Sicherheitsängste bei Martinszügen: SPD fordert Polizeiklarheit!
Sicherheitsbedenken bei Martinszügen im Rhein-Sieg-Kreis: Polizei und SPD fordern Klarheit und Lösungen für erfolgreiche Veranstaltungen.

Sicherheitsängste bei Martinszügen: SPD fordert Polizeiklarheit!
Was gibt’s Neues im Rheinland? Die derzeitige Diskussion um die Sicherheit der Martinszüge wirbelt ganz schön Staub auf. Die Kreistagsfraktion der SPD äußert offene Zweifel an der Personalstärke der Polizei und damit an der Sicherheit dieser traditionellen Veranstaltungen. Sie fordert Transparenz und Lösungen, nachdem Berichte aufgetaucht sind, die besagen, dass weniger Polizeibegleitungen für Martinszüge vorgesehen sind. Bisher kamen die Informationen überwiegend aus den rechtsrheinischen Kommunen, die unter der Aufsicht der Kreispolizeibehörde stehen. Beunruhigend ist, dass das Bonner Polizeipräsidium bestätigt hat, dass zwar keine konkrete Gefährdungslage in den linksrheinischen Kommunen vorliegt, aber eine abstrakte Gefährdung auf hohem Niveau gegeben ist.
In der Nachbarschaft von Bornheim, Wachtberg, Königswinter und Bad Honnef hat die Polizei über 200 Martinszüge zu beaufsichtigen. Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie wichtig die Tradition der Martinszüge für die Region ist. Allerdings könnte es bei kleineren Märschen zu Einschränkungen kommen, da nicht alle von der Polizei begleitet werden. Eine offizielle Anfrage an die Kreisverwaltung soll klären, wie die Kommunikation zwischen Polizei, Kommunen und Schulen läuft und welche Verkehrssicherheitsmaßnahmen geplant sind.
Sicherheit als Gemeinschaftsaufgabe
Die Verantwortung für die Sicherheit bei großen Veranstaltungen liegt nicht nur bei der Polizei, sondern auch bei den Veranstaltern selbst. Laut dem Innenministerium müssen diese für Sicherheitskonzepte sorgen, insbesondere wenn die Veranstaltungen den Verkehr stärker als üblich in Anspruch nehmen. Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen gibt das NRW-Innenministerium, das einen Orientierungsrahmen für die Planung, Genehmigung und Durchführung solcher Veranstaltungen bereitstellt. Dieser Orientierungsrahmen dient als praktische Hilfe, um die Sicherheit zu erhöhen und Verantwortung zu klären.
Bei der Koordination von Sicherheitsmaßnahmen kommen Gremien ins Spiel, die sich aus verschiedenen Ämtern und Behörden zusammensetzen. Sie prüfen die nötigen Sicherheitskonzepte und sorgen dafür, dass die Veranstalter einen zentralen Ansprechpartner haben, an den sie sich wenden können. Diese strukturierte Herangehensweise soll die Sicherheit bei Großveranstaltungen, wie den Martinszügen, weiter verbessern.
Rückblick auf schwierige Entscheidungen
Die jüngsten Vorfälle in den Nachbarkreisen wie Euskirchen haben gezeigt, wie schnell Sicherheitsdiskussionen entflammen können. In Brühl und Leverkusen musste sogar zu Zugabsagen gegriffen werden. Letztlich wurde die Entscheidung in Leverkusen nach Protesten wieder zurückgezogen, während in Brühl drei von 18 Kindertagesstätten aufgrund strenger Sicherheitsauflagen absagten. Ein Blick zurück zeigt, dass die Berichterstattung über Polizeischutz bei Martinszügen in der Vergangenheit nicht immer richtig war. Im Jahr 2014 bezeichnete der Innenminister eine ähnliche Berichterstattung als „definitiv falsch“ und weckte bei vielen Vereinen und Verbänden Verunsicherung.
Nun bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Diskussion um die Martinszüge nicht zu einem um sich greifenden Sicherheitsdilemma führt. Die SPD hat recht, wenn sie nach Lösungen sucht. Schließlich soll die Feier der Martinszüge auch weiterhin ein sicheres und freudiges Ereignis für Kinder und Familien bleiben. Ob dies möglich ist, hängt nicht nur von den Polizeibehörden ab, sondern auch von einer engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten.