forschungsbericht zur „Entstehung, Verlauf und Struktur von Wohnungslosigkeit“ gibt Aufschluss über die Hintergründe. Ein entscheidender Faktor für den Wohnungsverlust sind oftmals Mietschulden, die in vielen Fällen als Ausgangspunkt für die Abwärtsspirale von Wohnungslosigkeit dienen. Bis zum Stichtag 31. Mai 2018 waren in Deutschland zwischen 313.000 und 337.000 Personen wohnungslos. Eine alarmierende Zahl, die verdeutlicht, wie ernst die Lage ist.

Doch was sind die Ursachen? Persönliche Schicksalsschläge, wie der Verlust eines Partners oder Arbeitslosigkeit, setzen viele Menschen unter Druck. Hinzu kommt oft die Unübersichtlichkeit der zuständigen Stellen, die es Betroffenen erschwert, passende Hilfe zu finden. „Mietschulden sind der häufigste Anlass für Wohnungslosigkeit“, so die Erkenntnis aus den Forschungsergebnissen. Immer wieder wird betont, dass der Zugang zu sozialen Hilfen entscheidend ist.

Politischer Handlungsbedarf

Angesichts der anhaltenden Problematik fordern die Organisatoren der Aktion am 9. September dringend Maßnahmen von den Kommunen, dem Kreis und dem Bund. Dazu zählen unter anderem Sofortprogramme für bezahlbaren Wohnraum, verbindliche Sozialwohnungsquoten bei Neubauten sowie eine gesicherte Finanzierung für Präventionsangebote zur Wohnraumsicherung. „Diese Forderungen müssen ernst genommen werden, um Wohnungsnot zu bekämpfen“, so die Meinung der Akteure vor Ort.

Schaut man sich die größeren Zusammenhänge an, erkennt man, dass Wohnungslosigkeit in Deutschland eine sichtbare Form von absoluter Armut darstellt, besonders in Großstädten. Aktuellen Schätzungen zufolge leben rund 532.000 Personen ohne eigene Wohnung – darunter etwa 47.300, die tatsächlich obdachlos sind. Viele wohnen in Kollektivunterkünften oder bei Verwandten, was als verdeckte Wohnungslosigkeit bezeichnet wird, darüber hinaus sind die Mieten in den urbanen Gebieten stetig am Ansteigen.

Wie werden die Belange der Wohnungslosen in der Gesellschaft wahrgenommen? Reaktionen sind oft gespalten: Manche Menschen sind hilfsbereit, während andere sogar Bettelverbote in Erwägung ziehen. Ein klarer Handlungsbedarf ist gegeben, und die Aktion in Ratingen richtet sich genau darauf – ein Gehör für die Betroffenen und eine stärkere politische Anklage sind von Nöten, um die Situation nachhaltig zu verändern.

Aber auch auf individuelle Ebene müssen Strukturen verbessert werden. Wohnungslosen fehlt oft die persönliche Betreuung in unübersichtlichen Hilfeangeboten, was den Zugang zur Unterstützung zusätzlich erschwert. Ein Handlungsaufruf, den es gemeinsam zu bewerkstelligen gilt.