Kunst am Bau: Ausstellung zeigt Schätze der Nachkriegsmoderne in Mülheim

Studenten der Universität Duisburg-Essen präsentieren bis 17. August 2025 innovative Kunst am Bau in Mülheim an der Ruhr.

Studenten der Universität Duisburg-Essen präsentieren bis 17. August 2025 innovative Kunst am Bau in Mülheim an der Ruhr.
Studenten der Universität Duisburg-Essen präsentieren bis 17. August 2025 innovative Kunst am Bau in Mülheim an der Ruhr.

Kunst am Bau: Ausstellung zeigt Schätze der Nachkriegsmoderne in Mülheim

In Mülheim an der Ruhr startet am 24. Juli 2025 eine spannende Ausstellung, die das Augenmerk auf die Kunst am Bau, insbesondere in Schulen, legt. Ein Projekt von Studierenden der Universität Duisburg-Essen zeigt künstlerische Arbeiten und Forschungen zu dieser oft übersehenen Kunstform. Die Präsentation wird bis zum 17. August 2025 verlängert, damit noch viele Besucher die Gelegenheit erhalten, die kreativen Werke zu bewundern und deren historische Relevanz zu reflektieren.

Wie die Stadtverwaltung von Mülheim berichtet, fokussiert sich die Ausstellung nicht nur auf zeitgenössische Kunst, sondern beleuchtet auch historische Werke der Nachkriegsmoderne. Diese Werke sind häufig durch Sanierungen und Abriss gefährdet und stehen damit im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit Sichtbarkeit und Potenzialen der Kunst im schulischen Kontext. Der Kulturaustausch wird unter der Leitung von Kerstin Meincke durch kunstwissenschaftliche Analysen und Archivarbeiten begleitet.

Ein künstlerischer Dialog über Wandmalerei

Der künstlerische Ansatz, der von Sebastian Freytag initiiert wurde, zielt darauf ab, neue Wege der gesellschaftlichen Kooperation aus einer künstlerischen Perspektive zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus wird auf die Wandmalerei gelegt, die als Medium genutzt wird, um die ästhetische Erfahrung an Schulen zu bereichern. Die Studierenden haben sich mit unterschiedlichen Aspekten der Kunst am Bau auseinandergesetzt und bieten durch ihre Arbeiten eine differenzierte, inklusive und diverse künstlerische Sprache.

Zu den beteiligten Studierenden gehören kreative Köpfe wie Klara Helen Böing, Veronika Burdziak, Sophia Capone und viele mehr, die ihre individuelle Sichtweise in die Ausstellung einfließen lassen. Die Arbeiten sollen nicht nur inspirieren, sondern auch zur Reflexion über die Funktion und Bedeutung von Kunst in Bildungseinrichtungen anregen.

Kunst im öffentlichen Raum – ein Verlust?

Ein Blick auf die Kunst im öffentlichen Raum zeigt, dass im Laufe der Jahre zahlreiche bemerkenswerte Werke in Mülheim an der Ruhr leider verloren gegangen sind. So wurden etwa die abstrakte Wandgestaltung von Paul Kötter aus dem Jahr 1966 und die Wandmalerei von Hans Fischer an der Brüder Grimm Schule zerstört. Solche Verlustmeldungen machen deutlich, wie wichtig es ist, das kulturelle Erbe zu pflegen und zu schützen, um die Identität einer Stadt lebendig zu halten.

Darüber hinaus zeigt sich, dass die Frage nach der Erhaltung solcher Kunstwerke tief im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert ist. In Mülheim sind zahlreiche andere bedeutsame Werke wie „130 Grad Außen“ von Peter Broich oder die „Akrobaten“ von Lajos Barta bis heute zugänglich und tragen zur visuellen und kulturellen Vielfalt der Stadt bei. In diesem Kontext wird deutlich, dass die Initiative zur Förderung der Kunst am Bau nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine bildungspolitische Dimension hat.

Die Auseinandersetzung mit der Kunst am Bau und die Präsentation der Arbeiten von Studierenden schaffen somit nicht nur einen kreativen Raum, sondern eröffnen auch den Dialog über die Identität und Werte einer modernen Gesellschaft. In Erinnerung an die Vergangenheit und mit Blick auf die Zukunft ist es von zentraler Bedeutung, die Kunst in den Bildungseinrichtungen und im öffentlichen Raum zu stärken und zu fördern.

Erfahren Sie mehr über das Projekt und die wichtigen Themen rund um Kunst und Bildung auf der Website der Stadt Mülheim und dem Kunstportal Mülheim. Außerdem bietet das Buch von Martin Maleschka zur Kunst der Nachkriegsmoderne wertvolle Einblicke in das Zusammenspiel von Kunst, Architektur und Gesellschaft, wie auch auf DABonline zu lesen ist.