Kitzretter in Nümbrecht: Wildtierleben vor der Mahd schützen!

Kitzretter in Nümbrecht: Wildtierleben vor der Mahd schützen!
In der kleinen Gemeinde Nümbrecht hat sich seit Anfang des Jahres eine heldenhafte Initiative formiert: der Verein „Kitzretter“. Ihr Ziel? Die jungen Wildtiere, insbesondere Kitze, Feldhasen und Bodenbrüter, während der Mahd vor dem sicheren Tod zu bewahren. Laut Oberberg Aktuell erleben die Kitzretter bereits in dieser Saison viele aktive Einsätze in den umliegenden Gemeinden wie Waldbröl, Reichshof, Gummersbach und Ruppichteroth.
Der Einsatzstart fällt auf das Ende April, wenn die Landwirte ihre ersten Mahdarbeiten beginnen. Christine Adolphs, ein Gründungsmitglied des Vereins, berichtet von einer erschreckenden Unwissenheit über die Methoden zur Wildtierrettung in der Region. Im vergangenen Jahr konnten die Kitzretter insgesamt 59 Einsätze bei 32 Einsatztagen leisten und halfen 42 Landwirten, die ihre Felder für die Tiere sichern wollten. Dabei wurden 2024 bereits 11 Kitze gesichert und zahlreiche Rehe sowie Feldhasen vergrämt.
Moderne Technik im Einsatz
Die Kitzretter setzen auf moderne Technik. Eine Drohne mit Wärmebildkamera wird verwendet, um die Tiere im hohen Gras zu orten. „Das erleichtert uns die Arbeit enorm“, sagt Christine Adolphs, die als Co-Pilotin während der Einsätze fungiert. Um den menschlichen Geruch zu minimieren, ist das Tragen von Handschuhen Pflicht. Diese präventiven Maßnahmen sind besonders wichtig, da die Hauptsetzzeit der Ricken von Ende April bis Mitte Juni reicht, während Nachzügler sogar bis Juli gesichtet werden können.
Eine tragische Wendung nahm die Geschichte am 23. Mai: Ein verunglücktes Kitz wurde in einem Feld gefunden, während die Rettungsboxen leer blieben. Solche Vorfälle zeigen, wie notwendig die Arbeit der Kitzretter ist und wie entscheidend die Kommunikation mit den Landwirten vor der Mahd sein kann.
Unterstützung und Ausblick
Die Kitzretter führen ihre Einsätze meist in den frühen Morgenstunden oder abends aus, da die Wärmebildkamera zu dieser Zeit am effektivsten arbeitet. Der Verein, der derzeit 21 Mitglieder zählt, sucht nach weiteren Unterstützern und finanzieller Hilfe. „Jede Spende zählt, um unsere Arbeit fortzusetzen“, betont der Verein und verweist auf ihr Spendenkonto: IBAN DE08 3845 0000 1000 5755 95 bei der Sparkasse Gummersbach.
Für weitere Informationen können Interessierte dem Verein auf Instagram folgen oder die Vorsitzende Uschi Menge-Voss direkt per E-Mail oder Telefon kontaktieren. Neben den Kitzrettern gibt es auch andere Organisationen, die sich für den Tierschutz einsetzen. Unter Kitzrettung-Hilfe finden sich Listen solcher Organisationen, die sich in unterschiedlichen Bundesländern engagieren.
Um das Thema „Wildtierrettung“ in der Landwirtschaft stärker zu verbreiten, wird außerdem auf Wildtierretter hingewiesen, wo weitere Informationen und Hilfsmittel angeboten werden.
Die Arbeit der Kitzretter ist nicht nur wichtig, sondern auch ein Vorbild für andere Regionen. Es zeigt sich, dass gemeinschaftlicher Einsatz und die richtige Technologie Hand in Hand gehen können, um Tieren in der Zeit der Mahd das Leben zu retten.