Kritik an Notfallpraxen-Schließung: Ehlert warnt vor Chaos in Mettmann

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Detlef Ehlert kritisiert die Schließung von Notfallpraxen im Kreis Mettmann, warnt vor Überlastung des Krankenhauses.

Detlef Ehlert kritisiert die Schließung von Notfallpraxen im Kreis Mettmann, warnt vor Überlastung des Krankenhauses.
Detlef Ehlert kritisiert die Schließung von Notfallpraxen im Kreis Mettmann, warnt vor Überlastung des Krankenhauses.

Kritik an Notfallpraxen-Schließung: Ehlert warnt vor Chaos in Mettmann

Die Gesundheitsversorgung im Kreis Mettmann steht derzeit auf der Kippe. Detlef Ehlert, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Erkrather Rat, hat sich laut RP Online vehement gegen die geplante Schließung der Notfallpraxen in Ratingen und Langenfeld ausgesprochen. Ehlert sieht in dieser Entscheidung einen weiteren Tiefschlag für die Krankenversorgung der Region und warnt vor den Folgen, die sich daraus ergeben könnten.

Besonders besorgniserregend ist die Überbelastung der Ambulanz im Krankenhaus Mettmann, die sich aus der Schließung ergeben könnte. Ab dem 1. Dezember wird die Notfallpraxis in Ratingen geschlossen und stattdessen im EVK Mettmann angesiedelt. Doch damit nicht genug: Diese Praxis soll für den gesamten Süden des Kreises Mettmann zuständig sein, einschließlich Gemeinden wie Monheim und Langenfeld. Dies führt zu einer massiven zusätzlichen Belastung des EVK, was längere Wartezeiten und weitergehende Wege für Patienten aus dem Südkreis zur Folge hätte.

Proteste und Forderungen

Ehlert hat sich solidarisch mit dem Protestschreiben von Landrat Thomas Hendele (CDU) erklärt, das an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) gerichtet ist. Hendele appelliert an den Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), um Lösungen zu finden, die die Gesundheitsversorgung in der Region nicht weiter gefährden.

Der bevorstehende Umzug der Notfallpraxis wirft auch Fragen hinsichtlich der Notdienstorganisation auf. Die KVNO betreibt den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst, den Patienten unter der bundesweiten Rufnummer 11 6 11 7 erreichen können. Hier erhalten sie Informationen zu ambulanten Notdiensten, die in ihrem Gebiet zur Verfügung stehen. An Wochentagen sind normalerweise zwischen 300 bis 400 Ärzte im Einsatz, am Wochenende sogar bis zu 700. Doch wie lange werden diese Kapazitäten noch ausreichen, wenn immer mehr Patienten in die Praxen strömen müssen?

Patienten im Fokus

Ein weiteres Problem ist die fehlende Kommunikation zwischen den verschiedenen medizinischen Einrichtungen. Dies könnte laut Darstellungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durch die Einführung elektronischer Patientenakten verbessert werden. In einer Idealsituation sollten insbesondere multimorbide Patienten eine bessere Orientierung im Gesundheitssystem finden, was momentan nicht gegeben ist.

Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten hält sich zwar an die Regeln und wendet sich vertrauensvoll an ihre Hausärzte oder Fachärzte. Doch was geschieht, wenn die Kapazitäten am Ende sind? Das zeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes Notfallsystem ist, um Fehlversorgungen zu vermeiden und eine flächendeckende Gesundheitsversorgung sicherzustellen, wie die KBV feststellen musste.

Insgesamt zeigt sich, dass die Schließung der Notfallpraxen nicht nur eine lokale Problematik ist, sondern Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem hat. Die alarmierenden Stimmen und Warnungen aus der Politik und dem Gesundheitssektor sind ein starkes Indiz dafür, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch künftig sicherzustellen.