Ulmer Münster verliert Sagrada Família überragt als höchster Kirchturm

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Das Ulmer Münster verliert seinen Titel als höchster Kirchturm der Welt an die Sagrada Família in Barcelona.

Das Ulmer Münster verliert seinen Titel als höchster Kirchturm der Welt an die Sagrada Família in Barcelona.
Das Ulmer Münster verliert seinen Titel als höchster Kirchturm der Welt an die Sagrada Família in Barcelona.

Ulmer Münster verliert Sagrada Família überragt als höchster Kirchturm

Es gibt Neuigkeiten aus der Welt der Architektur! Das Ulmer Münster, bis vor Kurzem der höchste Kirchturm der Welt, hat seinen Titel verloren. Am vergangenen Donnerstag, nach der Montage des unteren Elements des Turmkreuzes, hat die Sagrada Família in Barcelona mit einer Höhe von 163 Metern das Ulmer Münster, das 161,53 Meter misst, überflügelt. Dieses Ereignis markiert einen bedeutenden Schritt in der Geschichte der berühmten Basilika, denn der zentrale Turm der Sagrada Família misst mittlerweile 162,91 Meter und wird noch weiter wachsen.

Die Sagrada Família, die zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Spaniens zählt, wird von dem legendären Architekten Antoni Gaudí erschaffen. Der Bau der beeindruckenden Kirche begann im Jahr 1882, inspiriert von José María Bocabella, der von einem Besuch im Vatikan so begeistert war, dass er die Idee entwickelte, eine Kirche nach dem Vorbild der Basilika in Loreto zu bauen. Gaudí übernahm bald die Bauleitung und hinterließ ein unverwechselbares architektonisches Erbe. Bei seinem Tod 1926 war die Basilika erst zu 15 bis 25 Prozent fertiggestellt.

Der Baufortschritt der Sagrada Família

Die Sagrada Família soll insgesamt eine Höhe von 172,50 Metern erreichen und damit die höchste Kirche der Welt werden. Die Anbringung des Turmkreuzes markiert den Beginn der finalen Bauphase des „Turms Jesu Christi“, dessen Fertigstellung für den Sommer 2026 geplant ist. Dieses Datum ist besonders, da es auch den 100. Todestag von Antoni Gaudí feiern soll, zu dem verschiedene Veranstaltungen angekündigt sind.

Die Sagrada Família blickt auf eine bewegte Baugeschichte zurück. Nach Gaudís Tod führte sein Hauptschüler Domènec Sugrañes i Gras die Arbeiten fort, die 1936 durch den Spanischen Bürgerkrieg unterbrochen wurden. Viele der unvollendeten Teile sowie Modelle wurden während des Krieges zerstört. Doch ab 1940 fanden sich verschiedene Architekten zusammen, um den Bau weiterzuführen. Dank moderner Technologien ist das Projekt in den letzten Jahren bemerkenswert vorangekommen.

Eine spannende Entwicklung stellt auch die Verwendung von Computer-Designtechnologien dar, die die Vorfertigung von Steinen ermöglichen. Dies geschieht, um die Bauweise zu modernisieren und die Arbeiten effizienter zu gestalten. Auch die Hauptfassaden – die Nativity-, Passion- und Gloria-Fassade – sind besondere Highlights des Bauwerks, wobei die Gloria-Fassade als größte noch unvollendet ist.

Blick auf die Zukunft

Die Sagrada Família zieht nicht nur Touristen an, die bereit sind, zwischen 15 und 20 Euro Eintritt zu zahlen, sondern sichert damit auch ein jährliches Baubudget von 25 Millionen Euro für die Fortführung der Bauarbeiten. Die komplette Fertigstellung der Kirche wird in den 2030er Jahren erwartet, aber schon jetzt wird sie von Architekten und Historikern als Meisterwerk angesehen.

Somit hat Barcelona nicht nur einen neuen Rekord aufgestellt, sondern auch die Möglichkeit, von einem architektonischen Erbe zu zehren, das weit über den Tellerrand hinausgeht. Die Sagrada Família wird nicht nur in der Bauszene als bemerkenswert angesehen, sondern auch als eindrucksvolles Symbol des Glaubens und der Kunst.

Für alle Interessierten ist es allemal ein Grund, die Stadt zu besuchen, die Geschichte lehrt und die Menschen inspiriert – so wie es Antoni Gaudí mit seinem Lebenswerk tat.

Weitere Informationen über diesen faszinierenden Bau gibt es auf SWR und der Wikipedia-Seite zur Sagrada Família.