Die Nosferatu-Spinne greift NRW an: Was Sie unbedingt wissen sollten!

Die Nosferatu-Spinne greift NRW an: Was Sie unbedingt wissen sollten!
Die Nosferatu-Spinne macht sich in Nordrhein-Westfalen (NRW) breit und sorgt dabei für Aufsehen. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wurde diese spezielle Spinnenart, wissenschaftlich als Zoropsis spinimana bekannt, erstmals 2005 in Deutschland gesichtet und nahm 2006 auch in Köln ihren Anfang. Ein Forschungsteam der Universität Münster beobachtet die Ausbreitung und ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Beobachtungen können über die App „Obsidentify“ oder das Portal „Observation.org“ gemeldet werden. Bereits über 35.000 Sichtungen sind auf „NABU-naturgucker.de“ verzeichnet. Ein klares Zeichen, dass die Nosferatu-Spinne zu einem Dauergast in unseren Gärten und Häusern avanciert, vor allem entlang der Flüsse Rhein und Ruhr.
Doch wie sieht die Nosferatu-Spinne eigentlich aus? Mit einer Körperlänge von bis zu 2 cm und einer Beinspannweite von bis zu 6 cm hat sie eine bräunliche Färbung, die von zwei dunklen Längsstreifen auf dem Vorderkörper geziert wird. Auffällig sind ihre langen, haarigen Beine, die ihr ein fast gespenstisches Erscheinungsbild verleihen. Wenn die Nosferatu-Spinne angreift, geschieht dies aktiv, denn Netze sind ihr fremd; sie jagt mit einem klaren Ziel vor Augen und kann sogar mühelos an Glasscheiben hochklettern. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass ihr Biss mit einem leichten Wespenstich vergleichbar ist und für Menschen in der Regel keine Gefahr darstellt, wie eine Vielzahl von Experten bestätigen.
Ein gruseliger Name mit Geschichte
In Anlehnung an die Sagenfigur Nosferatu, die als untoter Vampir im rumänischen Volksglauben agiert, teilen sich die Spinne und der berühmte Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922 denselben Namen. Die Nosferatu-Spinne könnte dieses gruselige Erbe als Verwechslungsgrundlage nutzen, aber keine Panik. Der Biss der Spinne ist weniger gefährlich als oft angenommen. Ein Schrei ist also nicht nötig, wenn einem die Spinne im eigenen Heim begegnet. Stattdessen wird geraten, die Kreatur vorsichtig unter einem Glas zu fangen, ein Stück Pappe darunter zu schieben und sie dann nach draußen zu befördern.
Die Ausbreitung dieser Spinnenart wird nicht nur mit menschlichen Aktivitäten, sondern auch erheblich durch den Klimawandel beeinflusst. Seit 2006 hat sich die Nosferatu-Spinne nicht nur in NRW, sondern auch in weiteren Städten wie Grevenbroich, Leverkusen und Duisburg etabliert. Ein Umstand, der nicht zuletzt auch auf die steigenden Temperaturen zurückzuführen ist, die es den Tieren erleichtern, sich in neuen Gebieten zu verbreiten.
Die Rolle der Neobiota in Deutschland
In Deutschland gibt es derzeit rund 900 etablierte Neobiota-Arten, was einen Anteil von etwa 1% an insgesamt 74.000 Arten ausmacht. Darunter sind etwa 470 Pflanzenarten, 320 Wirbel- und Wirbellose sowie knapp 100 Pilzarten. Die Nosferatu-Spinne gehört zur Kategorie der Neozoen und zeigt, wie sehr der globale Handel und die Mobilität unseren heimischen Artenbestand beeinflussen. Der Klimawandel könnte dazu führen, dass sich diese Arten noch weiter verbreiten, da die normalerweise kalten Winter nicht mehr als natürliche Barriere wirken.
Die Nosferatu-Spinne ist somit nicht nur ein kurioses Beispiel für die Veränderungen in unserer Flora und Fauna, sondern auch ein Zeichen für die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.
Besonders in den Gärten unserer Stadt ist also Augen auf angesagt, denn die Nosferatu-Spinne ist weder dunkle Mythologie noch ein Grund zur Panik – eher ein klares Zeichen für Veränderungen, die man mit einem guten Händchen verstehen und begleiten kann. Vielleicht finden wir bald einen neuen Platz für diese speziellen Wesen, die schon bald zu unseren Nachbarn gehören könnten.