Fischsterben in der Agger: Drama durch Wasserstopp in Engelskirchen!

Fischsterben in der Agger durch beschädigte Wasserzufuhr in Engelskirchen: Ursachen, Auswirkungen und Behördenreaktionen im Oberbergischen Kreis.

Fischsterben in der Agger durch beschädigte Wasserzufuhr in Engelskirchen: Ursachen, Auswirkungen und Behördenreaktionen im Oberbergischen Kreis.
Fischsterben in der Agger durch beschädigte Wasserzufuhr in Engelskirchen: Ursachen, Auswirkungen und Behördenreaktionen im Oberbergischen Kreis.

Fischsterben in der Agger: Drama durch Wasserstopp in Engelskirchen!

In Engelskirchen sorgt ein massives Fischsterben für Aufregung und Unmut unter Anglern und Umweltschützern. Am 13. Juli 2025 wurde der Durchfluss an der Wasserkraftanlage Ohl-Grünscheid über mehrere Stunden unterbrochen, was nicht nur zu einem spürbaren Rückgang des Wasserstands in der Agger, sondern auch zu einem dramatischen Verlust an Biodiversität führte. Die Betreiber des Kraftwerks hatten die Wasserzufuhr absichtlich gestoppt, um den Wasserspiegel im Stauteich zu regulieren. Dadurch kam es zu einem erheblichen Austrocknen eines Teils des Flusses, was unweigerlich etwa 1.000 Fische das Leben kostete, darunter auch geschützte Arten wie die Bachforelle und die Koppe, wie der Vorsitzende der Angelsportfreunde Engelskirchen, Markus Klein, berichtet. Dieser war vor Ort, als die verendeten Fische entdeckt wurden, und alarmierte umgehend die Polizei sowie das Kreisumweltamt.

Die Situation wurde jedoch von den Behörden scheinbar als nicht besonders gravierend eingeschätzt. Während die Kölner Bezirksregierung von einem „minimalen“ Schaden spricht und nur etwa 100 tote Fische auf einer Fläche von 20 bis 30 Quadratmetern anerkennt, schätzt Klein die Zahl der verendeten Tiere auf über 1.000. Diese Diskrepanz wirft Fragen auf. Hinzu kommt, dass die Polizei am Ort des Geschehens keine Dokumentation des Vorfalls vornahm und sogar die Strafanzeigen von Klein und einem weiteren Angler nicht aufnahm, da kein Anfangsverdacht für eine Straftat erkannt wurde, wie WDR berichtet.

Umweltproblematik und rechtliche Konsequenzen

Die Umweltschutzorganisation Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert das Verhalten der Auer Holding GmbH, die das Wasserkraftwerk betreibt, scharf. Paul Kröfges vom BUND bezeichnet die Unterbrechung der Wasserzufuhr als Verstoß gegen das Wasserhaushaltsgesetz. Die Organisation hat bereits vor über zwei Jahren eine Strafanzeige gegen das Unternehmen eingereicht, die mittlerweile an die Zentralstelle für Umweltkriminalität in Dortmund abgegeben wurde. Kröfges und sein Kollege Friedrich Meyer fordern konkrete Maßnahmen zur Gewässerregulierung, um zukünftige Vorfälle dieser Art zu verhindern und kritisieren, dass eine noch immer nicht umgesetzte Fischtreppe in Osberghausen seit einem Jahrzehnt gefordert wird.

Die negativen Auswirkungen von Wasserkraftwerken auf Fischbestände sind ein zunehmend diskutiertes Thema. Ökologen warnen vor den ökologischen Folgen, die sich nicht nur auf gesunde Bestände, sondern auch auf das gesamte Ökosystem auswirken können. Ein Bericht eines Biologen, der die Situation an der Lippe dokumentiert hat, zeigt, dass die Probleme durch Wasserkraftwerke vielschichtig sind, von Faulschlamm über Erwärmung des Wassers bis hin zu dem Risiko, dass Fische in Turbinen schwimmen und dort verenden, wie Tagesschau aufzeigt.

Ein Appell für mehr Verantwortung

Markus Klein hat bereits Vorschläge zur Zählung und Identifizierung der toten Fische gemacht, doch diese Initiative fand bisher kein Gehör bei den Behörden. Die Vorgehensweise der Auer Holding GmbH und der Behörden wirft Fragen auf, sei es angesichts der vermeintlichen wirtschaftlichen Interessen bei der Wasserrückhaltung oder der Notwendigkeit, Umwelt- und Naturschutz ernst zu nehmen. Der Vorfall in Engelskirchen ist nicht nur ein regionales Problem, sondern steht exemplarisch für landesweite Herausforderungen im Umgang mit Wasserkraftanlagen und deren Auswirkungen auf die Natur.

Die Bürgerinnen und Bürger sind nun gefordert, auf diese Missstände zu reagieren. Es liegt an uns, das Bewusstsein für den Schutz unserer Gewässer und deren Bewohner zu schärfen. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass aus solcherlei Vorfällen Lehren gezogen werden und dass Umweltschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt.