Gedenken in Gefahr: Bronzekreuze von Rüthener Friedhof gestohlen!
Die Polizei in Rüthen berichtet über einen Diebstahl von Bronzekreuzen auf einem Friedhof zwischen dem 4. und 12. September 2025.

Gedenken in Gefahr: Bronzekreuze von Rüthener Friedhof gestohlen!
Die Polizei in Rüthen wurde in dieser Woche mit einem traurigen Vorfall konfrontiert, der Herzen berührt und Fragen aufwirft. Zwischen dem 4. und 12. September 2025 haben Unbekannte auf einem Friedhof in der Ritterstraße Bronzekreuze von zwei Gräbern entwendet. Zudem blieb ein weiterer Versuch, ein Bronzekreuz zu stehlen, leider nicht ohne Folgen, da es dabei beschädigt wurde. Dies ist nicht die erste Meldung über solche Vorkommnisse, und es besteht die Möglichkeit, dass auch andere Grabstätten betroffen sind. Mögliche Geschädigte und Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02902/91000 bei der Polizeiwache in Warstein zu melden oder die nächste Polizeidienststelle aufzusuchen. Diese Informationen hat die Kreispolizeibehörde Soest am 16. September 2025 veröffentlicht, und sie reflektieren ein alarmierendes Muster von Metalldiebstählen auf Friedhöfen in der gesamten Region. Die News.de berichtet über die Vorfälle.
Doch nicht nur in Rüthen, auch in anderen Teilen Deutschlands ist der Diebstahl von Grabteilen ein immer häufigeres Problem. Ein sogenannter Metallklau, wie er beispielsweise in Baden-Württemberg vorkommt, zielt nicht nur auf Bronzekreuze ab, sondern auch auf Grabschalen, Blumenvasen, Skulpturen und Statuen aus Kupfer oder Bronze. Berichten zufolge wurde in Emerkingen eine große Madonna-Figur aus Bronze gestohlen, und in Orten wie Ochsenhausen, Sandhausen und Achern kam es ebenfalls zu bemerkenswerten Diebstählen. Der Gesamtschaden, der durch diese metallischen Übergriffe entstanden ist, beläuft sich schätzungsweise auf einen mittleren fünfstelligen Euro-Bereich. SWR.de hebt die rücksichtslosen Methoden der Diebe hervor, die sogar in Friedhofsgebäude einbrechen, um an Schlüssel zu gelangen.
Ein wachsendes Problem
In den letzten Jahren scheinen Metalldiebstähle auf Friedhöfen in Deutschland nicht abzunehmen. Laut Zeit.de wurden im Jahr 2023 insgesamt 402 Fälle gezählt, während im Vorjahr 416 Diebstähle dokumentiert wurden. Diese Taten schädigen nicht nur die finanziellen Mittel der Geschädigten, sondern auch das Gefühl von Sicherheit und Respekt an den Orten des Gedenkens. Herbert Schneider, der Vorsitzende des Verbandes der Friedhofsverwalter, merkt an, dass ein besserer Schutz der Friedhöfe aufgrund ihrer öffentlichen Zugänglichkeit eine Herausforderung darstellt.
Die Polizei in verschiedenen Städten, darunter Mannheim, Ulm und Karlsruhe, berichtet von unterschiedlichen Fallzahlen, die dennoch ein besorgniserregendes Bild ergeben. Tobias Pehle, Geschäftsführer des Kuratoriums „Immaterielles Erbe Friedhofskultur“, berichtet von gut organisierten Banden, die Friedhöfe systematisch ausspionieren. Die Diebe konzentrieren sich vor allem auf wertvolle Materialien wie Kupfer, Bronze und Eisen, was die Art der Übergriffe noch erschreckender macht.
Die Situation führt dazu, dass Angehörige nicht nur um ihre monetären Verluste kämpfen, sondern auch um die Würde ihrer Erinnerungen. Die Schändung von mehr als 100 Gräbern in Walldorf, die in den letzten Monaten verzeichnet wurden, zeigt, wie tief diese kriminellen Machenschaften in der Gesellschaft verwurzelt sind. Ein Appell an die Öffentlichkeit, sich aktiv zu melden und die Augen offen zu halten, ist von größter Bedeutung, um diesen traurigen Trend zu stoppen.