Motorradkontrollen im Oberberg: Biker halten sich brav an Tempolimit!

Motorradkontrollen im Oberberg: Biker halten sich brav an Tempolimit!
Ein Sondereinsatz, der nicht nur für Erheiterung sorgte, sondern auch spannende Einblicke in das Fahrverhalten von Motorradfahrern bot, fand am Sonntag im Oberbergischen statt. Unter dem Motto „Netzwerk Kradfahrer“ führten die Verkehrsdienste der Polizeiwachen Waldbröl und Wipperfürth von 9 bis 17 Uhr umfangreiche Kontrollen durch. Überall blitzen die grünen Verkehrsschilder, und die Beamten waren mit verdeckten Geschwindigkeitsmessungen unterwegs. Die Entscheidung, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, fiel nicht zuletzt aufgrund der spezifischen Gefahren auf Motorradstrecken im Kreisgebiet, die in Gesprächen mit den Bikern thematisiert wurden. Dabei wurden auch wichtige Aspekte wie Kurvenwechsel, Sichtbedingungen und die richtige Sicherheitskleidung angesprochen.
Was die Bilanz der Kontrollen betrifft, so darf die Polizei mehr als zufrieden sein: Im Gegensatz zu den Autofahrern zeigten sich die Motorradfahrer vorbildlich. Während bei den Autofahrern insgesamt 115 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt wurden – davon 102, die zu einem Verwarngeld führten – gab es bei den Bikern kaum Auffälligkeiten. Lediglich die Höchstgeschwindigkeit einer gemessenen Überschreitung betrug 29 km/h, wofür ein Autofahrer mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren rechnen muss. Auf den Motorradstrecken wurden also keine bemerkenswerten Sorgenfalten auf die Stirn der Polizisten gezeichnet.
Tempolimits für Motorradfahrer
Doch wie sieht es tatsächlich mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen für Motorradfahrer aus? Gemäß den geltenden Regelungen müssen sich Biker an die gleichen Limits halten wie Autofahrer: Innerorts gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, während außerhalb geschlossener Ortschaften maximal 100 km/h zulässig sind. Auf Autobahnen steht es Motorradfahrern frei, sich mit einer empfohlenen Richtgeschwindigkeit von 130 km/h den Wind um die Nase wehen zu lassen, sofern keine anderen Schilder die Geschwindigkeit begrenzen. Wer ein Motorrad mit Anhänger fährt, sollte zudem daran denken, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h beschränkt ist – auch auf Autobahnen.
Bußgelder und Fahrverbote
Wer sich nicht an diese Vorgaben hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen können je nach Verstoß zwischen 20 und 800 Euro variieren. Wer innerorts beispielsweise 26 km/h zu schnell ist, muss nicht nur mit einem Bußgeld von 180 Euro rechnen, sondern auch mit einem einmonatigen Fahrverbot. Dies macht klar, dass es sich bezahlt macht, das Tempolimit ernst zu nehmen und verantwortungsbewusst zu fahren.
Insgesamt zeigt der Kontrolltag, dass das Bewusstsein für Sicherheit und Regelkonformität bei den Motorradfahrern stark ausgeprägt ist. Dies könnte manch einem Autofahrer als Beispiel dienen, denn die Zahlen sprechen für sich: 115 verletzte Autofahrer waren kein gutes Geschäft für die Verkehrssicherheit.
Damit bleibt nur zu hoffen, dass auch zukünftig die Motorradfahrer so diszipliniert bleiben und die Nachrichten über Motorradkontrollen nicht in einer anderen Tonalität klingen. Denn eines ist sicher – Sicherheit geht vor, und gutes Fahrverhalten ist nicht nur ein Gesetz, sondern auch eine Frage des Respekts gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Weitere Informationen zu Geschwindigkeitsüberschreitungen und den damit verbundenen Bußgeldern gibt es in den Bußgeldkatalogen und hier.