Kunst der Frauen: Resonating Voices im Clemens Sels Museum Neuss

Das Clemens Sels Museum Neuss präsentiert ab 26. Juni 2025 die Gruppenausstellung „Resonating Voices“ mit internationalen Künstlerinnen.

Das Clemens Sels Museum Neuss präsentiert ab 26. Juni 2025 die Gruppenausstellung „Resonating Voices“ mit internationalen Künstlerinnen.
Das Clemens Sels Museum Neuss präsentiert ab 26. Juni 2025 die Gruppenausstellung „Resonating Voices“ mit internationalen Künstlerinnen.

Kunst der Frauen: Resonating Voices im Clemens Sels Museum Neuss

Das Clemens Sels Museum in Neuss hat am 26. Juni 2025 mit der Eröffnung der zweiten Phase seiner Ausstellungsreihe „The Unboxing Experience“ einen spannenden Schritt in der Kunstszene gemacht. Die neue Schau trägt den Titel „Resonating Voices“ und steht ganz im Zeichen der internationalen Gegenwartskünstlerinnen, die in einem faszinierenden Dialog mit den Werken der Museumsammlung stehen. Wie lokalklick.eu berichtet, ist dieser Teil des umfangreichen Projekts so angelegt, dass er die Sichtbarkeit von Künstlerinnen fördert und die Vielfalt ihrer Perspektiven beleuchtet.

Die erste Phase der Ausstellung, die am 12. April 2025 startete, nahm bereits eine Bestandsaufnahme der Arbeiten von Künstlerinnen wie Katharina Grosse und Marcia Hafif vor und holte Werke aus dem Depot ins Rampenlicht. Es ging darum, das oft übersehene kreative Schaffen von Frauen im Kunstbereich sichtbarer zu machen. Die zweite Phase hingegen widmet sich thematischen Schwerpunkten und dem Dialog zwischen historischen und zeitgenössischen Kunstwerken, wobei das Zentrum der Diskussion die Rolle des Raums als sozialer und kultureller Projektionsfläche bildet.

Frauen in der Kunst – Eine lange Geschichte

Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es, der historischen Unsichtbarkeit von Künstlerinnen entgegenzuwirken. Die Verantwortung für die Geschichte und Präsenz im Clemens Sels Museum lag über die Jahre hinweg stets in weiblichen Händen, angefangen bei der Stifterin Pauline Sels bis hin zu den Direktorinnen. Dies wird in der Schau deutlich – die Künstlerinnen, die ihre Werke präsentieren, sind nicht nur aufstrebende Talente, sondern auch Teil eines größeren Dialogs zur weiblichen Kunstgeschichte, die von gesellschaftlichen Bremsklötzen geprägt ist. Denn, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, waren Frauen in der Kunst lange Zeit meist nur als Musen oder Objekte dargestellt, anstatt selbst als Schöpferinnen anerkannt zu werden, so die Analyse von der Galerie Gerdes.

Die Werke, die in der neuen Phase gezeigt werden, legen einen klaren Fokus auf den Raum als Konzept. Die eingeladenen Künstlerinnen – darunter Anna Bochkova und Camille Dumond – schaffen Verbindungen zwischen Malerei und dem Raum, in dem sie sich bewegen. Camille Dumonds Kurzfilm „Prospect Center“ reflektiert dabei über kollektive Räume und soziale Dynamiken, während andere Werke von naiven Malerinnen die Vorstellungen von Privatheit und urbanem Leben thematisieren.

Interaktive und vielschichtige Erlebnisse

Ein besonderes Highlight wird die Finissage am 27. September 2025 sein, die zusammen mit der Neusser Kulturnacht gefeiert wird. Die Besucher:innen dürfen sich auf eine Videoarbeit und eine Food-Performance von Thi My Lien Nguyen freuen – ein wunderbares Beispiel dafür, wie Kunst und gesellschaftliches Miteinander zusammengebracht werden können. Das Clemens Sels Museum versteht sich nicht nur als Ort der Ausstellung, sondern auch als Ort des Austausches, des Dialogs und der Community-Bildung. Dies ist ein weiteres Ziel des Stipendienprogramms Residence NRW⁺, mit dem diverse Kunstinstitutionen in Nordrhein-Westfalen kooperieren.

Die Ausstellung „The Unboxing Experience“ ist also nicht nur ein Event, sondern ein lebendiges Projekt, das sich laufend weiterentwickelt und diverse Sichtweisen in die Kunstwelt einbringt. Die Kombination aus traditionellen und modernen Perspektiven schafft einen fruchtbaren Boden für neue Diskurse über Geschlechterrollen und Identität im Kunstkontext. So wird auch weiterhin der Ruf laut, der weiblichen Stimme Gehör zu verschaffen und die Strukturen im Kunstbetrieb zu hinterfragen, was in der Geschichte der Kunst oft zu kurz gekommen ist.