Lehrkräftemangel bleibt Herausforderung: So wird die Unterrichtsversorgung!

Lehrkräftemangel bleibt Herausforderung: So wird die Unterrichtsversorgung!
Die Unterrichtsversorgung an Grundschulen im Regierungsbezirk Münster bleibt eine herausfordernde Angelegenheit, wie die Bezirksregierung Münster am 17. Juni 2025 bekannt gab. Trotz aller Anstrengungen ist es auch im kommenden Schuljahr notwendig, Lehrerkräfte abzuordnen, um den Unterrichtsbetrieb aufrechtzuerhalten. Die gute Nachricht: Alle Grundschulklassen an 405 Schulen im Bezirk werden mit Klassenleitungen ausgestattet, allerdings nicht ohne gewissen Aufwand – 124 Abordnungen von Lehrkräften aus dem Münsterland in Region mit hohem Bedarf sind notwendig.
Insgesamt werden 44 Bestandslehrkräfte von Grundschulen und 15 Lehrkräfte anderer Schulformen für mindestens ein Jahr abgeordnet. Darüber hinaus werden 65 Lehrkräfte für drei Jahre in die Bedarfsregion entsendet. Die Abordnungen sind schulamtsbezirksübergreifend und sollen den Schulen mit hohem Personalbedarf helfen, bilden somit ein wichtiges Puzzlestück im Bemühen um faire Bildungschancen. Schulleiterin Margit Hirtzbruch-Dieker unterstreicht die Bedeutung dieser Unterstützung, während Personalratsvorsitzende Doris Feldmann die Entscheidung im Sinne der Bildungsgerechtigkeit befürwortet.
Der Lehrermangel als drängendes Problem
Der Lehrermangel ist nicht nur im Regierungsbezirk Münster ein Thema. Bundesweit zeigt sich ein ähnliches Bild. Laut dem deutschen Schulportal sind über 36,2 Prozent der Lehrkräfte bereits älter als 50 Jahre, wobei in Sachsen-Anhalt sogar über 57 Prozent dieser Altersgruppe angehören. Das Statistische Bundesamt vermeldet zudem, dass im Schuljahr 2022/23 die Teilzeitquote unter Lehrkräften auf 42,3 Prozent angestiegen ist – ein Rekordwert nach zehn Jahren. An allgemeinbildenden Schulen waren im Schuljahr 2023/24 10,5 Prozent der Lehrkräfte keine ausgebildeten Lehrer, was etwa 77.600 Personen entspricht.
Die Ergebnisse einer Schulleitungsumfrage des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) zeigen, dass an jeder zweiten Schule Lehrkräftestellen unbesetzt bleiben. Besonders betroffen sind Grund- und Förderschulen, an denen in vielen Fällen ungequalifiziertes Personal beschäftigt ist. Schätzungen zufolge könnte bis zum Schuljahr 2035/36 eine Lehrkräftelücke von bis zu 85.000 Stellen entstehen, insbesondere in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Berlin, wo offene Stellen kaum zu besetzen sind.
Zukunftsperspektiven und Lösungsansätze
Der Bildungsrat versucht, der Situation entgegenzuwirken, indem er eine temporäre Kürzung der Stundentafel sowie eine Reform der Lehrerbildung plant. In einer umfassenden Untersuchung zur Entwicklung der Lehrkräfte prognostizieren verschiedene Institute dramatische Engpässe, wobei die Schülerzahlen aufgrund von Jahrgangszuwächsen in den 2010er Jahren ebenfalls steigen werden. Der Lehrkräftemangel betrifft vor allem die Sekundarstufe I und die beruflichen Schulen, während in Grundschulen und der Sekundarstufe II die Situation stabil bleibt, was günstigere Aussichten für die nächsten Jahre verspricht. Allerdings bedarf es eines gemeinsamen Anpackens aller Beteiligten, um eine nachhaltige Lösung zu finden und die Bildung für alle Kinder zu sichern.
Es bleibt abzuwarten, wie die Maßnahmen zur Lehrerabordnung und weitere Reformen im Bildungssektor wirken werden, um die Herausforderungen der gegenwärtigen Unterrichtsversorgung zu meistern.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Unterrichtsversorgung empfiehlt sich ein Blick auf die Berichterstattung der Bezirksregierung Münster, des Deutschen Schulportals und Statista.