Massive Cannabis-Plantage in Bergneustadt: Haftbefehle wegen Drogen!

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Drei Albaner wurden wegen Cannabis-Anbaus in Bergneustadt verurteilt; Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Drei Albaner wurden wegen Cannabis-Anbaus in Bergneustadt verurteilt; Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Drei Albaner wurden wegen Cannabis-Anbaus in Bergneustadt verurteilt; Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Massive Cannabis-Plantage in Bergneustadt: Haftbefehle wegen Drogen!

Am vergangenen Montag standen am Landgericht Köln drei albanische Männer wegen des Anbaus von Cannabis und der Beihilfe zum Drogenhandel vor Gericht. Bamir D. (43) und Tarik D. (22) wurden zu jeweils vier Jahren Gefängnis verurteilt, während Erion L. (23) mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten davonkam. Die Haftbefehle gegen Bamir D. und Tarik D. bleiben jedoch aufgrund von Fluchtgefahr aufrechterhalten, wie oberberg-aktuell.de berichtet.

Die Cannabis-Plantage, die im Industriegebiet an der Dörspestraße in Bergneustadt betrieben wurde, existierte seit Mitte 2024. Bei einer Razzia konnten die Polizei nicht nur vier Grow-Zelte sicherstellen, sondern auch 852 Cannabispflanzen, darunter 430 Jungpflanzen. „In der oberen Liga“, so der Richter Michael Greve, wurde die Plantage aufgrund der Anzahl der Pflanzen und der professionellen Ausstattung bezeichnet. Ein echter Schwung an Marihuana: Insgesamt wurden 84,5 Kilogramm mit einem THC-Gehalt von etwa 28 Kilogramm beschlagnahmt.

Das Geständnis und die Hintergründe

Die Verteidigung der Angeklagten argumentierte, dass diese lediglich „kleine Zahnrädchen“ in einem viel größeren kriminellen Netzwerk seien. Zudem wurde die Polizeimaßnahme kritisiert. Trotz dieser Einwände kündigten die Verteidiger von Bamir D. und Tarik D. bereits Berufung an. Der Fall ist noch nicht rechtskräftig.

Interessanterweise haben ähnliche Fälle in Deutschland zugenommen. So stehen derzeit vier Männer am Landgericht Fulda vor Gericht, die ebenfalls mit dem Anbau von Cannabis in einem ehemaligen Gaststätte in Dalherda in Verbindung gebracht werden. Sie legten Geständnisse ab und berichteten über ihre prekären Lebensverhältnisse in Albanien, was viele Angeklagte dazu brachte, unerlaubte Arbeiten anzunehmen. Fuldaer Zeitung berichtet von einem 37-jährigen Angeklagten, der aufgrund wirtschaftlicher Nöte nach Deutschland kam, und einem anderen, der angab, nie in das Gebäude eingetreten zu sein, aber Tipps über Anbau in einer WhatsApp-Gruppe gegeben hatte.

Cannabis: Ein florierender Markt

Aber was bedeutet das für die künftige Entwicklung von Cannabis in Deutschland? Eine aktuelle statista.com Untersuchung zeigt, dass der Markt für medizinisches Cannabis seit der Freigabe im März 2017 langsamer als erwartet gewachsen ist. Zudem beschloss die Ampelkoalition im Februar 2024, mit der kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken zu beginnen. Ab April 2024 könnte der Besitz kleiner Mengen und der Konsum deutschlandweit entkriminalisiert werden.

Cannabis bleibt weltweit die meistkonsumierte Droge, und in Deutschland hat bereits fast jeder dritte Erwachsene zumindest einmal Cannabis konsumiert. Insbesondere unter jungen Erwachsenen liegt diese Zahl sogar über 40 Prozent. In der Debatte um eine Legalisierung gibt es zahlreiche Ansichten, aber Länder mit liberalen Cannabisgesetzen konnten keinen sprunghaften Anstieg des Konsums verzeichnen.

Ein weiterer Punkt ist das enorme wirtschaftliche Potenzial: Die Legalisierung könnte nicht nur neue Märkte schaffen, sondern auch erhebliche Steuereinnahmen generieren. Prognosen gehen davon aus, dass der Staat mit Mehreinnahmen von etwa 4,7 Milliarden Euro rechnen könnte. Wenn sich der Cannabis-Markt künftig weiter entwickelt, könnte auch die Nachfrage steigen, was wiederum das bestehende Drogenproblem verschärfen könnte.

Die aktuellen Urteile und die damit verbundenen Geschichten der Angeklagten zeigen nur einen kleinen Teil der komplexen Lage rund um das Thema Cannabis in Deutschland – ein Thema, das weiterhin Diskussionen auslösen wird.