Kreishaus-Ausbau in Gummersbach: Kontroversen, Kosten und Bürgermeinung!

Kreishaus-Ausbau in Gummersbach: Kontroversen, Kosten und Bürgermeinung!
Was tut sich im Oberbergischen Kreis? Ein zentrales Projekt, das derzeit für Diskussionsstoff sorgt, ist die geplante Erweiterung des Kreishauses in Gummersbach. Der Kreistag hat Ende März den Baubeschluss für den ersten Bauabschnitt gefasst. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Kreisverwaltung an der Moltkestraße zu zentralisieren und somit 19 Liegenschaften in Gummersbach aufzugeben. Die Gesamtkosten für alle drei Bauabschnitte belaufen sich auf stolze 143 Millionen Euro, wovon allein rund 93 Millionen Euro für den ersten Anbau, der das Jugendamt beherbergen soll, vorgesehen sind. Wie oberberg-aktuell.de berichtet, ist der Entwurf des Anbaus, welcher auch als „Glaspalast“ bezeichnet wird, nicht unumstritten und sorgt für rege Diskussionen über Kosten und Architektur.
Die Pressestelle des Oberbergischen Kreises hat mittlerweile eine Informationskampagne in sozialen Medien gestartet. Ziel ist es, den Bürgern die Hintergründe zur Zentralisierung näherzubringen und Fragen direkt zu beantworten. Zudem wurden Erklärvideos zur Finanzierungsweise veröffentlicht. Der SPD-Fraktionschef, Dr. Sven Lichtmann, sprach sich für ein Moratorium aus, um die Planungen vorerst zu stoppen und ein besseres Konzept zu erarbeiten. Demgegenüber bekräftigte CDU-Fraktionschef Michael Stefer die rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Planern und befürwortete den Beschluss. Auch die Grünen mischen sich ein und haben eine Petition ins Leben gerufen, die einen sofortigen Stopp der Planungen fordert, mit einer Unterschriftensammlung, die bis zum 7. September andauern soll.
Finanzierungsmodelle und Bedenken
Bedeutsam ist auch die Diskussion über die Finanzierung des Projekts. Die Verwaltung hat eigene Kostenberechnungen angestellt, wobei die geschätzten Kosten für den ersten Bauabschnitt bei nahezu 93 Millionen Euro liegen, welcher 60% des geplanten Flächenbedarfs abdecken soll. Gummersbachs Erster Beigeordneter Raoul Halding-Hoppenheit hatte bereits 2023 ein Gesamtvolumen von 200 Millionen Euro prognostiziert, was Bedenken hervorgerufen hat. Diese Bedenken sind nach wie vor hoch im Kurs, besonders unter den Bürgermeistern der Region, die am 18. März über die Thematik diskutieren möchten, wie rundschau-online.de berichtet.
Ein schickes Finanzierungsmodell sieht vor, dass der Kreis auf Zuführungen zur Pensionsrücklage verzichtet und fällige Wertpapiere nutzt, um einen internen Kredit zu ermöglichen. Die Rückführung der Mittel in die Pensionsrücklage soll später stattfinden. Von 2025 bis 2034 sollen 77,6 Millionen Euro generiert werden, während weitere 19,5 Millionen Euro aus bis 2030 fälligen Wertpapieren zur Verfügung stehen sollen. Doch wie Bürgermeister Gero Karthaus anmerkt, bleibt die Unklarheit über den tatsächlichen Platzbedarf der Verwaltung bestehen.
Weiterer Verlauf und Bauzeitplan
Auf der politischen Agenda bleibt das Thema spannend. Für die Aufstellung eines Bebauungsplans ist die Stadt Gummersbach zuständig, dessen Aufstellungsbeschluss am 1. Juli im Stadtentwicklungsausschuss vorgelegt werden soll. Der Bauantrag selbst ist für Anfang 2026 geplant, mit einem angestrebten Baustart für den ersten Abschnitt im Oktober 2027 und einer Fertigstellung bis Oktober 2030.
Die Bürger sind eingeladen, sich aktiv in die Diskussion einzubringen. Die Verantwortlichen des Kreises haben ein offenes Ohr und stehen bereit, um Fragen zu klären und um Transparenz zu schaffen. Das Projekt verspricht, die Verwaltungsstruktur im Oberbergischen Kreis nachhaltig zu verändern und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird.